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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
Autoren: Jan Guillou
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fleißige Arbeiter in dem Weinberg des Herrn ihren Lohn erst spät bekämen, in Anbetracht der Arbeit, die sie geleistet hätten, während andere die Arbeit zwar spät begönnen und dennoch schon bald ihren Lohn in Empfang nehmen könnten. Als Pater Guillaume ernsthaft über dieses bekannte Gleichnis nachdachte und darüber, dass sich die Auffassung der Menschen von Gerechtigkeit oft von Gottes Absichten unterschied, schlug Arn vor, dem Kloster Varnhem alle Pferde zu einem sehr guten Preis abzukaufen. Auf diese Weise, fuhr er schnell fort, noch ehe sich Pater Guillaume von seiner Überraschung erholen konnte, würde Varnhem endlich für diese harte Arbeit belohnt. Und außerdem könne man sich so von einem Erwerbszweig trennen, der hier oben im Norden ohnehin keine Einnahmen brächte.
    Arn verstummte und wartete mit der Fortsetzung seiner Rede bis zu dem Augenblick, als sich Pater Guillaume gesammelt zu haben schien und gerade in Dankesworte ausbrechen wollte.
    Bei einem so großen Geschäft gebe es möglicherweise einen kleinen Haken, fügte Arn schnell hinzu. Denn zur Pflege der Pferde bräuchte der Käufer eine kundige Hand, die es nur in Varnhem gebe: nämlich Bruder Guilbert. Wenn aber Bruder Guilberts wichtigste Arbeit zusammen mit den Pferden ohnehin wegfiele …?
    Daraufhin schlug Pater Guillaume sofort vor, Bruder Guilbert solle die Pferde begleiten, um dem Käufer zumindest einige Zeit, solange es erforderlich sei, beizustehen. Arn nickte nachdenklich, als sei das ein sehr kluger Gedanke, und Bruder Guilbert, der ihn jetzt sehr genau beobachtete, konnte nicht feststellen, ob das nicht von Anfang an seine Absicht gewesen war. Er sah aus, als würde
er nach reiflicher Überlegung diesem klugen Vorschlag Pater Guillaumes zustimmen. Dann regte er an, den Donationsbrief bereits an diesem Tag aufzusetzen und zu besiegeln, da man doch ohnehin beisammensitze.
    Als Pater Guillaume sich auch darauf einließ, breitete Arn dankbar und erleichtert die Arme aus und bat die beiden anderen um Aufklärung darüber, wie es wirklich um seine Heimat bestellt sei, was nur Männer der Kirche genau wissen könnten.
    Er erklärte, dass er bereits beim Handelsplatz Lödöse erfahren habe, wer nun König, wer Jarl und wer Königin sei. Dass schon seit langem Frieden geherrscht habe, wisse er ebenfalls. Aber eine Antwort auf die Frage, ob der Friede zwischen Götaland und Svealand von Bestand sein würde, könne man nur von den Männern der Kirche bekommen, denn dort fänden sich die tieferen Wahrheiten.
    Pater Guillaume freute diese Bemerkung, und er nickte billigend, doch er schien nicht zu wissen, worauf Arn eigentlich hinauswollte. Arn half ihm mit einer knappen Frage, die er mit leiser Stimme vorbrachte, ohne dabei eine Miene zu verziehen.
    »Wenn es in unserem Land doch wieder Krieg geben sollte, warum dann und vor allem wann?«
    Die Klosterbrüder runzelten beide nachdenklich die Stirn, und dann antwortete Bruder Guilbert, dass es nicht nach Krieg aussehe, solange Knut Eriksson und sein Jarl Birger Brosa an der Macht seien. Die Frage sei eher, was eines Tages nach dem Tod von König Knut geschehen würde.
    »Dann ist die Gefahr eines neuen Krieges nämlich sehr groß«, meinte Pater Guillaume und seufzte. Er erzählte, dass der neue Erzbischof Petrus beim Kirchenkonvent
des vergangenen Jahres in Linköping deutlich gezeigt habe, auf welcher Seite er stehe. Er war Anhänger der sverker’schen Sippe und hatte seinen Bischofsornat von Absalon, dem Erzbischof der Dänen in Lund, erhalten. Dieser Absalon intrigierte gegen die Familie der Eriker und wollte für das sverker’sche Geschlecht die Königskrone Götalands und Svealands zurückgewinnen. Es gab auch ein Mittel, das zu erreichen, und das kannte König Knut Eriksson sicher ebenso wenig, wie er wusste, dass sein neuer Erzbischof ein Mann der Dänen und der sverker’schen Leute war.
    Bei Bischof Absalon in Lund lag ein Brief der seligen Äbtissin Rikissa, den diese auf ihrem Sterbebett hatte aufsetzen lassen und in dem stand, dass König Knuts Gemahlin, Königin Cecilia Blanka, seinerzeit das Keuschheitsgelübde abgelegt habe, als sie eine der Familiaren im Kloster von Gudhem gewesen sei. Sie habe gelobt, für alle Ewigkeit Gottes Dienerin zu bleiben. Da König Knut Cecilia Blanka später aus Gudhem geholt, sie zu seiner Königin gemacht und diese ihm dann vier Söhne und zwei Töchter geboren hatte …
    … ließe sich behaupten, die Kinder des Königs seien unehelich und
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