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Der magische Stein

Der magische Stein

Titel: Der magische Stein
Autoren: Jason Dark
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dadurch von Guywano beherrscht wird«, fügte ich hinzu.
    »Zumindest von seinen verdammten Schergen.«
    Dagegen konnte ich nichts sagen. Es war sehr schwer, eine Entscheidung zu treffen, aber sie musste fallen, und ich wollte mich an Suko wenden, um ihn nach einer Idee zu fragen.
    Er stand inzwischen zwischen zwei Eichen, und seine Haltung wirkte sehr angespannt. Deshalb hielt ich meine Frage zurück und folgte ihm.
    Er legte seinen rechten Zeigefinger auf die Lippen. Mit der linken Hand deutete er in die Höhe.
    Ich schaute ebenfalls hin.
    Klar, wir hatten die mächtigen Vögel gesehen. Keiner von uns glaubte, dass sie aufgegeben hatten, und dem war leider tatsächlich so. Diesmal befanden sich die Monstertiere nicht mehr so hoch in der Luft. Ich sah einen großen Schatten dicht über die Bäume hinweghuschen und erkannte erst jetzt, welche Ausmaße der Vogel hatte.
    »Ich denke, sie wissen zumindest ungefähr, wo wir uns aufhalten«, flüsterte er.
    »Leider.«
    »Bleiben wir noch oder versuchen wir es trotzdem? Zum Glück ist die Vegetation hier ziemlich dicht. Da werden sie Probleme mit einem gezielten Angriff haben, was nicht heißen soll, dass wir hier bleiben sollten.«
    »Wohin also?«, fragte ich.
    »Da, wo es noch dichter ist. Wir müssen die Frauen und Carlotta in Sicherheit bringen.«
    Das sah ich ein. Während Suko den Himmel über uns im Auge behielt, lief ich zu der kleinen Gruppe hinüber. Die drei standen dicht beisammen und unterhielten sich flüsternd. Ich verstand kein Wort von dem, was sie sagten, aber sie schwiegen, als sie mich näher kommen sahen.
    »Du siehst ernst aus«, sagte Carlotta.
    »Der Spaß ist auch vorbei.«
    »Was ist passiert?«, fragte Mandy.
    »Wir müssen weg!«
    »Sofort?«
    »Ja, je früher, desto besser«, entgegnete ich.
    »Wohin denn?«
    »Wo wir eine bessere Deckung finden. Hat von euch niemand die Vögel gesehen?«
    »Nein, darauf haben wir nicht geachtet«, gab Isa zu.
    »Sie sind aber da!«
    Es mussten keine weiteren Fragen mehr gestellt werden. Der Ernst der Lage war klar. Wenn die Tiere erst mal angriffen, war das Chaos perfekt.
    Ich wollte sie antreiben, als ich das Rauschen der Blätter hörte, dazu ein Brechen von Ästen.
    Zugleich peitschte Suko’s Stimme förmlich auf. »Sie sind da, John!«
    Ich fuhr herum.
    Nicht alle waren da, sondern nur einer hatte es geschafft, sich zwischen die Bäume zu drängen. Er befand sich noch im Landeanflug und hatte seine kurzen Beine bereits ausgestreckt.
    Zuerst war ich geschockt, weil ich ihn so dicht vor mir sah. Der lange Hals, die beiden schillernden grünen Augen, der mächtige Körper, bei dem sich jetzt die Schwingen anlegten.
    Da vernahm ich seinen Schrei, der nur auf einen Angriff hindeuten konnte...
    Ob auch andere Vögel gelandet waren, wusste ich nicht. Ich sah Suko noch im Hintergrund, als das Tier erneut seine Schwingen ausbreitete und zugleich auch das Maul öffnete.
    Dicht über den Boden hinweg flog es auf mich zu. Mit seinem Bauch streifte es die Enden der Gräser und Farne.
    Mit den Händen konnte ich den Riesenvogel nicht stoppen. Deshalb zog ich meine Beretta – und schoss!
    Ob geweihtes Silber oder Blei. Kugel war in diesem Augenblick Kugel, und nur das zählte.
    Zwei Geschosse hieben in den Körper hinein und rissen die Wunden. Der Vogel schrie beinahe auf wie ein Mensch, wuchtete sich selbst noch mal hoch, und ich huschte sicherheitshalber zur Seite. Das war auch gut so, denn nur deshalb wurde ich nicht von den wild schlagenden Flügeln getroffen.
    Er gab noch ein letztes Krächzen ab. Seine Krallen wühlten sich in den weichen Boden, dann lag vor meinen Füßen ein Kadaver, der sich nicht mehr bewegte.
    Ein erster kleiner Stein rollte mir vom Herzen. Der Vogel, eine Mischung aus Adler und Geier, hatte verloren. Aber er war nicht allein gewesen, und das bereitete uns Sorgen.
    Suko stieg über den Kadaver hinweg. »Gut gemacht, Alter. Der sah so aus, als wollte er uns fressen.« Er deutete nach oben. »Im Moment ist der Himmel leer. Lasst uns von hier verschwinden.«
    Da hatte er mir aus der Seele gesprochen. Ich fragte ihn erst gar nicht nach der Richtung.
    Auf dieses Thema kam Carlotta zu sprechen, als ich vor ihr stehen blieb. »Ich glaube, ich habe eine Idee.«
    »Was für eine?«
    »Ich bin mir zwar nicht sicher, aber ich denke, ich weiß, wohin wir gehen sollten.«
    »Super. Und das wäre?«
    Carlotta musste sich innerlich erst sammeln, um die Antwort geben zu können. Sie deutete schließlich
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