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Der Kuss Des Daemons

Der Kuss Des Daemons

Titel: Der Kuss Des Daemons
Autoren: Lynn Raven
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Granny hat bestimmt nichts dagegen, wenn wir uns bei mir treffen! Sie ist heute Abend ohnehin bei ihren Freundinnen. - Aber wir haben nur den kleinen Fernseher.« Seit ihre Eltern sich getrennt hatten, lebte sie bei ihrer Großmutter, einer manchmal äußerst direkten alten Dame, die ihre Enkelin über alles liebte. Ihr kleines Häuschen lag am Stadtrand inmitten eines leicht verwildert wirkenden Gartens. Beth kellnerte dreimal die Woche im Ruthvens, einem Klub, der vor einigen Monaten neu eröffnet hatte, um ein bisschen Geld zu der mageren Rente ihrer Großmutter beizusteuern.
    »Wenn der reicht...«
    »Wir können es auch bei mir machen. Meine Eltern sind im Augenblick mal wieder beide auf Geschäftsreise«, bot Neal an. »Und der Beamer von meinem Vater ist inzwischen repariert.«
    Mike ließ ein begeistertes »Jau!« hören und stieß Neal in die Seite. »Ich würde sagen, das ist damit beschlossen. Was wollen wir uns ansehen?«
    Wir tauschten Blicke. Neal hob die Schultern.
    »Wie wär's mit einer Horror-Nacht? Wir haben bald Halloween«, meinte Susan nachdenklich.
    »Coole Idee. Ich besorg die DVDs.« Mikes Grinsen wurde ein Stück breiter, als er mich ansah. »Wie wär's mit >From Dusk Till Dawn    ich nahm den Fuß vom Sitz und versuchte nach ihm zu treten. Lachend wich er zurück und ich seufzte genervt.
    »Hat dein Bruder irgendwo einen Aus-Knopf, Susan?«
    Manchmal fragte ich mich wirklich, was meine Eltern dazu veranlasst hatte, mich ausgerechnet Dawn zu nennen. Sue schüttelte mit Leidensmiene den Kopf. »Glaub mir, den such ich auch noch, Süße.«
    Mikes Grinsen nahm Honigkuchenpferd-Qualitäten an.
    »Ist es okay, wenn Ron und Tyler auch kommen?«, erkundigte sich Neal. Ron war Cynthias um ein Jahr älterer Bruder. Er und Neal verbrachten unzählige Stunden ihrer Freizeit damit, an Computern herumzubasteln, und waren eng befreundet. Während seine Schwester eine arrogante Ziege war, war Ron zurückhaltend und umgänglich. Er hatte ein Lächeln, das einem die Knie weich werden ließ. Cynthias Versuchen, ihn mit einer ihrer Freundinnen zu verkuppeln, hatte er bisher erfolgreich getrotzt.
    Tyler war nach Neal der zweite Kapitän der
    Fechtmannschaft. Ein nur mittelgroßer, schlaksiger Junge mit einem leicht morbiden Humor. Er war Cynthias erwähltes Opfer gewesen, bevor Julien DuCraine an die Schule gekommen war.
    Ein schrilles Klingeln verkündete das Ende der Pause und der Gang leerte sich ziemlich schnell. Hastig beendeten wir unsere Planung für den Abend. Natürlich hatte niemand etwas dagegen, dass Ron und Tyler kamen. Es wurde beschlossen, dass wir uns um sieben bei Neal treffen würden. Beth, Susan und ich übernahmen es, Muffins zu backen und Salate zu machen. Mike, Neal und die beiden anderen Jungs hatten für die DVDs, Getränke und Knabberzeug zu sorgen.
    Ich musste mich beeilen, um noch rechtzeitig in meinen Physikkurs zu kommen, und erntete einen tadelnden Blick von Mr Horn, weil ich noch an meinen Platz hastete, während er schon seine Tasche auf das Pult legte.
    Als ich nach der letzten Stunde im strahlenden Nachmittagssonnenschein zu meinem Auto zurückging, rief mir ein unangenehmes Jucken an meinen bloßen Armen ins Gedächtnis, dass ich heute Morgen meine Jacke auf dem Beifahrersitz vergessen hatte. Wenn ich nicht vorsichtig war, würde meine Haut bis zum Abend aussehen, als hatte ich einen kleinen Sonnenbrand. Eine schwache Form einer Sonnenallergie, war die Diagnose des Arztes gewesen, zu dem Ella mich gebracht hatte. Wassergefüllte Bläschen würden mir erspart bleiben, wenn sich die Allergie nicht verschlimmerte. Mit dem Gefühl der Hitze und der Empfindlichkeit bei Berührungen hätte ich mich noch abfinden können. Aber nicht mit diesem Jucken. Vielleicht sollte ich dankbar sein, dass uns mein Onkel damals hierher nach Ashland Falls verfrachtet hatte und nicht nach Florida oder einen anderen sonnenverwöhnten Ort.
    Ashland Falls mochte anscheinend am Rand der zivilisierten Welt liegen, doch es bot mir - abgesehen von einer kleinen Mall, in der man entspannt bummeln gehen konnte, ein paar Klubs, in denen sie gute Musik spielten, und einem Kino, das nicht zu sehr hinter dem Programm der großen Städte hinterherhinkte - genau das, was ich liebte: endlose Wälder, die wie geschaffen waren für ausgedehnte Trekkingtouren. Unser Haus befand sich am Stadtrand und damit unmittelbar an diesen Wäldern. Nur das alte, verlassene Hale-Anwesen lag noch weiter außerhalb. Auf dem
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