Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)

lassen.«
    »Glaubst du, er hat die Wahrheit gesagt?«, fragte Sharon. »Glaubst du, er denkt noch an mich?«
    »Daran hätte ich keine Zweifel«, sagte Diana.
    »Wenigstens etwas.« Sharon lächelte schwach. »Ich habe daran gedacht, mir einen neuen Typen zu suchen, jemanden, der mich genauso braucht wie er. Aber das kommt mir einfach erbärmlich vor, oder? Er war einzigartig. Auch unter Monstern werden wir sehr, sehr lange nichts sehen, das ihm gleichkäme.«
    »Wenn wir Glück haben«, sagte Diana.
    »Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich ihn vermisse.«
    »Du brauchst was zur Ablenkung. Jemanden mit weniger Vorbelastungen. Am besten einen, der die Realität nicht zersetzt.«
    Sharon lachte. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich damit umgehen könnte.«
    »Du wirst schon damit klarkommen. Genauso wie wir alle.«
    »Und wie das, o du Weise?«
    »Hör schon auf!« Diana gab Sharon einen spielerischen Schubs.
    »Nein, ehrlich! Ich möchte es wissen. Wie kommst du damit klar? Wie ist es, eine Hüterin von Monstern und Geheimnissen und Dingen zu sein, die diese Welt nie kennenlernen sollte?«
    Das Universum bebte, als ein Loch im Himmel erschien. Ein riesiges Schlangenauge blickte auf die Welt herab, und ob es nun etwas Bemerkenswertes sah oder nicht – es verschwand wieder.
    Diana zuckte die Achseln und lächelte.
    »Man nimmt die Tage einfach, wie sie kommen. Einen nach dem anderen.«