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Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte

Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte

Titel: Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte
Autoren: Oliver Sacks
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unterschied sich deutlich von jenem Head, der in aller Anschaulichkeit über «Ton-Gefühl» schrieb. Goldstein, der so abstrakt über «das Abstrakte» schrieb, war fasziniert von der Konkretheit individueller Fälle. Lurija schließlich war sich seiner Gespaltenheit bewußt - er mußte, so meinte er, zwei Arten von Büchern schreiben: formale, strukturalistische Bücher (wie Die höheren kortikalen Funktionen des Menschen» und biographische «Romane» (wie ‹The Mind of a Mnemonist›.) Das erste nannte er ein Produkt der «klassischen», das zweite ein Produkt der «romantischen Wissenschaft».
    Hughlings-Jackson, Goldstein, Head und Lurijasie haben die Grundlagen der Neurologie geschaffen, und auf ihren Erkenntnissen basieren meine eigenen Gedanken. Meine ersten Hinweise müssen sich daher auf sie beziehen - eigentlich auf ihr Gesamtwerk, denn das Charakteristische fließt immer in das Lebenswerk ein, aber aus praktischen Gründen verweise ich hier nur auf ihre Hauptwerke, die relativ leicht zugänglich sind.
      
John Hughlings-Jackson
    Aus der Zeit vor Hughlings-Jackson gibt es ausgezeichnete Fallbeschreibungen zum Beispiel Parkinsons «Essay an the Shaking Palsy», der schon 181'7 erschien -, aber keine allgemeine Vorstellung oder systematische Darstellung der Nervenfunktion. Hughlings-Jackson ist der Begründer der Neurologie als Wissenschaft. Man kann seine grundlegenden Schriften in: Taylor, J. (Hg.), ‹Selected Writings of John Hughlings-Jackson), London 1931; Neuaufl. New York 1958, studieren. Diese Schriften sind sicherlich nicht einfach zu lesen, aber oft richtungweisend und teilweise überaus klarsichtig. Eine weitere Auswahl, die auch Hughlings-Jacksons Lebenserinnerungen und Niederschriften seiner Gespräche enthält, war von Purdon Martin bei seinem Tod schon fast fertiggestellt und wird, so ist zu hoffen, bald veröffentlicht werden.
Henry Head
    Head ist, wie Weir Mitchell (siehe unter Kapitel 6), ein hervorragender Autor, und die Lektüre seiner umfangreichen Bücher ist, im Gegensatz zu denen Jacksons, immer ein Genuß:
    ‹Studes in Neurology›, 2 Bde., Oxford 192o.
    ‹Aphasia and Kindred Disorders of Speech› 2 Bde., Cambridge 1926.
Kurt Goldstein
    Goldsteins bekanntestes allgemeines Werk ist ‹Der Aujbau des Organismus› (Den Haag 1934). Siehe auch: Goldstein, K.; Sheerer, M.: «Abstract and concrete behaviour», Psychol. Monogr. 53 (1941).
    Goldsteins faszinierende, in verschiedenen Büchern und Fachzeitschriften erschienenen Fallgeschichten sind noch nicht gesammelt erschienen.
Alexander R.Lurija
    Der größte neurologische Schatz unserer Zeit ist das Werk von Lurija. Zu den bekanntesten seiner Bücher gehören:
    ‹The Man with a Shattered World›, New York 1972.
    ‹The Mind of a Mnemonist›, New York 1968.
    ‹Die Funktion der Sprache in dergeistigen Entwicklung des Kindes›, Düsseldorf 1970; Taschenbuchausgabe Berlin 1985. Diese Studie befaßt sich mit geistigen Defekten, mit Sprache, Spiel und dem Zwillingsproblem. ‹Human Brain and Psychological Processes›, New York 1966. Fallstudien über Patienten mit Stirnlappen-Syndromen.
    ‹The Neuropsychology of Memory›, New York 1976.
    ‹Die höheren kortikalen Funktionen des Menschen und ihre Störungen bei örtlichen Hirnschädigungen›, Berlin (DDR) 1970. Lurias magnum opus - die umfangreichste Zusammenfassung neurologischer Theorien und Forschungsergebnisse unseres Jahrhunderts.
    ‹The Working Brain), Harmondsworth 1973. Eine komprimierte und höchst lesbare Version des vorgenannten Werkes. Die beste verfügbare Einführung in die Neuropsychologie.
Literaturhinweise zu den einzelnen Kapiteln
    1. Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte Macrae, D.; Trolle, E.: «The defect of function in visual agnosia», Brain 77 (1956), S. 94-110.
Kertesz, A.: «Visual agnosia: the dual deficit of perception and recognition», Cortex 15 (1979), S. 403-419.
Marr, D., siehe unter Kapitel 15.
Damasio, A. R.: «Disorders in Visual Processing», in: M. M. Mesulam (1985), S. 259-288 (siehe unter Kapitel 8).
    2. Der verlorene Seemann
Korsakows ursprünglicher Beitrag (1887) sowie seine späteren Werke sind nicht übersetzt worden. Eine komplette Bibliographie mit übersetzten Auszügen und einer kritischen Würdigung findet sich in A. R. Lurijas ‹The Neuropsychology of Memory› (op. cit.), in dem seinerseits viele er staunliche Beispiele für Amnesien aufgeführt werden, die Ähnlichkeiten mit der des «verlorenen Seemanns»
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