Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der kosmische Computer

Der kosmische Computer

Titel: Der kosmische Computer
Autoren: H. Beam Piper
Vom Netzwerk:
zurück bin? Sylvie, möchtest du uns begleiten?«
     

 
22.
     
    Es war wieder Herbst, der zweite Herbst, seit er mit der City of Asgard in Storisende gelandet war und in die Countess Dorothy umgestiegen war, die nach Litchfield flog. Wieder waren die Felder braun und abgeerntet. Im ganzen Gordon-Tal waren die Melonen gepflückt, und die Weinkelter konnte beginnen.
    Das Haus war heute voller Gäste. Alle wichtigen Leute Litchfields schienen gekommen zu sein, und selbst aus Storisende waren Gäste eingetroffen, und auch ein paar Freunde von Koshchei hatten die weite Reise nicht gescheut. So Simon Macquart, der Leiter der technischen Universität Koshcheis; Conn würde nie vergessen, wie er auf dem Schirm erschienen war und drohte, den ganzen Planeten mit Verwüstung zu überziehen. Luther Chen-Wong, der Verwalter der Siedlung Koshchei. Clyde Nichols, der Präsident der Fluglinie Koshchei.
    Er wäre fast mit Yves Jacquemont zusammengestoßen, der vom Flur hereinkam. Jacquemonts Bart war frisch gestutzt, und er trug die Uniform der Trisystem und interstellaren Raumlinie, die ganz anders als die der Raummarine aussah. Er lachte gerade über irgend etwas, legte einen Arm auf Conns Schulter, und so gingen sie in das große Wohnzimmer.
    »Ach, eine teuflisch große Ernte«, hörte er Klem Zareff sagen, der dann leise vor sich hin lachte. »Man möchte es nicht glauben. Wir mußten sechs neue Fässer bauen …«
    Der weißhaarige Mann mit dem schmalen Gesicht neben ihm im Sessel sagte etwas. Mike Shanlee und Klem Zareff, einst Feinde, waren jetzt gute Freunde. Shanlee war diesen Morgen mit Conn vom Hauptquartier gekommen. Er war als offizieller Leiter des Projekts Merlin auf Poictesme geblieben und wollte den Rest seines Lebens bleiben.
    »Ach, es gibt keine Wanderarbeiter mehr«, sagte Klem Zareff. »Alle drängen sich in die Fabriken auf den anderen Planeten. Es war sehr schwer, Erntehelfer zu finden, und die arbeiten nicht mehr für einen Lohn unter zehn Sol pro Tag. Die schließen sich sogar schon zu Gewerkschaften zusammen.«
    Aus dem angrenzenden Zimmer hörte man weibliche Stimmen schreien, dann ein Getrappel. Der Roboter, der das Haus reinigte, war hereingekommen und ließ seine Staubwedel rotieren. Er sah, wie seine Mutter eine Gruppe älterer Damen verließ und laut rief: »Oscar!«
    Der Roboter blieb stehen.
    »Hinaus!« befahl seine Mutter. »In die Küche, dort bleiben!« Der Roboter schwebte aus der Tür auf den Gang hinaus.
    Seine Mutter kehrte zu ihren Bekannten zurück. Wahrscheinlich erzählte sie ihnen zum tausendsten Mal, wie ihr Conn dem Roboter Mikrophone eingebaut hatte, damit er auf gesprochene Kommandos reagieren konnte. Oder vielleicht säuselte sie ihnen auch vor, daß ihr Junge von Anfang an die Wahrheit gesagt habe, niemand jedoch auf ihn hören wollte.
    Sylvie trat zu ihm und nahm seinen Arm. »Komm, Conn, die fangen gleich mit der Probe an.«
    »Die wollen schon seit einer Stunde anfangen«, meinte ihr Vater.
    »Nun, jetzt soll es aber wirklich losgehen.«
    »Na gut, geht ihr beiden nur«, sagte Yves Jacquemont. »Und fangt bald an, eure eigene Hochzeit zu proben. In einem Monat wird die Genji auf die nächste Reise in den Hyperraum gehen, und ich möchte nicht im Raum sein, wenn meine einzige Tochter heiratet.«
    Sie drängten sich durch die Menge, zogen Conns Mutter mit sich in das große Wohnzimmer. Mrs. Maxwell versuchte auf dem Weg, Richter Ledue aus einem Sessel hochzuziehen.
    »Herr Richter, die Probe beginnt. Ohne Sie geht es nicht.«
    Ledue war nicht zu bewegen. »Die werden es in meiner Anwesenheit nicht wagen, Mrs. Maxwell. Wenn ich dabei bin, ist es keine Probe mehr. Dann würden sie richtig verheiratet sein, und die Hochzeit morgen könnten wir ausfallen lassen.«
    »He, Morgan«, rief Conn durch das Zimmer. »Man hat Sie eben zum stellvertretenden Richter ernannt, damit die Probe über die Bühne gehen kann.«
    Wade Lucas stand inmitten einer großen Menge, die sich im Nebenzimmer versammelt hatte. Er erzählte ihnen von der Reise nach Baldur, von der er zurückgekehrt war, und von der nach Irminsul, die er mit einer Fracht von Waffen, Maschinen und Antischwerkraftfahrzeugen machen wollte, und die für ihn und seine Braut zur Hochzeitsreise werden würde. Flora stand ebenfalls mitten in einer Gruppe Menschen, denen sie von der Mode auf Baldur erzählte. Die Ouroboros II hatte von dort die neuesten Modelle mitgebracht.
    »Wo steckt dein Vater?« fragte ihre Mutter. »Er muß die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher