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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
Autoren: Jan Guillou
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verbissen, als sie an Skara vorbeigeritten waren.

    »Wenn ich dir diese Frage jetzt beantworten würde, dann würdest du mir vielleicht nicht glauben, lieber Guilbert«, antwortete Arn und blickte dabei nach unten. »Oder noch schlimmer, du könntest glauben, ich hätte einen Verrat begangen, und eine solche Vermutung, wenn sie auch nur vorübergehend wäre, würde uns beide bekümmern. Glaub meinem Wort: Dieser Reichtum ist nicht mit unrechten Mitteln erworben. Ich werde dir alles erzählen, sobald wir genug Zeit haben, denn diese Geschichte ist nicht so ohne weiteres zu verstehen.«
    »Ich glaube dir natürlich, aber bitte mich nie wieder, deinen Worten Glauben zu schenken«, antwortete Bruder Guilbert säuerlich. »Wir haben uns innerhalb und außerhalb der Klostermauern nie angelogen, und ich halte es für selbstverständlich, dass wir miteinander reden wie die Templer, die wir einmal waren.«
    »Genauso wünsche ich mir das auch, und ich werde den Wunsch, mir zu glauben, nie mehr vorbringen.« Arn flüsterte beinahe, den Blick immer noch zu Boden gerichtet.
    »Nun, dann frage ich etwas Einfacheres«, sagte Bruder Guilbert mit lauterer und munterer Stimme. »Wir reiten jetzt auf Arnäs zu, die Burg deiner Väter, nicht wahr? Dein Gepäck ist nicht zu verachten, darunter sind nicht nur Pferde aus Outremer, sondern auch ein Mönch, den du dir gerade in Varnhem gekauft hast, nein, widersprich mir nicht! Auch ich gehöre zu den Dingen, die du gekauft hast, und ich muss zugeben, dass das etwas ungewohnt für mich ist, aber so ist es nun mal. Andere Männer hast du ebenfalls gekauft, möglicherweise nach schwierigeren Verhandlungen als denen mit Pater Guillaume, aber sie sollen ebenfalls für etwas Bestimmtes verwendet werden, genau wie ich. Willst du mir etwas über all das verraten?
Wer sind im Übrigen all die anderen, die zum Gefolge gehören?«
    »Die beiden Männer, die auf den Stuten links von dir reiten, sind Ärzte aus Damaskus«, antwortete Arn, ohne zu zögern. »Die beiden, die auf dem Karren ganz hinten sitzen, sind Deserteure aus der Armee von König Richard Löwenherz, ein Bogenschütze und ein Armbrustschütze. Der Norweger Harald Østeinsson, der den Mantel eines Tempelritterknappen trägt, hat bei mir als Knappe gedient. Die beiden auf dem Ochsenkarren genau hinter uns sind Waffenhändler und Handwerker aus Damaskus. Ansonsten siehst du überwiegend Baumeister und Pioniere aus beiden Kriegsparteien. Bis auf Harald stehen sie alle in meinem Sold, denn ich habe ihnen in ihrer schwächsten Stunde ein Angebot gemacht, das sie kaum ausschlagen konnten. Ist das eine Antwort auf die Frage, die du stellen wolltest?«
    »Ja, zumindest zu einem nicht geringen Teil«, antwortete Bruder Guilbert nachdenklich. »Du hast vor, etwas Großes zu bauen, nicht wahr? Doch was ist es, was wir alle bauen sollen?«
    »Frieden«, antwortete Arn verbissen.
    Bruder Guilbert überraschte diese Antwort so sehr, dass ihm lange keine Frage mehr einfiel.

    Als das Gefolge sich am zweiten Reisetag der Kirche von Forshem näherte, war der Sommer mit all seiner Kraft zurückgekehrt. Man konnte sich kaum mehr vorstellen, dass die ganze Gegend noch vor wenigen Tagen von Stürmen und Unwettern gebeutelt worden war. Bäume und anderes, was auf den Weg und über die Zäune gefallen
war, hatte man bereits weggeräumt. Auf den Feldern war das Setzen der Rüben in vollem Gang.
    Da im Land lange Frieden geherrscht hatte, waren keine bewaffneten Männer auf den Straßen unterwegs, und niemand störte die Reisenden, obwohl schon von Ferne zu erkennen war, dass sie Fremde sein mussten. Wer draußen auf den Feldern arbeitete, richtete sich auf und betrachtete eine Weile neugierig die Ochsenkarren und die Reiter auf den lebhaften Pferden, machte sich dann aber wieder an die Arbeit.
    Als sie zur Kirche von Forshem kamen, führte Arn seine Karawane den Hügel hinauf zum Vorplatz und gab ein Zeichen, dass gerastet und ausgeruht werden sollte. Als alle abgesessen waren, ging er hinüber zu den Moslems, die meist für sich blieben, und teilte ihnen mit, dass es bis zur Gebetsstunde des Nachmittags noch etwas dauern würde, dass aber die Christen eine Weile beten wollten. Danach forderte er die beiden armenischen Brüder und Bruder Guilbert auf, ihm in die Kirche zu folgen. Als sie sich dem Portal näherten, kam der Priester von seinem Hof herbeigeeilt und rief ihnen zu, dass sie Gottes Haus nicht in Waffen betreten dürften. Er stellte sich vor das mit
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