Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs
Autoren: Kate White
Vom Netzwerk:
der unmittelbaren Nähe. Die Kinder in der Schule verspotten Brandon, und ich kann es nicht ertragen, in der Nähe des Colleges zu sein. Ich werde für ein paar Wochen bei meinem Bruder in New Jersey wohnen, einfach um mich neu zu orientieren, und dann suche ich mir vielleicht einen Job in New York. Dort gibt es eine Menge Möglichkeiten, und es ist nah genug, sodass Brandon Mark sehen kann, solange er noch auf Kaution frei ist.«
    »Dann habe ich eine Idee«, sagte Phoebe. »Wegen des Vorschusses für mein neues Buch werde ich mein Apartment nach dem Ersten des Jahres nicht untervermieten müssen, also, warum wohnt ihr, du und Brandon, nicht für eine Weile dort? Und auf diese Weise kann ich euch besuchen kommen.«
    Glenda lächelte und sagte, dass das ein Angebot sei, das sie nicht ablehnen konnte.
    »Brauchst du Hilfe beim Packen?«, fragte Phoebe.
    »Nein, die Schule war so gnädig, mich Packer anheuern zu lassen. Wahrscheinlich, weil sie sichergehen wollen, dass ich in vier Tagen draußen bin. Es wird so beschämend sein, wenn der Umzugswagen vorfährt.«
    »Glaub mir, Glenda. Dein Leben wird vielleicht nicht nach deinem ursprünglichen Plan verlaufen, aber es wird wieder gut werden – früher als du dir vorstellen kannst.«
    »Genug von mir. Wie geht es dir? «
    »Ich bin fast wiederhergestellt. Gibt es noch weitere Neuigkeiten über die Sechsen? Ich habe gehört, dass sie mehr als nur ein paar von ihnen verhaftet haben.«
    »Ja. Als Blair und Gwen zum ersten Mal verhaftet wurden, verhielten sich die anderen Mitglieder ruhig. Aber jetzt sind sie alle besorgt darüber, in den Medikamentenskandal hineingezogen zu werden, deshalb melden sie sich und werfen sich gegenseitig den Haien zum Fraß vor.«
    »Wow, vielleicht kann ich endlich mein Nachtlicht abschaffen.«
    Glenda lachte. »Das bedeutet nicht, dass wir alle Schikanen und Gemeinheiten auf dem Campus ausrotten werden. Ich fürchte, das ist ein Zeichen der Zeit.«
    »Aber es wird auch immer jene Kids geben, die sich darüber erheben. Neulich habe ich daran gedacht, dass all das so viel mit Macht zu tun hatte. Die Sechsen wollten ihre Macht über alle anderen ausüben, genau wie damals Fortuna. Und die einzige Art, sie zu bekämpfen, ist, Stärke in sich selbst zu finden. Ich war zuerst traurig darüber, wie verwurzelt Lily in der Gruppe gewesen ist, aber sie wollte damit einen Verlust in ihrem eigenen Leben kompensieren. Und unterm Strich steht, dass sie letztendlich den Entschluss gefasst hat, auszubrechen.«
    »Du hast immer befürchtet, dass du ihr an jenem Tag nicht geholfen hast. Aber vielleicht hat etwas, das du gesagt hast, das wirklich getan. Ihr geholfen, diese Stärke zu finden.«
    Phoebe zuckte die Achseln. »Ich hoffe es«, sagte sie. »Aber natürlich werde ich das nie genau wissen.«
    Nachdem Glenda weg war, fuhr Phoebe hinüber zu Tony’s. Sie fand direkt vor dem Gebäude in der Bridge Street einen Parkplatz. Als sie auf den glitzernden Bürgersteig trat, konnte Phoebe den Geruch des Flusses in der frischen Abendluft riechen. Es war kaum mehr als einen Monat her, seit sie in der Nacht, in der Lily als vermisst gemeldet worden war, hier gestanden hatte, und doch schien es auf gewisse Weise, als wäre es vor einem Jahr gewesen.
    Sie atmete tief ein und betrat das Restaurant. Heute Abend waren zwei Männer an der Bar – ein großer, kräftiger Typ ganz am Ende, der mit zurückgeschobener Baseballkappe ein Ballspiel guckte, und, in der Nähe der Tür, Duncan Shaw. Sie wusste, dass er hier sein würde. Sie hatte mitgehört, wie Jan jemandem gegenüber erwähnt hatte, dass sie und Miles versuchten, Duncan heute Abend herauszulocken, aber dass er alleine bei Tony’s zu Abend essen würde.
    »Hallo, Phoebe«, sagte er, als er sich umdrehte und sie sah. Er sah überrascht aus. Sie hatte ihn nur einmal gesehen, seit sie aus dem Krankenhaus heraus war, über den Innenhof hinweg, an einem späten Nachmittag, aber sie war ziemlich sicher, dass er sie nicht bemerkt hatte.
    »Würde – würde es dir etwas ausmachen, wenn ich mich eine Minute setze?«, fragte sie. Vor sich hatte er eine halbleere Espressotasse, und auch die Rechnung für das Abendessen, auf der seine Kreditkarte lag. Sie hatte es gerade noch geschafft, ihn zu erwischen.
    »Sicher, nur zu«, sagte er neutral. Er schob seinen Hocker nur ein Stückchen zur Seite, damit es leichter für sie war, auf den neben ihm zu klettern. »Tony ist heute Abend übrigens nicht da. Ist auf einer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher