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Der kosmische Computer

Der kosmische Computer

Titel: Der kosmische Computer
Autoren: H. Beam Piper
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Dawes und der Rechtsanwalt Morgan Gatworth unterhielten sich mit Richter Ledue. Es waren etwa viermal so viel Menschen, als am gestrigen Nachmittag im Büro Kurt Fawzis gewesen waren.
    Schließlich wurden sie in einen Sitzungsraum geführt, in dem sich ein langer Tisch befand, an dessen oberen Ende ein kleinerer Tisch quer gestellt worden war. Fawzi und Kellton bemühten sich um den Vorsitz, Kellton, weil es seine Hochschule war, und Fawzi aus Gewohnheit, weil er Bürgermeister war und auch, weil er das Projekt Merlin als sein Privatunternehmen ansah. Als sich alle gesetzt hatten, standen die beiden selbsternannten Anwärter auf den Posten des Vorsitzenden immer noch. Fawzi sagte: »Kommen wir zur Tagesordnung. Die Besprechung muß einen geregelten Verlauf nehmen.«
    Und Kellton sagte gleichzeitig: »Meine Herren, würden Sie mir bitte Ihre Aufmerksamkeit schenken …«
    Bekäme einer der beiden den Vorsitz, würde der andere sich gekränkt fühlen. Conn erhob sich wieder.
    »Jemand muß den Vorsitz übernehmen«, sagte er so laut, daß es durch das Gemurmel am Tisch zu hören war. »Würden Sie, Richter Ledue, ihn bitte übernehmen?«
    »Ein guter Vorschlag, Conn. Herr Richter, würden Sie den Vorsitz übernehmen?« fragte Professor Kellton.
    Fawzi sah sich rasch um, schätzte die Lage ab und war einverstanden. Er sagte: »Herr Richter, Sie sind natürlich der geeignetste Vorsitzende. Möchten Sie bitte hier Platz nehmen?«
    Richter Ledue nahm Platz und sah sich nach einem Gegenstand um, den er als Hammer benützen konnte. Er fand einen Briefbeschwerer und klopfte auf den Tisch.
    »Den jungen Mr. Maxwell, der eben von Terra zurückkehrte, brauche ich Ihnen nicht vorzustellen«, fing er an. »Nun, gestern war nur etwa ein Dutzend von uns bei einer zwanglosen Besprechung in Mr. Fawzis Büro anwesend. Conn, würden Sie bitte wiederholen, was Sie uns dort mitteilten?«
    Conn stand auf. Er sprach kurz von seinem Studium auf Terra, das ihn zum Computerfachmann hatte werden lassen. Dann beschrieb er die noch unentdeckten Reichtümer, die die Föderation in Gestalt von Kriegsmaterial zurückgelassen hatte. Er beschrieb die vielen Einrichtungen, achtete aber darauf, keine direkten Hinweise auf ihren Standort zu geben. Die Leute und auch sein Vater hörten ehrfürchtig und überrascht zu. Gestern hatte er nur einen Bruchteil davon erwähnt.
    Schließlich unterbrach ihn jemand: »Nun, Conn, und wie steht’s mit Merlin? An ihm sind wir doch am meisten interessiert.«
    Wade Lucas schnaubte verächtlich durch die Nase.
    »Den genauen Standort kenne ich nicht«, antwortete Conn. »Die ganze Angelegenheit ist streng geheim. Ich bin mir aber sicher, daß es Merlin gibt, wenn nicht hier auf Poictesme, dann anderswo im Alphasystem. Und ich bin ebenso überzeugt, daß wir ihn finden werden.«
    Freudenrufe ertönten, und er wartete, bis die Aufregung sich gelegt hatte. Lucas versuchte, sich Gehör zu verschaffen.
    »Du gibst zu, daß du nichts über den sogenannten Merlin erfahren konntest, bist dir aber trotzdem sicher, daß es ihn gibt?«
    »Warum bist du dir sicher, daß es ihn nicht gibt?«
    »Nun, das ganze Ding ist eine Ausgeburt der Phantasie!«
    »Einem Laien wie dir mag das so scheinen. Ich kenne mich mit Computern aus, und mir kommt es glaubhaft vor.«
    »Gut, wie erklärst du dir dann, daß selbst nach vierzig Jahren nichts davon in der Geschichtsschreibung zu finden ist?«
    »Ich muß gar nichts erklären. Wie erklärst du es denn?«
    »Wie bitte?« fragte Lucas überrascht.
    »Schließlich hat der ganze Planet Poictesme, die ganze Dritte Flotte und selbst der Feind über Merlin geredet. Die Überzeugung, es gäbe Merlin, ist eine wichtige historische Tatsache, und in der Geschichtsschreibung taucht das noch nicht einmal in den Fußnoten auf.« Er machte eine Pause, um die Worte wirken zu lassen, und fuhr dann fort: »Das kann nur eins bedeuten. Systematische Vertuschung, inszeniert von der Föderation Terra. Eine gigantische Verschwörung!«
    Du liebe Zeit, wenn sie das schluckten, bin ich am Ziel, dann werden sie alles schlucken!
    Sie alle taten es, von Lucas abgesehen. Er schlug die Faust auf den Tisch.
    »Jetzt habe ich genug gehört!« rief er entrüstet.
    »Noch nicht alles, Herr Doktor«, sagte Morgan Gatworth. »Eines Tages werden Sie hören, daß wir Merlin gefunden haben.«
    »Den Tag möchte ich erleben!« Lucas sprang auf und warf dabei seinen Stuhl um. »Ich will mich mit Ihnen auf keinen Streit einlassen. Conn
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