Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Titel: Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)
Autoren: Mark Hodder
Vom Netzwerk:
Eingang des Rowties in den Kampf, hob seinen Dean and Adams Revolver, setzte dem Mann, der Burton niedergestreckt hatte, den Lauf auf die Brust und drückte ab.
    Die Waffe blockierte.
    »Verflucht!«, schrie Speke.
    Der Eingeborene, ein mächtiger Krieger, blickte auf ihn herab, lächelte und traf ihn mit einem harten Faustschlag über dem Herzen.
    Speke ging keuchend in die Knie.
    Der Somali beugte sich zu ihm herunter, zerrte ihn an den Haaren nach hinten und packte ihm mit der anderen Hand grob in den Schritt. Einen Moment lang erlag der Engländer der entsetzlichen Überzeugung, der Angreifer wolle ihn entmannen. Doch der Stammeskrieger suchte nur nach Dolchen, die Speke nach arabischer Tradition unter seiner Kleidung versteckt hatte.
    Speke wurde auf den Rücken geworfen und an Händen und Füßen gefesselt, die Stricke grausam festgezurrt. Mit einem Ruck wurde er hochgezogen und aus dem Lager geschleift, das die Eingeborenen jetzt plünderten und niederrissen.
    Lieutenant Burton kam wieder zu sich und erkannte, dass er von El Balyuz in Richtung Strand gezogen wurde. Er kam so weit zu sich, um seinen Retter aufzuhalten und ihm mit wilden Gesten und ein paar in den Sand gemalten Schriftzeichen zu befehlen, das kleine Boot zu holen, das die Expeditionsteilnehmer im Hafen vertäut hatten, und es zur Mündung eines nahe gelegenen Flusses zu bringen.
    El Balyuz nickte und rannte davon.
    Burton lag auf dem Rücken und starrte zur Milchstraße hinauf.
    ›Ich will leben!‹, dachte er.
    Etwa eine Minute verging. Er hob eine Hand ans Gesicht und berührte die mit Widerhaken versehene Spitze des Speers. Die einzige Möglichkeit, ihn zu entfernen, war, den Schaft in seiner gesamten Länge durch den Mund und seine Wangen zu schieben. Er packte fest zu, zog und sank erneut in die bodenlose Schwärze der Bewusstlosigkeit.

    Zur selben Zeit an einem anderen Ort wurde Speke von seinen Entführern verhöhnt und bespuckt. Mit ihren Säbeln zerschnitten sie die Luft dicht vor seinem Gesicht. Er stand aufrecht und ertrug es, den Blick abgewandt, die Zähne zusammengebissen, in Erwartung des nahenden Todes, und er fragte sich, was Richard Burtonüber ihn sagen würde, wenn er den Vorfall am Ende dieser langen Nacht berichten würde.
    Nicht zurück! Sonst glauben die, wir geben auf!
    Der Vorwurf hatte ihn schmerzlich getroffen, und wenn Burton die Sache zu Protokoll gab, wäre Speke auf immer als Feigling gebrandmarkt. Verdammt sei dieser eingebildete Lump!
    Einer seiner Entführer rammte ihm fast beiläufig einen Speer in die Seite. Der Lieutenant schrie vor Schmerz auf, dann fiel er nach hinten, als die Spitze ihn erneut traf, diesmal in die Schulter.
    ›Das ist das Ende‹, sagte er sich.
    Er kämpfte sich wieder auf die Beine und lenkte den Speer, als er auf sein Herz zufuhr, mit beiden Händen um. Die Spitze riss das Fleisch über seinen Fingerknöcheln bis auf den Knochen auf.
    Der Somali trat zurück.
    Speke richtete sich auf und sah ihn an.
    »Zur Hölle mit dir«, sagte er. »Ich werde nicht als Feigling sterben!«
    Mit einem gewaltigen Satz sprang der Krieger nach vorne und rammte den Speer in Spekes linken Oberschenkel. Der Entdecker fühlte die Metallspitze über den Knochen kratzen.
    »Scheiße!« Der Schock ließ ihn husten, aus Reflex umfasste er den Speerschaft. Er und der Afrikaner kämpften darum; der eine versuchte, ihn zu bekommen, der andere, ihn zu behalten. Der Somali ließ plötzlich den Schaft los und zog ein Schlagholz aus dem Gürtel. Er zielte auf Spekes rechten Arm und ließ die Waffe auf sein Opfer niedersausen. Mit einem entsetzlichen Knacken schlug das Schlagholz auf. Speke ließ den Speer los und sackte keuchend vor Schmerz auf die Knie.
    Sein Angreifer ging davon, dreht sich wieder um, rannte auf ihn zu und trieb den Speer der Länge nach durch den rechten Oberschenkel des Engländers und in den Boden darunter.
    Speke schrie wie von Sinnen.
    Der Instinkt übernahm die Kontrolle.
    Sein Bewusstsein schien auf seltsame Art und Weise vom Körper getrennt, als er seinen Händen zusah, wie sie die Waffe packten, sie aus dem Boden und aus seinem Schenkel herauszogen und auf die Erde fallen ließen. Dann warf er sich seinem Angreifer entgegen, die gefesselten Hände fuhren nach oben und trafen den Mann hart ins Gesicht.
    Der Krieger wankte, eine Hand vor sein Gesicht haltend, während das Blut aus seiner Nase schoss.
    Halb laufend, halb springend taumelte Speke davon, wobei sich sein losgelöster Geist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher