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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night
Autoren: Richard Laymon
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kleinen Rinnsale über ihre Scham und ihre Schenkel hinabrinnen.

    Zieh dich aus, und leg dich ins Gras, dachte sie. Vergiss Buddy und seine Freunde. Lass den Regen …
    Buddy und seine Freunde.
    Maureen ließ den Gummibund gegen ihren Bauch schnalzen. Sie lehnte sich an die Heckklappe, sich des Regen sehr wohl bewusst, der ihren Rücken und Hintern befingerte, die Hose durchnässte und über ihre Schenkel herablief – aber sie kämpfte dagegen an, dass dieses erregende Gefühl, das er auslöste, sie überwältigte.
    Ich werde diese Scheißtypen kriegen, versicherte sie sich. Ich werde mich in ihrem Blut wälzen, und das wird noch viel besser sein als der Regen.
    Sie hielt ihre rechte Hand mit der linken fest, damit sie nicht so zitterte, und schob den Schlüssel ins Schloss. Sie drehte ihn um und öffnete die Heckklappe. Sie beugte sich in die Dunkelheit und genoss, wie sich die nasse Hose straff über ihren Po spannte, während sie zugleich bedauerte, dass der Regen nicht mehr auf ihren Kopf und ihre Schultern trommelte. Sie fand den Wagenheber sofort. Sie ließ die Schlüssel fallen, packte die Wagenheberstange und zog sie heraus.
    Sie drehte sich um und schwang die schwere Eisenstange über dem Kopf.
    »Ich schlag ihnen die Schädel ein«, murmelte sie.
    Sie rannte zum Haus. Das Gras war hoch und glitschig. Sie wollte sich hineinwerfen und sich darin wälzen. Aber sie rannte weiter.
    Sie zwängte sich durch die Büsche vor dem großen Fenster. Blätter streiften über ihre Haut. Zweige kratzten und pieksten sie.

    Sie holte mit ihrem Eisen aus und schmetterte es durch die Scheibe.
    15
    »Ich glaube, das ist es«, sagte Trev.
    »Was nun? Ist es das oder ist es das nicht?«, fragte Sandy.
    Er hatte das Straßenschild an der Ecke gesehen. Dies war die Fairmont. Er kauerte sich nieder, um die an den Bordstein gepinselte Hausnummer besser entziffern zu können. 4538. Im O’Casey’s hatte er sich die Adresse der Chidis eingeprägt. Er war sich ziemlich sicher, dass sie 4538 Fairmont wohnten.
    Aber stimmte das auch?
    Es kostete ihn eine ungeheuere, fast übermenschliche Anstrengung, sich an die Adresse zu erinnern.
    »Ich bin mir ziemlich sicher«, brummte er.
    »Tja«, sagte Sandy. »Ich schätze, wir werden es bald genug rausfinden.« Sie machte mit dem Lauf seines Revolvers eine auffordernde Bewegung Richtung Haus. »Also los. Und du kommst mit, Rhonda«, sagte sie zu dem Mädchen aus dem Kofferraum.
    Trev trat über den Bordstein, überquerte den Streifen Gras und dann den Bürgersteig. Er warf einen Blick zurück und sah, dass Sandy und Rhonda ein paar Schritte hinter ihm folgten. Sandy hatte ihre linke Hand auf die unverletzte Schulter des Mädchens gelegt. Als wäre Rhonda ihre kleine Schwester oder so.
    Seltsam, wie sie sich auf einmal benahm.

    Vor der Schießerei hatte sie sich wie eine läufige Hündin verhalten. Hinterher war sie mit einem Mal völlig anders. Ernst. Trev verstand es nicht. Es ging ihm auf den Zeiger. Doch ein Teil von ihm, tief unter den neuen, brodelnden Begierden, war froh, dass sie das Kommando übernommen hatte. Tief in ihm regte sich die vage Erinnerung an eine Aufgabe, eine Mission: Den Regen zu stoppen und irgendwie Maureen zu retten. Er wusste, die Mission war wichtig. Und er wusste, dass sie ihm wichtig gewesen war. Doch er wusste auch, dass es zu viele Dinge gab, die ihn davon abhielten. Die Gier, Fleisch zu zerfetzen, Blut zu schmecken, Kehlen aufzuschlitzen und in Eingeweiden zu wühlen.
    Für den Anfang Sandy und Rhonda. Dann jeden, den er in die Finger kriegen konnte.
    Doch Sandy hatte mit dem Revolver in der Hand verhindert, dass all dies Wirklichkeit wurde, und ihn hierher zum Haus der Chidis gebracht.
    Unter seiner hitzigen Erregung und seiner Wut regte sich ein verlorener Mensch, der dankbar war.
    Rückwärts über den Rasen gehend, registrierte er, wie Sandys Haut im Licht der Veranda schwarz glänzte. Er war sich ziemlich sicher, dass er vier Kugeln auf den Mann mit dem Gewehr abgefeuert hatte. Und davor eine auf Francine. Was bedeutete, dass nur noch eine im Revolver war. Vielleicht würde Sandy auf die Chidis schießen. Dann konnte er sie sich schnappen.
    Er stolperte und fiel hart auf die Betonstufen vor der Veranda.
    Sandy, noch immer eine Hand auf Rhondas Schulter, kam näher. »Steh auf«, sagte sie.

    Trev stand auf, stieg die zwei Stufen hinauf und strebte auf die Tür zu. Es gab keine Fliegengittertür, nur das Türblatt aus massivem, dunklem Holz mit einer
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