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Der Luftraum darf nicht mit dem Fahrrad verletzt werden - Gesetzliche Kuriositäten und bürokratische Monster

Der Luftraum darf nicht mit dem Fahrrad verletzt werden - Gesetzliche Kuriositäten und bürokratische Monster

Titel: Der Luftraum darf nicht mit dem Fahrrad verletzt werden - Gesetzliche Kuriositäten und bürokratische Monster
Autoren: Roman
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den Fuß gebrochen zu haben. Eigentlich ist diese Tatsache das wahre „Wunder von Bern“.
    Frischfleisch
    Wer dachte, dass müde oder verletzte Kicker schon immer durch frische Kräfte ersetzt werden durften, ist auf dem Holzweg.

    ! Erst seit 1969 sind Auswechslungen beim Fußball gestattet. Früher mussten die angeschlagenen Kicker eben die Zähne zusammenbeißen. Das wäre heute undenkbar, schließlich gilt die Spezies des modernen Fußballprofis nicht gerade als Ausbund an Tapferkeit. Der beinharte Trainer Werner Lorant hat dazu einmal gesagt: „Schlimm ist dieses Gejammer. Tut hier weh, tut da weh.Aber solange sie das Handy halten können, muss ja noch genug Kraft da sein.“ Und der frühere Präsident des 1.FC Kaiserslautern, Jürgen
„Atze“ Friedrich, ergänzte mit Blick auf seine aktive Karriere: „Wir waren früher härter – bei uns gab’s keine Verletzungen, sondern nur glatte Brüche.“ Dennoch kam es auch damals vor, dass einmal ein Spieler nicht weitermachen konnte. Dann mussten seine Kameraden eben ohne ihn das Spiel zu Ende bringen.

    ! Seit 1995 dürfen pro Mannschaft drei Auswechslungen vorgenommen werden. Und schon bald könnte es sein, dass ausgewechselte Spieler wieder aufs Feld zurückkehren können.

    ! In Bayern startete man zuletzt ein Pilotprojekt, hier dürfen Spieler in den Klassen von der Kreisliga abwärts zurückgewechselt werden.
    So richtig begeistert sind die bajuwarischen Amateurfußballer davon nicht; es sei die Lizenz zum Zeitschinden, so das Hauptargument. Doch all diejenigen, für die am Wochenende neben der Jagd nach Punkt und Tor auch der gesellschaftliche Aspekt eine Rolle spielt, mögen es durchaus begrüßen, wenn der vom Vorabend noch schwere Kopf zwischenzeitlich mal eine Auszeit bekommt.
    Nicht weniger als sieben, nicht mehr als elf!!!
    Apropos Köpfchen. Der Philosoph Jean-Paul Sartre hat einst das Dilemma beim Kicken folgendermaßen auf den Punkt gebracht: „Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.“ Dabei konnte man in den Kindertagen dieses Sports noch nicht einmal sicher sein, mit wie vielen Gegnern man es aufzunehmen hatte.

    ! Die ersten Fußballregeln, die 1848 von englischen Studenten der Universität Cambridge verfasst worden waren, sahen nur eine ungefähre Anzahl von Spielern vor: 15 bis 20 Mann bildeten damals ein Team. Erst 1870 wurde die Beschränkung auf elf Leute pro Mannschaft in den Regeln festgeschrieben. Und seither gibt es auch eine Untergrenze: Mindestens zu siebt muss ein Team zu Beginn eines Spiels auf dem Platz stehen, sonst pfeift der Schiri nicht an. Schon allein deshalb versuchten früher die Mannschaften des Ostblocks, ihren Kader vor Europapokalspielen im Westen möglichst eng beisammenzuhalten.
    Der Torraub
    Auch die Sache mit den Strafen für sportwidriges Verhalten musste sich erst entwickeln. Üble Typen wie der frühere Verteidiger von Tasmania Berlin, Herbert Finken, der sich seinen Gegenspielern stets mit den Worten „Mein Name ist Finken, und du wirst gleich hinken“ vorstellte, hatten bei Schiedsrichtern immer schon einen schweren Stand.

    ! Bereits 1877 wurde der Platzverweis für besonders bösartige Regelverstöße eingeführt. Die Gelbe Karte folgte allerdings erst 1970 und damit nach Finkens aktiver Bundesligakarriere, die 1966 geendet hatte. Bis 1993 durften Abwehrspieler ihre Kontrahenten übrigens auch als letzter Mann foulen, ohne vom Platz gestellt zu werden. Erst dann führte man ein, dass eine Notbremse unweigerlich einen Platzverweis zur Folge haben muss.
    Nur, damit keine Missverständnisse aufkommen: Wenn in Österreich von „Torraub“ die Rede ist, dann meint man damit nicht, dass sich eine der beiden Mannschaft mit Gestänge und Netz vom Acker gemacht hat.Vielmehr handelt es sich bei dieser
skurrilen Bezeichnung um den dort üblichen, offiziellen Begriff für die Vereitelung einer klaren Chance, also um ein Synonym dafür, was man in Deutschland als Notbremse bezeichnet.
    Abseits ist, wenn das Fähnchen hochgeht
    Es gibt nicht wenige, die sich schon deshalb lieber mit Cricket oder Skat beschäftigen, weil ihnen das Fußballspiel zu billig, zu einfach ist. Nun stelle man sich einmal vor, die Abseitsregel würde auch noch abgeschafft werden. Klar, für viele Stürmer, die auch nach zahlreichen Profijahren noch nicht genau wissen, warum sie in manchen Situationen zurückgepfiffen werden, wäre es eine Offenbarung. Für alle Linienrichter mit
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