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Der Milliardaer und die Liebe

Der Milliardaer und die Liebe

Titel: Der Milliardaer und die Liebe
Autoren: Melanie Milburne
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wurden sie beobachtet, und Maya konnte sich ihm nicht spontan entziehen. „Man erwartet, dass wir uns auch in der Öffentlichkeit berühren. Bestimmt gehen die Leute davon aus, dass zwischen uns noch viel mehr stattfindet, sobald wir endlich zu Hause sind.“
    „Wo soll überhaupt unser angebliches Zuhause sein? Bei dir oder bei mir?“
    Giorgio richtete sich auf. „Mein Haus, was ja eigentlich immer unser Haus war, ist noch nicht fertig. Momentan verbringe ich die meisten Nächte im Hotel. Heute müssen wir wohl zu dir, sonst nimmt uns die Presse unsere große Versöhnung nie ab.“
    „Meinst du, sie fahren uns wirklich nach?“, fragte Maya und runzelte besorgt die Stirn.
    Geduldig legte er den Kopf schief. „Sicherlich hast du nicht vergessen, wie diese Meute sein kann. Während der letzten sechs Monate, gleich nach unserer Trennung, sind sie dir etwa nicht auf Schritt und Tritt gefolgt?“
    Natürlich war ihr bewusst, wie unendlich aufdringlich und lästig das öffentliche Interesse werden konnte. Ein gutes Beispiel dafür war ihr angebliches Date mit Howard Herrington, das mit Hilfe eines zufällig verfänglichen Fotos vollkommen übertrieben oder – besser gesagt – schlicht falsch dargestellt wurde.
    Maya hatte sich vorgebeugt, um Howard akustisch besser verstehen zu können. Diesen Augenblick erwischte die Kamera und ließ es so aussehen, als wollte Maya Howard gerade direkt auf den Mund küssen. Und als die Geschichte in den Klatschspalten ausgewalzt wurde, war das Maya gleichgültig. Immerhin hatte man erst eine Woche zuvor ein Bild von Giorgio mit seiner neuen Modelfreundin abgedruckt. Da war es nur gerecht, wenn Maya sich ihr eigenes Leben und ihre Identität zurückeroberte, auch wenn die Verabredung mit Howard Herrington die fürchterlichste ihres ganzen Lebens gewesen war.
    Sie ließ ihren Blick durch den Saal schweifen. Die Feier hatte mittlerweile ihren Höhepunkt erreicht, die Musik war lauter geworden, und viele Paare amüsierten sich auf der großen Tanzfläche. Maya erinnerte sich gut an die Zeiten, als sie sich in Giorgios Armen zur Musik bewegt hatte: er wirbelte sie im Kreis herum, bis sich die ganze Welt um sie drehte – trotzdem kehrte sie immer zu ihm zurück und verlangte nach mehr …
    Der Anfang ihrer Beziehung hatte wahnsinnig viel Spaß gemacht, und sie waren sich auf spielerische Art nähergekommen. Viel Aufregung für ein Mädchen, das auf eine äußerst reduzierte Kindheit zurückblickte. Für Maya hatte es niemals wilde Partys oder große Familientreffen gegeben, und nie wurden ein besonderer Termin oder ein persönlicher Erfolg groß gefeiert.
    Nachdem sie Giorgio begegnet war, klammerte sie sich an ihn und seine Familie auf der unbewussten Suche nach einem festen Anker in ihrem Leben. Der ihr ein Leben lang gefehlt hatte. Es war ein Gefühl, als hätte man endlich nach tosender See den rettenden Hafen erreicht.
    Dann war alles vorbei, und es tat entsetzlich weh. Nun wurden die Regeln erneut geändert, und Maya war zurück, aber nur für kurze Zeit. Giorgio verlangte von ihr, Normalität vorzutäuschen und das auch noch für mehrere Wochen! Und es bestand die berechtigte Befürchtung, dass ihre Schwangerschaft denselben tragischen Verlauf nahm wie all die anderen davor. Maya blieb nichts anderes übrig, als ihren Zustand geheim zu halten, bis diese ganze Scharade ein Ende hatte. Es hatte keinen Zweck, auch in Giorgio oder noch jemand anderem falsche Hoffnungen zu wecken. Diese ganze Aufmerksamkeit wäre mehr, als Maya ertragen könnte.
    Ihr tat es in der Seele weh, dass Salvatore praktisch im Sterben lag. Der Alte war ein so vitaler, lebenslustiger Mann, einer der letzten großen Patriarchen. Sie liebte die Autorität, die er als Familienoberhaupt ausstrahlte, und hatte durch ihn in den vergangenen Jahren sehr viel über Familiendynamik gelernt. Unterschiedlichste Persönlichkeiten trafen aufeinander und mussten sich miteinander arrangieren, Brüder stammten von denselben Eltern und hatten doch vollkommen unterschiedliche Charaktere.
    Giorgio ähnelte seinem Großvater am meisten. Vermutlich hatte der alte Mann ihm deshalb zuerst von seinem Schicksal berichtet. Salvatore wusste, dass Giorgio genügend Kraft besaß, um den Rest der Familie durch diese schwierige Zeit zu begleiten. Er würde die Finanzen kontrollieren und auch geschäftlich die Zügel fest in der Hand behalten. Seine persönliche Trauer würde er ganz für sich allein bewältigen, sich keine Schwäche
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