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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake
Autoren: Richard Laymon
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Pete.
    »Gott sei Dank«, murmelte Dad.

48
    »Ich will nicht, dass du die Sache allein ausbaden musst«, sagte Pete vom Rücksitz des Autos, wo er ausgestreckt mit einem Handtuch um die Brust lag.
    »Mach dir deshalb keine Gedanken«, sagte Larry durch das Fahrerfenster.
    »Wir kommen ja zurück«, meinte Barbara. »Es sollte nicht länger als eine Stunde oder so dauern.«
    »Wenn die Ärzte nicht erst noch mehr Nähgarn besorgen müssen«, bemerkte Pete.
    »Bis dahin wird die Polizei wohl schon hier sein.«
    »Davon gehe ich aus.« Barbara nahm eine Hand vom Lenkrad und tätschelte sanft Larrys Wange. »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Man wird dich nicht dafür ins Gefängnis stecken, dass du diese Made umgebracht hast.«
    »Und wenn doch«, sagte Pete, »dann kannst du ein Buch darüber schreiben.«
    »Tausend Dank, Kumpel.«
    »Komm, lass uns losfahren, Süße. Ich verwandle mich hier hinten langsam in eine Nachspeise für Vampire.«
    »Macht’s gut«, sagte Larry und trat vom Wagen zurück. Jean nahm seine Hand, und sie blieben nebeneinander dort stehen, während Barbara aus der Einfahrt fuhr.
     
    Lane saß mit aufgeschlagenem Telefonbuch auf dem Schoß auf dem Bett ihrer Eltern, nahm den Hörer ab und wählte Kramers Nummer. Sie lauschte dem Rufton und stellte sich vor, wie das Telefon in Kramers dunklem Haus plötzlich zu klingeln begann und Riley beinahe zu Tode erschreckte.
    Es läutete noch zweimal, dann wurde das Gespräch angenommen.
    Ehe sie etwas sagen konnte, erklang Kramers Stimme: »Ich bin im Moment leider nicht zu Hause. Hinterlassen Sie bitte nach dem Signalton Ihren Namen, die Rufnummer und Ihre Nachricht. Ich werde Sie so bald wie möglich zurückrufen.«
    »Wohl kaum«, murmelte Lane, während Kramer sich für den Anruf bedankte.
    Sie hörte ein leises Rauschen, wie der Wind, der nachts durch die Wüste weht.
    Und wenn Riley gar nicht da ist und das Band schließlich bei der Polizei landet?
    Der Piepston ertönte.
    »Hey, geh schon ran. Hier ist Mutter Teresa. Du weißt schon, der Gutmensch mit der Spucke im Gesicht. Nimm endlich ab. Es ist dringend.«
    Sie hörte ein Klicken. »Lane?« Es war Rileys Stimme.
    »Ja, ich bin’s. Nimm das Band aus dem Gerät und steck es in die Tasche.«
    »Klar. Was gibt’s?«
    »Nimm es jetzt gleich raus, ja?«
    Ein paar Sekunden später sagte er: »Okay, ich habe es eingesteckt. Was ist los? Ist er unterwegs?«
    »Er ist tot.«
    » Was ?«
    »Mein Vater hat ihn vor zehn Minuten getötet. Ich habe jetzt keine Zeit, um mehr zu erzählen. Du kannst nach Hause gehen.«
    »Verflucht!«
    »Du solltest froh sein.«
    »Ich wollte ihn …«
    »Ich weiß, ich weiß.«
    »Vielleicht fackele ich dafür wenigstens sein Haus ab.«
    »Nein, lass das. Es könnte dort irgendwelche Beweise geben.«
    »Ja, allerdings, eine ganze Menge sogar.«
    »Echt?«
    »Hey, der Drecksack hat ein regelrechtes Museum hier im Wandschrank – die Wände sind voller Bilder. Von dir, von Jessica und einem halben Dutzend …«
    » Von mir ?« Lane hatte das Gefühl, sämtliche Luft würde aus ihrer Lunge gesaugt.
    »Scheiße, ja. Bestimmt dreißig oder vierzig Stück. Er hat hier eine Dunkelkammer, alle möglichen Kameras, Teleobjektive und so weiter.«
    »Mein Gott.«
    »Und auch ziemlich viele Mädchenklamotten. Höschen, BHs, Nachthemden. Total pervers. Sieht aus, als hätte er sie benutzt, um …«
    »Lass einfach alles so, wie es ist. Um Gottes willen, zünde bloß nicht das Haus an. Die Polizei muss die Sachen finden. Das wird dazu beitragen, dass mein Vater nicht in Schwierigkeiten gerät.«
    Einige Augenblicke herrschte Stille. Dann sagte Riley: »Ich weiß nicht. Ein paar von den Fotos, die er von Jessica gemacht hat … Ich will nicht, dass die ganzen Bullen sie so sehen.«
    »Sie müssen erfahren, was Kramer getan hat.«
    »Ja? Aber das würdest du bestimmt nicht sagen, wenn du sehen würdest, was für Fotos er von dir hat.«
    »Er kann keine …«
    »Er ist dir gefolgt, Lane. Er war auch vor eurem Haus, so wie es aussieht. Du solltest dir lieber angewöhnen, die Vorhänge richtig zu schließen.«
    »Oh, Gott«, ächzte sie.
    »Willst du immer noch, dass ich alles so lasse?«
    Sie kniff die Augen zu und stöhnte.
    Bilder von mir an seiner Wand. Durch die Fenster fotografiert? Ihre Haut rötete sich und begann zu kribbeln.
    »Lass alles so«, sagte sie. »Bitte. Es muss sein.«
    Wieder schwieg er eine Weile. Dann sagte er schließlich: »Ich lass ein paar davon hängen. Genug,
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