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Der letzte Druide (German Edition)

Der letzte Druide (German Edition)

Titel: Der letzte Druide (German Edition)
Autoren: Manfred Weinland
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verstreichen. Genau ließ sich das nicht vorhersagen.
    Die Lücke im Zaun hatten sie mit losen Ästen und Strauchwerk getarnt, damit nicht auch noch andere darüber stolperten oder die Stadt den Fehler ausbesserte.
    Bastian räumte alles beiseite und zwängte sich dann durch die schmale Öffnung. Mit der Taschenlampe leuchtete er die unmittelbare Umgebung ab. Alles sah aus wie immer, wenn die Nacht es auch ein bisschen verfremdete.
    Und jetzt? fragte sich der Junge hilflos. Wie soll es weitergehen?
    Wieder geschah etwas Seltsames.
    Er selbst wäre vermutlich unschlüssig stehengeblieben und nach einer Weile umgekehrt. Doch etwas zog ihn magisch tiefer in das hügelige Gelände. Der Lichtkegel der Taschenlampe tanzte munter über den Boden.
    Bastian erreichte eine kleine Anhöhe. Auf der anderen Seite fiel das Gelände ziemlich steil ab und mündete in einer weiten Senke.
    Der Sturm wurde noch heftiger und drückte Bastian buchstäblich den Hang hinunter.
    Kaum hatte er die Senke erreicht, als etwas Merkwürdiges geschah: Es wurde still um ihn, absolut windstill I
    Hoch über ihm jagten Wolken in irrwitzigem Tempo dahin, aber dort, wo er stand, regte sich kein Hauch mehr... Das Gras stand ruhig und wie gebannt, als warte es auf etwas ...
    Da tat Bastian etwas, ohne lange nachzudenken. Er winkelte den rechten Arm an, streifte den Ärmel seiner Jacke zurück und hielt den Lichtstrahl gegen seine Armbanduhr .
    Stand die Zeit still?
    Jedenfalls war der Sekundenzeiger auf dem Zifferblatt genauso erstarrt wie die Natur rings um ihn! Bastian fröstelte. Ging es jetzt los?
    Kam jetzt das, was der Goldene ihm angekündigt hatte? Hinter ihm entstand ein Geräusch, das Bastian erschrocken herumwirbeln ließ.
     
     
    Was Bastian nicht wusste, nicht einmal ahnte, war, dass der Goldene Krieger in dieser Nacht noch an einem anderen Ort erschienen war, und zwar im Zimmer seiner besten Freunde, den Zwillingen Rolf und Hendrik!
    Das mysteriöse Erscheinen und Verschwinden des Fremden war bei ihnen exakt so abgelaufen, wie bei Bastian. Doch sie wohnten etwas weiter in der Innenstadt, sodass sie entsprechend länger brauchten, um den Weg zum Industriegelände zurückzulegen. Außerdem waren sie zu, zweit, und auch wenn sie eineiige Zwillinge waren, hieß das noch lange nicht, dass sie auch immer einer Meinung waren. Deshalb hatte sich dem Abgang des Unheimlichen eine heftige Diskussion angeschlossen, ob sie dem Drängen nachgeben sollten.
    Doch sie ähnelten in ihrer abenteuerhungrigen Art viel zu sehr ihrem Freund, als dass sie sich gedrückt hätten.
    Bastian traute seinen Augen nicht, als er Rolf und Hendrik den Hang herunterkommen sah.
    "Wo kommt ihr denn her?“, empfing er sie völlig überrascht .
    "Und du?“, erwiderten sie wie aus einem Mund. Auch ihnen war anzumerken, dass sie nie damit gerechnet hatten, ihn hier anzutreffen.
    Bastian musste lachen, und er wunderte sich selbst am meisten, dass er dazu unter diesen Bedingungen fähig war.
    Die Zwillinge starrten ihn verdutzt an.
    Rolf strahlte ihm mit seiner Taschenlampe direkt ins Gesicht, als wollte er sich vergewissern, dass ihr Kamerad nicht durchgedreht war. Er selbst war in dieser Nacht mehrfach nahe dran gewesen.
    "Was gibt's denn da zu lachen?“, rief Hendrik, während sein Bruder den Lichtstrahl wieder zum Boden lenkte.
    Bastian kam gar nicht dazu, eine Antwort zu geben.
    Irgendetwas veranlasste die Zwillinge, die er im Laufe der Zeit an tausend Kleinigkeiten auseinanderzuhalten gelernt hatte, sich gegenseitig mit den Ellenbogen anzustoßen und dann auf Bastian zu deuten.
    "Was'n das?“, presste schließlich Rolf hervor, der etwas Forschere von beiden.
    "Was meinst du?“, fragte Bastian.
    "Na, das Ding auf deiner Stirn..."
    "Spinnst du?"
    Bastian wischte sich über die Stirn. "Was soll'n da sein?"
    Das Einzige, was er festeilte, war, dass sich sein Kopf ziemlich heiß anfühlte, als hätte er Fieber. Das war ihm bisher nicht aufgefallen.
    "Deine Stirn..." wiederholte auch Hendrik jetzt und trat einen Schritt näher, als traue er seiner eigenen Sehkraft nicht mehr.
    Rolf nestelte indes an seiner Jacke herum und brachte aus irgendeiner Tasche einen kleinen Spiegel hervor. Er wischte mit der Innenseite kurz über sein Hosenbein und hielt ihn dann vor Bastians Gesicht, verzichtete aber darauf, ihn mit der Taschenlampe anzuleuchten, weil das gar nicht nötig war.
    Bastian sah auch so, was los war.
    Ein Schwert, dachte er benommen. Auf meiner Stirn ist ein leuchtendes
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