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Der Maskenball

Der Maskenball

Titel: Der Maskenball
Autoren: Lynne Graham
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Küche auf dem durchgesessenen Sofa neben dem Herd bequem. "Wenn du jetzt weggehst, werde ich meinen Kummer im Alkohol ertränken", warnte er sie. "Man hat mich sitzen gelassen."
    Beinah hätte sie "schon wieder" gesagt, was sehr taktlos gewesen wäre. Daher begnügte sie sich damit, ihm mitfühlend die Schulter zu tätscheln. Für sie war er wie der große Bruder, den sie nie gehabt hatte. Er hatte eine fatale Schwäche für langbeinige, glamouröse Blondinen und lernte auch ständig welche kennen, weil er gut aussah und Geld hatte. Bisher hatte er jedoch keine von ihnen halten können, weil er für seine Pferde lebte und nur ungern ausging. Im Grunde war er auf der Suche nach einer häuslichen Pferdenärrin.
    "Zia ist zum Geburtstag eingeladen, und ich habe der Mutter versprochen, dazubleiben und ihr zu helfen", erwiderte Darcy.
    "Du musst also eine Weile allein bleiben, es sei denn, du willst Karen anrufen."
    "Schade, dass sie nicht blond ist", beschwerte er sich und klang wie eine Platte, die einen Sprung hatte. Dann nahm er eine Whiskyflasche aus seiner Jackentasche. "Keine der Frauen, die ich mag, ist blond ..."
    "Sagt dir das nicht etwas?"
    "Ich wünschte, ich hätte dich geheiratet. Wahrscheinlich wäre ich glücklich geworden."
    "Richard ..." Darcy atmete tief durch. Sie hatte Richard immer noch nicht erzählt, dass sie geheiratet hatte. "Warum stellst du nicht die Flasche weg und besuchst Karen?"
    "Ihr erzähle ich bestimmt nicht, dass man mich sitzen gelassen hat. Sie würde mich auslachen."
    Bevor sie ging, rief sie Karen an. "Richard ist hier", verkündete sie. "Man hat ihn schon wieder sitzen lassen." Karen wollte sich ausschütten vor Lachen.
    Als Darcy wieder nach Hause kam, war es fast sieben und Zia todmüde. Richard saß wie ein Häufchen Elend in der Küche.
    Die Whiskyflasche war fast leer.
    "Geht es dir so schlecht?" fragte Darcy bestürzt.
    "Und ob." Er öffnete ein Auge. Es war blutunterlaufen.
    Obwohl er ihr Leid tat, war sie wütend auf ihn. Ihr ging es auch schlecht. Ein Gespräch hätte sie vielleicht aufgeheitert, aber er war sturzbetrunken. Und da er sich noch nie so aufgeführt hatte, konnte sie ihn auch nicht anschreien.
    Sie brachte Zia nach oben, steckte sie kurz in die Badewanne und dann ins Bett. Noch während sie ihr vorlas, fielen Zia die Augen zu. Zärtlich strich Darcy ihr das Haar aus dem Gesicht und seufzte. Sie war es ihr schuldig, Luca die Wahrheit zu sagen.
    Anschließend ging sie nach unten, um sich um Richard zu kümmern.
    "Zeit, ins Bett zu gehen, Richard", verkündete sie laut. "Steh auf!"
    Langsam rappelte er sich auf. "Is' doch noch hell..." murmelte er.
    "Ach ja?" Energisch schob sie ihn zur Treppe. "Dein Glück, dass Karen nicht hier ist ... Du weißt ja, wie sie nach ihrer Ehe über Alkohol denkt."
    Ängstlich sah er sie an. "Sie kommt doch nich', oder?"
    Darcy führte ihn in den Raum neben ihrem Schlafzimmer, den sie ursprünglich Luca zugedacht hatte. Wie ein gefällter Baum fiel Richard aufs Bett.
    "Hab dein' Mann kennen gelernt... Wann has' du geheiratet?"
    fragte er nicht sonderlich interessiert.
    Sie wollte ihn gerade zudecken und verharrte mitten in der Bewegung. "Meinen Mann?" wiederholte sie scharf.
    Richard nahm ihre Hand und zog sie an sich. "Nich' sehr freundlich, der Bursche ... Wollte mir eine verpassen ..."
    Offenbar halluzinierte er. Aber woher wusste er, dass sie verheiratet war?
    "Ach, wie kuschelig!" ließ sich in dem Moment eine spöttische Stimme von der Tür her vernehmen.
    Darcy erschrak sich fast zu Tode. Sie entzog Richard ihre Hand und wirbelte herum. "Wo kommst du denn her?" brachte sie hervor. "Ich bin schon seit über einer Stunde hier."
    "Da du nicht da warst, bin ich durch die Gegend gefahren", erwiderte Luca grimmig.
    Ich sehe schrecklich aus, dachte sie gequält. Bevor sie Zia gebadet hatte, hatte sie sich umgezogen und trug nun ein verwaschenes Sommerkleid. Hätte sie gewusst, dass er kommen würde, hätte sie sich zurechtgemacht, damit er sich nicht fragte, was er in ihr gesehen hatte.
    Er hingegen sah absolut fantastisch aus. Er trug einen marineblauen Anzug, ein weißes Hemd und eine rote
    Seidenkrawatte. Darcy gestattete es sich, den Blick langsam nach oben schweifen zu lassen. Luca hatte die Lippen zusammengepresst, und seine Augen funkelten vor Zorn.
    Ihr Mund war plötzlich wie ausgetrocknet, und ihr Herz setzte einen Schlag aus.
    Unverwandt sah Luca sie an. "Carlton wird nicht hier schlafen!"
    Daraufhin öffnete Richard
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