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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)
Autoren: Holger de Grandpair
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Schwester an, oder Ihr bekommt es mit mir zu tun!“, sagte Fredi lautstark und schwang sein kleines Schwert möglichst theatralisch. Dabei funkelte er die Nager drohend an, obwohl er natürlich genau wusste, dass den Tieren das ziemlich egal war. Ich habe ganz vergessen, dass Hermeline solche Angst vor Ratten hat. Aber jetzt kann sie mal sehen, was sie an mir hat! „Komm, Hermeline, zurück in den Durchgang! Ich halte den Weg für dich frei!“
    Es kostete die Mucklin einige Überwindung, ehe sie schließlich einwilligte und sich zögerlich erhob. Dann bewegte sie sich langsam – von Fredis schmalem Rücken abgeschirmt – durch den Wasserlauf zurück zu dem hinteren Ende der Nische, die in Wahrheit ja ein Tunnel war, wie sie nun festgestellt hatten. Als die beiden Geschwister durch das Loch geschlüpft waren, kamen ihnen auch schon Neimo, Faramon und Piruk entgegen, die sich gemeinsam durch den Schacht zwängten und sich sichtlich freuten, ihre beiden kleinen Gefährten unversehrt zu sehen.
    „Ich brauche Eure Hilfe nicht mehr –“, sagte Hermeline zu ihnen, „Fredi hat sich schon um mich gekümmert und mich vor diesen widerlichen Nagern gerettet! Ich gebe zu, dass ich nicht gedacht hätte, dass ich solch einen Helden als Bruder habe, aber anders kann man so eine tapfere Tat wohl kaum bezeichnen!“
    Fredi schaute verlegen zum Boden hinunter, um den fragenden Blicken seiner Gefährten auszuweichen. Auf alle Fälle schien er bei Hermeline jetzt wieder einen Stein im Brett zu haben, nachdem er mit seiner vorlauten Zunge zuvor bekanntlich in Ungnade bei ihr gefallen war. Wochenlanger Streit und Missachtung – und dann vertreibt man ein paar possierliche Tierchen, und schon ist man wieder der Held. Da soll noch irgendein Mucklin die Frauen verstehen!
    Unterdessen hatten sich die Angehörigen der Gemeinschaft ihrer letzten Gegner entledigt. Einzig derjenige Skelettunhold, den Sigurd soeben um seinen hohläugigen Kopf gebracht und anschließend weitgehend in seine Einzelteile zerlegt hatte, dachte noch immer nicht daran, sich seinem Schicksal zu ergeben. Und so stapften mit einem Mal zwei knochige Beine, die oben nur noch durch den Beckenknochen notdürftig zusammengehalten wurden, durch die Menge der siegreichen Eindringlinge und hielten – aus purem Zufall – geradewegs auf Pandialo zu. Dieser hatte zunächst keine Acht auf die Szene, da er gerade mit sich selbst beschäftigt war und eine Litanei darüber anstimmte, dass sein feiner Degen durch den jüngsten Schlagabtausch schon wieder ach so verkratzt worden war.
    „Aua! Das war mein Fuß! Ich muss doch sehr bitten ...“, jaulte der Graf so abrupt wie ein getretener Hund auf, als er bemerkte, dass jemand unsanft auf seinen großen Zeh gestiegen war.Dann erst verstummte er vor Überraschung, als er nämlich sah, dass nicht einer seiner Gefährten, der unvorsichtig gewesen war, dafür verantwortlich zeichnete, sondern eines der verwunschenen Skelette, das allerdings nur noch aus seinen unteren Extremitäten bestand. „Hätte vielleicht jemand die Güte, mich von diesem aufdringlichen ... Ding ... zu befreien? Heh, lass das! Ich habe doch gesagt, dass das mein Fuß ist, du Scheusal!“ Da Pandialo nicht auf die Idee kam, den Angreifer mit einem gezielten Hieb selbst unschädlich zu machen, setzte dieser seine Attacken fort und versuchte ein ums andere Mal, dem Menschen mit seinen Knochenfüßen auf die Zehen zu treten. Diesem wiederum fiel nichts anderes ein, als zu versuchen, den tapsigen Tritten durch hektische Ausweichmanöver zu entgehen.
    „So etwas Lächerliches habe ich noch nie gesehen“, urteilte Alva und schüttelte den Kopf.
    „Sieht ein bisschen nach einem Mucklin-Tanz aus – vielleicht könnten wir das in unsere nächste Darbietung einbauen. Was meinst du, Fredi?“, grinste Neimo.
    „Damit du mir mit deinen Plattfüßen ständig auf meinen Hühneraugen rumtrampelst? Vergiss es! Außerdem hast du seit letztem Sommer ganz schön zugenommen“, winkte der andere Mucklin ab.
    „Gut erzogen hast du dein Haustier jedenfalls nicht, Sigurd“, lachte Cord unterdessen, an die Adresse desjenigen gerichtet, der für die Missgestaltung des Angreifers verantwortlich war.
    „Immerhin beißt es sein eigenes Herrchen nicht“, gab der Prinz zurück.
    Schließlich erbarmte sich Piruk, schwang seine Keule und ließ diese kraftvoll auf die Skelettbeine niederfahren. Das letzte Aufbäumen des verwunschenen Kriegers, dem diese einstmals gehört hatten, war
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