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Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition)
Autoren: Sigrun Misselhorn
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Frau glücklich machen. Die wiederum nichts Besseres zu tun hatte, als mit ihm zu streiten und ihn lediglich ein paar Minuten Entspannung zu gewähren, wenn es ihr Hormonspiegel es zulassen würde.
    Müde verließ er das Wohnzimmer.
    „Wo gehst du jetzt hin?“
    Die angestaute Wut wollte sich endlich Luft verschaffen. Was bildete er sich ein? Erst kam er nicht nach Hause, obwohl sie ihn darum gebeten hatte und jetzt wollte er schon wieder verschwinden, ohne sie angerührt zu haben? Sie hatte ihm doch mitgeteilt, dass er seinen Pflichten als Mann nachzukommen hätte. Das konnte er nicht vergessen haben!
    „Ich geh laufen“, sagte er, ohne sich nochmals zu ihr umzudrehen.
    Diese abendlichen Joggingtouren waren das Einzige was ihn entspannte.
    „Wer’s glaubt“, rief sie ihm hinterher und war davon überzeugt, dass er schnell zu einer seinen Geliebten fahren würde.
    Selbst wenn er verschwitzt zurückkam, war das sicher nur deshalb, da er gerade wilden Sex gehabt hatte und sich nicht die Mühe machte, hinterher zu duschen.
     
    Nach einer Stunde war er zurück. Marion hatte sich bereits ins Bett begeben, für sie war der Abend vorüber. Frisch geduscht schlich er ins Schlafzimmer. Es war dunkel. Er hatte keine Ahnung, ob sie wirklich schlief oder wieder nur so tat. Leise krabbelte er unter die Decke und berührte vorsichtig ihre Schulter.
    „Schläfst du schon?“
    Marion drehte sich zu ihm um und sah ihn direkt in die Augen. Sie war aufgebracht, da er sie wieder einmal allein gelassen hatte, anstatt mit ihr ein Kind zu zeugen. Zu ihrer Überraschung kam er auf sie zu und küsste sie. Ganz zärtlich und äußerst liebevoll. Wollte er etwa jetzt mit ihr schlafen, nach all dem, was er ihr angetan hatte? Die Vorstellung, wie er in sie eindringen würde, rief Ekel in ihr hervor. Sie hatte nicht damit gerechnet doch noch von ihm begattet zu werden und konnte sich daher nicht mental darauf vorbereiten, ihn in sich spüren zu müssen. Dieser Überfall überforderte sie. Aber was blieb ihr anderes übrig? Es war der Tag der Tage und sie wollte endlich ein Kind. Wohl oder übel musste sie mit ihm intim werden, auch wenn sie es nur schwer ertragen konnte, wenn er sich auf ihr abmühte und sie kaum abwarten konnte, dass er endlich zum Höhepunkt kam, den sie niemals mit ihm teilte. Eigentlich hatte sie nie einen, weder mit ihm noch mit sich selbst. Wozu auch, dachte sie, das bringt doch nichts. Sie hatte keine Ahnung und kannte ihren Körper nicht. Nur ein einziges Mal hatte sie versucht an sich herumzuspielen, war jedoch so erschreckt darüber, wie es sich anfühlte und vor allem empfand sie nichts dabei. Sie glaubte, dass alle Frauen einen Orgasmus lediglich vorspielten. Was sollte bei einer Frau schon passieren? War der Orgasmus eines Mannes nicht schon abartig genug? Warum musste es ausgerechnet so unappetitlich sein, ein Kind zu zeugen? Und warum zog Christian diesen Akt immer unnötig in die Länge? Sie würde nie einen Orgasmus haben, schon allein aus dem Grund, da sie sich nie darauf einlassen wollte. Ganz egal, was auch immer er anstellte, um sie zu erregen, sie blieb unberührt und lag meist wie eine Tiefschlafende unter ihm. Kein Geräusch war von ihr zu hören, keine Lust zu spüren. In der Anfangsphase ihrer Beziehung hatte sie sich immerhin darum bemüht so zu tun, als würde sie Spaß dabei haben. Seit ihrer Hochzeit sah sie es jedoch nicht länger ein, ihm ein Theater vor zu machen und ihre schauspielerischen Leistungen auf diesem Gebiet waren ohnehin notdürftig gewesen. Inzwischen legte sie sich ins Bett und spreizte ihre Beine, wenn sie ihm signalisieren wollte, dass er sich ihr nähern dufte. Das musste ihrer Meinung nach ausreichen, um ihn soweit zu erregen, dass er in sie dringen konnte. Nur ungern berührte sie ihn an Körperstellen, die sie nicht einmal ansehen wollte. Sie schloss ihre Augen und versuchte sich auf etwas Schönes zu konzentrieren, dabei inständig hoffend, dass er es schnell verrichten würde und sich nicht mit einem Vorspiel an ihr vergnügen wollte. Dabei war es alles andere, als ein Vergnügen für ihn.
     
    Er küsste ihren Nacken, in der Hoffnung, dass es ihr gefallen würde. Es tat ihm leid, wie der Abend verlaufen war. So sollte ihre Ehe nicht sein. Sie hatte sich große Mühe gemacht, das musste  er anerkennen. Er hatte nicht vergessen, dass sie ihn daran erinnert hatte, in dieser Nacht ein Kind zu zeugen. Während er gelaufen war, hatte er an sie denken müssen. Wie sehr er
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