Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kraehenturm

Der Kraehenturm

Titel: Der Kraehenturm
Autoren: Kerstin Pflieger
Vom Netzwerk:
vielleicht. Er sammelte das Geschirr auf. »Ich wasche es draußen am See.«
    »Nein, später.« Sie fasste seinen Arm. »Schau mich an.«
    Der Hexenjäger wollte sich abwenden, doch sein Kopf drehte sich zu ihr, als wenn ein zweiter Mann in seinem Körper wohnte, der nun die Kontrolle übernahm. Er beobachtete, wie sie die Schnüre ihres Kleides löste und es abstreifte. Ein dünnes Hemdchen schmiegte sich eng an ihren Leib und offenbarte mehr, als es verbarg. Die harten Spitzen ihrer Brüste zeichneten sich unter dem Stoff ab. »Komm her.«
    Silas vermochte nicht, ihr zu widerstehen. Fast schon ehrfürchtig streckte er seine Hand nach ihr aus, streichelte ihre Kehle und fuhr über ihren Busen. Ein Stöhnen drang über seine Lippen. Seine Männlichkeit drückte gegen seine Hose.
    Mit flinken Fingern zog sie ihm das Hemd über den Kopf, öffnete seinen Gürtel und zog seine Hose herunter.
    Der Hexenjäger riss ihr das Hemd vom Körper und drückte sie an sich. Er konnte fühlen, wie ihre nackte Haut auf seinem Leib brannte und wie sich seine Lust steigerte, so sehr, dass er kurz davor war zu kommen, was sein Ende wäre. Nichts rief so starke Emotionen hervor wie der Liebesakt. Nichts würde ihr eine bessere Möglichkeit geben, ihn für immer an sich zu binden. Er musste etwas unternehmen. Doch wie konnte er, wenn ihre geschickten Finger ihn in den Wahnsinn trieben?
    Als Hela ihre Lippen auf seine legte, konnte er fühlen, wie weich und nachgiebig sie waren. Aber als ihre Zunge in seinen Mund glitt, schmeckte er Fäulnis. Andere Männer hätten bereits zu sehr unter ihrem Bann gestanden, um es zu bemerken, Silas hingegen half es, ein weiteres Stückchen seines Verstandes zurückzuerobern. Er musste aber noch etwas durchhalten, den passenden Augenblick abwarten. Er ließ zu, dass sie ihn auf ihre Schlafstätte zog, die Beine spreizte und ihn in sich einführte. Keuchend rang er um Beherrschung.
    Während Helas Finger die zahlreichen Narben, die seinen Körper bedeckten, nachzeichneten und sich ihr Leib unter ihm ekstatisch wand, kämpfte er weiter gegen ihren Bann an. Immer wieder rief er sich in Erinnerung: Hagzissas ließen ihre Opfer für sie arbeiten; benutzten sie, bis sie tot umfielen, um sich dann an ihrem Fleisch zu laben. Kein Wunder, dass sich niemand aus dem Dorf zu ihr gewagt hatte. Seine Hüften bewegten sich rhythmisch auf und ab. Er konnte nicht anders. Hela stöhnte wollüstig und bog sich ihm entgegen. Ihm blieb nicht mehr viel Zeit.
    Dann war es so weit, mit all seiner Willenskraft riss er sich von ihr los, packte sie und schleuderte sie zum Feuer.
    Sie schaffte es zwar, rechtzeitig auf die Füße zu kommen, torkelte aber einige Schritte nach hinten und trat dabei in die Flammen.
    Ihr schriller Schrei brach den Bann, den sie um Silas gewirkt hatte. Doch noch war die Gefahr nicht ausgestanden. Im Kampf war eine Hagzissa den anderen Hexenarten wohl unterlegen, dennoch durfte man sie nicht unterschätzen.
    Fauchend schritt sie auf ihn zu. »Dann nehme ich nur dein Fleisch.« Mit einem Kreischen sprang sie auf ihn los. Ihre Fingernägel verlängerten sich zu elfenbeinfarbenen, schimmernden Krallen, und ihre Lippen entblößten eine Reihe weiterer spitzer Zähne, die hinter ihrem menschlichen Gebiss hervorwuchsen. Ihre Zunge, die aussah wie die einer Schlange, schoss hervor.
    Aber Silas war schneller. Er warf sich zu Boden, rollte zur Seite und eilte zum Kamin, wo er den Schürhaken packte, doch Helas nächster Angriff kam so rasch, dass er nicht mehr ausweichen konnte. Ihre langen Krallen kratzten über seine Brust, wo sie tiefe Furchen hinterließen, aus denen sofort das Blut schoss.
    »Das könnte ich die ganze Nacht machen.« Die Schlangenzunge leckte das Blut von ihren Klauen.
    Der Hexenjäger stieß grimmig hervor: »Genieß es. Es war deine letzte Mahlzeit auf Erden.« Er täuschte einen frontalen Angriff an, nur um sich dann zu ducken und der Hagzissa den Schürhaken in die Seite zu rammen.
    Hela schrie gellend auf. Blut spritzte ihm entgegen, als sie sich losriss. »Das wirst du büßen.« Mit beiden Händen zerrte sie das Metall aus ihrem Leib. »Damit kannst du mich nicht aufhalten.«
    Silas sah sie angewidert an. Dann sprang er auf sie zu, wirbelte sie herum, sodass ihr Rücken gegen seine Brust gedrückt wurde, packte sie mit einer Hand unter dem Kinn und brach ihr Genick. Sofort erschlaffte Helas Körper. » Damit aber schon.« Er atmete tief ein und ließ sie dann achtlos zu Boden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher