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Der Pakt von Bakura

Der Pakt von Bakura

Titel: Der Pakt von Bakura
Autoren: Kathy Tyres
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Sammelbogen, Kanülen und Halteriemen. Dev zog die Körperhülle aus dem Sessel und ließ sie in einen sechseckigen Deckschacht gleiten. Sie stürzte in tiefe Schwärze.
    Entspannt den Schwanz nach unten gerichtet, entfernte sich Firwirrung vom Tisch. Er goß sich eine Tasse roten Ksaa ein, während Dev einen Düsenarm heranzog und den Sessel mehr- mals absprühte. Biologische Abfallprodukte wurden durch Drainagerohre in der Mitte des Sitzes weggespült.
    Dev schob den Spraybogen wieder hoch, schaltete ihn auf Bereitschaft und drückte eine Taste, damit sich der Sessel aufwärmen und trocknen konnte.
    »Fertig«, pfiff er. Eifrig wandte er sich dem Schott zu.
    Zwei kleine, junge P'w'ecks brachten den nächsten Gefangenen herein, einen runzligen Menschen mit acht dicht beieinander angebrachten, roten und blauen Rechtecken auf dem Brustteil seines graugrünen imperialen Waffenrocks und einer wirren weißen Haarmähne. Er wehrte sich und versuchte, seine Arme aus den Vorderklauen seiner Wächter zu befreien. Die Uniform bot bemitleidenswert geringen Schutz. Rotes menschliches Blut sickerte aus seiner Haut und den zerrissenen Ärmeln.
    Wenn er nur wüßte, wie unnötig dieser ganze Widerstand war.
    Dev trat nach vorne. »Es ist alles gut.« Er verbarg seinen paddelförmigen Ionenstrahler - ein medizinisches Instrument, das zusätzlich als sichere Schiffswaffe verwendet werden konnte -in den blauen und grünen Seitentressen seiner langen Jacke. »Es ist nicht das, was du denkst«, sagte er. »Überhaupt nicht.«
    Die Augen des Mannes öffneten sich so weit, daß obszöne weiße Lederhäute rings um seine Iris sichtbar wurden. »Was denke ich?« fragte er. Seine Empfindungen waren ein Panikwirbel in der Macht. »Wer bist du? Was tust du hier? Warte, du bist derjenige...«
    »Ich bin dein Freund.« Die eigenen Augen halb geschlossen haltend, um die Lederhäute zu verbergen - er hatte nur zwei Augenlider, während seine Meister drei besaßen -, legte Dev seine rechte Hand auf die Schulter des Mannes. »Und ich bin hier, um dir zu helfen. Hab keine Angst.«
    Bitte, fügte er im stillen hinzu. Es tut weh, wenn du mich fürchtest. Und du hast so viel Glück. Wir werden es schnell hinter uns bringen.
    Er preßte seinen Strahler in den Nacken des Gefangenen, betätigte den Aktivator und ließ den Strahler am Rückgrat des Mannes hinuntergleiten.
    Die Muskeln des imperialen Offiziers wurden schlaff. Seine Wächter, die einer Dienerrasse angehörten, ließen ihn auf den grau gefliesten Deckboden fallen.
    »Tölpel!« Firwirrung sprang auf seinen wuchtigen Hinterbeinen nach vorne. Sein Schwanz war steif, als er die kleinen P w ecks beschimpfte. Abgesehen von ihrer Größe und der fadgrauen Farbe sahen sie fast so aus wie die meisterlichen Ssi-ruuk - aus der Ferne. »Respektiert die Gefangenen«, sang Firwirrung. Er mochte jung sein für den Rang eines Befehlshabers, aber er verlangte Ehrerbietung, die ihm auch erwiesen wurde.
    Dev half den dreien, den übelriechenden, schwitzenden Menschen hochzuheben und in Position zu bringen. Bei vollem Bewußtsein - der Sammelbogen würde anderenfalls nicht arbeiten - rutschte der Mann aus dem Sessel. Dev packte ihn an beiden Schultern und verrenkte sich dabei seinen eigenen Rücken.
    »Entspanne dich«, murmelte er. »Es ist alles gut.«
    »Tut das nicht!« schrie der Gefangene. »Ich habe mächtige Freunde. Sie werden für meine Freilassung gut bezahlen.«
    »Wir würden sie liebend gerne kennenlernen. Aber wir wollen dir diese Freude nicht vorenthalten.«
    Dev ließ sein Geistzentrum über der Furcht des Fremden schweben, drückte es dann wie eine behagliche Decke nach unten. Nachdem die P w ecks die Halteriemen sicher angebracht hatten, lockerte er seinen Griff und rieb sich den Rücken. Firwirrungs rechte Vorderklaue zuckte hoch und injizierte eine Kanüle. Er hatte die Nadeln nicht sterilisiert. Das war nicht notwendig.
    Schließlich saß der Gefangene hilflos und bereit da. Eine klare Flüssigkeit tropfte aus einem Auge und einem Mundwinkel. Die Servopumpe ließ magnetisierendes Fluid in die Kanülen strömen.
    Eine weitere befreite Seele, ein weiteres Droidenschiff, das bereit war, bei der Übernahme des menschlichen Imperiums zu helfen.
    Bemüht, das feuchte Gesicht des Gefangenen und sein entnervendes Entsetzen zu ignorieren, legte Dev eine schlanke, braune Hand auf seine linke Schulter. »Es wird alles gut werden«, sagte er weich. »Es schmerzt nicht. Eine wundervolle Überraschung
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