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Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis

Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis

Titel: Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis
Autoren: Pseudonymous Bosch
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weiß man, ob ein Witz lustig ist?«, fragte Max-Ernest vollkommen verwirrt.
    »Einfach so. Vielleicht hast du nur keinen Sinn für Humor«, sagte Kass nachdenklich.
    »Oh.«
    Diesmal war es Max-Ernest, der nicht wusste, was er sagen sollte. Er sah so traurig und niedergeschlagen aus, dass Kass Mitleid bekam.
    »Vielleicht hast du auch einfach noch nicht den passenden Witz für dich gefunden«, sagte sie aufmunternd.
    »Ja, kann sein.«
    Sie konnte ja nicht wissen, dass er schon seit Monaten jeden Tag einen neuen Witz ausprobierte.
    Er schwieg eine Sekunde lang. Aber nur eine Sekunde. Dann deutete er auf das Loch im Boden.
    »Wonach suchst du eigentlich? Ist hier ein Schatz vergraben? Vergrabene Schätze kommen nämlich nicht nur in Büchern vor. Es gibt sie wirklich. Zum Beispiel in Schiffswracks. Wusstest du, dass die Titanic ein –«
    »Ich grabe nach Giftmüll«, unterbrach Kass ihn, bevor er sich in weitschweifigen Reden über die Titanic verlor.
    Max-Ernest nickte wissend. »Ja, ich habe gehört, dass sie Schulen gern auf Mülldeponien bauen. Weil so ein Grundstück nicht viel kostet. Natürlich verraten sie es niemandem. Aber dann werden alle krank davon. Soll ich dir helfen? Hey, im Physiksaal gibt es Gummihandschuhe. Vielleicht sollten wir uns welche holen. Wenn man mit Giftstoffen in Berührung kommt, kann man einen Hautausschlag kriegen.«
    Kass lächelte. Vielleicht war Max-Ernest ja doch nicht so übel.

Kapitel vier
    Eine Botschaft für die Winde

    N ach der Erfahrung mit Amber und Veronika wollte Kass ihre Befürchtungen mit niemandem mehr teilen. Bei Max-Ernest machte sie jedoch eine Ausnahme, denn er schien sich mit Giftmüll auszukennen.
    Als sie mit den Gummihandschuhen auf das Fußballfeld zurückkehrten, hatte Kass ihm schon alles über den toten Magier, die tote Maus und den merkwürdigen Schwefelgeruch erzählt.
    Max-Ernest rümpfte die Nase. »Also ich finde, es riecht gar nicht nach faulen Eiern. Bist du sicher, dass es derselbe Geruch ist?«
    Er schlug vor, die entsprechende Phiole zu öffnen und den Geruch mit dem auf dem Sportplatz zu vergleichen. Kass war ein wenig verärgert, dass sie nicht selbst darauf gekommen war. Dennoch holte sie die Holzkiste aus ihrem Rucksack. *
    Als sie das schmale, staubige Fläschchen öffnete und daran schnüffelte, musste sie zugeben, dass der Inhalt nicht so roch wie auf dem Fußballfeld. Vielleicht war sie mit ihren Schlussfolgerungen doch ein wenig zu voreilig gewesen.
    Max-Ernest beugte sich vor und roch an der Erde.
    »Ich denke, das Gras riecht mehr wie, na, du weißt schon . . .«
    »Nein, weiß ich nicht.«
    »Na ja, wie Kacke«, sagte Max-Ernest und wurde rot.
    Kass verdrehte die Augen. Aber als auch sie schnüffelte, musste sie ihm recht geben.
    Dann bemerkte sie etwas, das ihr bisher entgangen war: Ganz in der Nähe der Maus lag ein Häufchen Dung. Was sie rochen, war Mist!
    Und da war noch etwas: eine Schachtel, auf der eine Ratte abgebildet war, und zwar in einem durchgestrichenen roten Kreis.
    Rattengift. Daran war die Maus gestorben. Kass beschloss, dass es nicht nötig war, Max-Ernest darauf aufmerksam zu machen. Wenn er selbst dahinterkam, schön. Falls nicht, auch gut. Sie musste ihm nicht auch noch einen Grund liefern für seine Besserwisserei.
    Außerdem hieß das noch lange nicht, dass hier kein Giftmüll gelagert war. Jedenfalls nicht zwingend.
    * Wieso war die Symphonie der Düfte in ihrem Rucksack und nicht im Antiquitätenladen, wo sie eigentlich hingehörte? Ich fürchte, wenn ich das erkläre, wirft es ein schlechtes Licht auf Kass. Aber nur mal angenommen: Wäre es denn wirklich so schlimm, wenn sie die Holzkiste gestohlen hätte, wo sie doch vielleicht Menschenleben damit retten könnte?

    Inzwischen hatte Max-Ernest begonnen, die Symphonie der Düfte genauer in Augenschein zu nehmen. »Ist dir aufgefallen, dass am Deckel etwas locker ist?«, fragte er.
    Kass hatte es nicht bemerkt, aber natürlich sagte sie das nicht. Sie fragte sich, wie viele von Max-Ernests Entdeckungen sie noch ertragen konnte.
    Max-Ernest klappte die Samtverkleidung auf der Innenseite des Deckels auf und ein Stoß Papier kam zum Vorschein.
    Neugierig blätterte Kass darin. »Beethoven . . . Mozart . . . Franz Liszt...Wer ist das?«
    »Beethoven und Mozart sind klassische Komponisten und schon lange tot«, sagte Max-Ernest. »Vielleicht ist Franz Liszt auch einer.«
    »Ich weiß, wer Beethoven und Mozart sind! Ich wusste nur nicht, wer Liszt ist«, sagte
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