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Der Milliardaer und die Liebe

Der Milliardaer und die Liebe

Titel: Der Milliardaer und die Liebe
Autoren: Melanie Milburne
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während Giorgio seiner Frau noch einen Orangensaft holte.
    „Du hast also deine Meinung geändert, nachdem du erfahren musstest, wie die restliche Menschheit ihr Dasein fristet?“, begann er in schneidendem Tonfall. „Schön, dass du wieder bei Verstand bist. Gegen Giorgios Anwälte hättest du ohnehin alt ausgesehen.“
    Obwohl es ihr missfiel, sich anhören zu müssen, wie unterlegen sie ihrem Ehemann war, bemühte Maya sich um Contenance. „Hallo, Nic“, begrüßte sie den jungen Mann ruhig. „Und wie geht es dir selbst?“
    Zwischen zwei Fingern drehte er ein leeres Champagnerglas. „Ganz gut.“
    Über seine breiten Schultern hinweg hielt Maya Ausschau nach seiner Begleitung. „Was denn? Einmal kein Hollywoodsternchen an deiner Seite?“, fragte sie und hob spöttisch eine Augenbraue.
    Nics schiefes Lächeln erinnerte sie an seinen Bruder Giorgio, wenn dieser mal in einer seiner seltenen unbeschwerten Stimmungen war. „Nein. Ich habe befürchtet, Nonno könnte Einwände gegen meine letzte Eroberung haben. Vor Kurzem hat er sogar – igitt – vom Heiraten gesprochen. Danach musste ich mich sofort betrinken.“
    „Dabei bist du doch erst zweiunddreißig, oder?“
    Er nickte grimmig, und der Schalk war aus seinen Augen verschwunden. „Du kennst die Regeln meiner Familie: Wirst du dreißig, solltest du dringend darüber nachdenken, sesshaft zu werden.“
    „Luca hat sich erst mit vierunddreißig Jahren fest gebunden“, erinnerte Maya ihn. „Du solltest jedenfalls nichts überstürzen oder dich zu etwas drängen lassen. Das könnte mit einem fatalen Fehler enden.“
    Wieder drehte er sein Glas in den Händen und sah Maya dabei unverwandt an. „So wie bei dir?“
    Einen Moment lang schwebten seine Worte in der Luft, dann seufzte Maya. „Ich halte die Ehe mit deinem Bruder nicht grundsätzlich für einen Fehler“, erklärte sie und wünschte, sie konnte dem Gesagten selbst Glauben schenken. „Wir machen nur eine schwere Phase durch.“
    In diesem Moment kehrte Giorgio zurück und reichte Maya ihren Orangensaft. Er schien mitbekommen zu haben, worum sich das Gespräch drehte, und wandte sich sofort mit schmalen Augen an seinen Bruder. „Behalte in Zukunft deine Meinung übers Heiraten für dich, Nic! Und hör auf, meine Frau damit zu ärgern!“
    Augenblicklich verzog Nic seinen Mund zu seinem charmantesten Lächeln. „Ich habe sie lediglich wieder in der Familie willkommen geheißen“, rechtfertigte er sich. Dann sah er Maya an und wurde etwas ernster. „Und ich hoffe, es ist die Sache wert. Das meine ich ganz ehrlich, Maya.“
    Sie fragte sich, wie er es schaffte, ihre Unsicherheit so deutlich zu erkennen. Konnte sie sich denn gar nicht überzeugend verstellen? Nic war durch und durch ein Playboy, schon seit jungen Teenagerjahren, und vielleicht hatte dieser Lebensstil ihn empfindsam für die Gefühle einer Frau gemacht.
    Seit dem tragischen Tod seines Vaters war er recht schnell erwachsen geworden, und es war allgemein bekannt, wie dringend seine Mutter und sein Großvater ihn unter die Haube bringen wollten. Nic selbst war allerdings mit diesem Plan ganz und gar nicht einverstanden.
    Er war ein Freigeist und hasste die Vorstellung, irgendwo gebunden zu sein. Selbst innerhalb des Familienunternehmens genoss er die meisten Freiheiten und höchste Flexibilität. Nic war derjenige, der regelmäßig um die Welt reiste und kaum länger als eine Woche an ein und demselben Ort verbrachte, während er Grundstücke kaufte oder sich um die neuen Projekte ihrer Hotelkette kümmerte.
    „Danke, Nic“, murmelte sie. „Ich werde mein Bestes versuchen.“
    Nach einigen kurzen Plaudereien mit anderen Gästen und Familienmitgliedern schob Giorgio Maya behutsam vor sich her in eine ruhigere Ecke. Ihm war aufgefallen, wie erschöpft sie aussah. Das Gesicht wirkte unnatürlich blass, und immer wieder wischte sie sich kleine Schweißtröpfchen von den Brauen, dabei war es in den Räumen nicht allzu warm.
    „Zerbrich dir nicht den Kopf über Nics Gerede“, riet er ihr und sah zu seinem jüngsten Bruder hinüber, der mit einer auffällig schönen Rothaarigen in der Nähe des Buffets stand.
    „Nic ist eben Nic“, erwiderte sie tonlos.
    „Ja, allerdings.“ Seufzend blickte er auf sie hinunter. „Du siehst müde aus. Es war ein langer Abend. Soll ich dich nach Hause bringen?“
    Ihr Glas rutschte plötzlich durch ihre Finger, und Giorgio griff danach, ehe Maya es fallen ließ. „Entschuldige“, sagte sie und
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