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Der kosmische Computer

Der kosmische Computer

Titel: Der kosmische Computer
Autoren: H. Beam Piper
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Branch Cabell wiederentdeckte. Der alte Genji Gartner, sehr gelehrt und doch fast wie ein Pirat im Raum Abenteuer suchend, war mit seinem Schiff als erster in das Trisystem eingedrungen, und da er die Romanschriftsteller der voratomaren Zeit besonders schätzte, hatte er die Planeten des Alphasystems mit Hilfe der Bücher Cabells benannt, und für die von Beta und Gamma Spensers »Faerie Queene« und Rabelais’ »Gargantua« zu Rate gezogen. Natürlich war das Lager, das er am Landungsplatz auf diesem Planeten aufgeschlagen hatte, Storisende genannt worden.
    Dreißig Jahre später war Genji Gartner hier gestorben. Storisende war inzwischen eine Hauptstadt geworden, Poictesme ein Mitgliedstaat der Föderation Terra. Die anderen Planeten waren unbewohnbar, von luftdichten Kuppeln abgesehen, waren jedoch reich an Bodenschätzen. Man hatte Gesellschaften gegründet, um sie auszubeuten. Nahrungsmittel konnten auf ihnen nur mit Hilfe von Carnikultur und Pflanzen, die auf Nährlösungen angewiesen waren, hergestellt werden, und es war billiger gewesen, sie auf natürlichem Weg auf Poictesme zu beschaffen. Poictesme hatte sich also auf die Landwirtschaft verlegt und fuhr gut dabei. Auf jeden Fall ein Jahrhundert lang.
    Andere Planeten waren ebenfalls besiedelt worden und entwickelten ihre Industrien. Die Güter, die die Fabriken des Trisystems Gartner verließen, konnten nicht mehr mit Gewinn auf den Markt gebracht werden. Die Bergwerke und Fabriken auf Jürgen und Koshchei, auf Britomart und Calidore, auf Panurge und den Monden Pantagruels schlossen, und die Arbeiter zogen fort. Auf Poictesme machten die Büros zu, die Bauernhöfe wurden kleiner, der Wald eroberte Felder zurück, und die wilden Tiere kehrten wieder.
    Von Osten her kam jetzt eine weite Wüste zerfallenden Betons auf das Schiff zu, Landeplätze und Exerzierplätze, verlassene Kasernen und einstürzende Hallen, Liegeplätze für Raumschiffe, leere Geschützstellungen und Abschußrampen für Raketen. Die waren neueren Datums und stammten aus der zweiten, hektischen Blütezeit Poictesmes, als das Trisystem Gartner während des Krieges der Systemstaaten vorgeschobener Stützpunkt der Dritten Flotte gewesen war.
    Er hatte zwölf Jahre gedauert. Millionen von Soldaten waren auf Poictesme stationiert gewesen oder waren hier zwischengelandet. Die Bergwerke und Fabriken öffneten wieder, um für den Krieg zu produzieren. Die Föderation gab Billionen Sol aus, häufte Berge von Nachschub und Ausrüstung auf, überzog diese Welt mit militärischen Bauten. Dann brach ohne eine Vorwarnung das Bündnis der Systemstaaten zusammen, der Aufstand war beendet, und die Geißel des Friedens traf Poictesme.
    Die Heere der Föderation marschierten ab. Die Soldaten nahmen die Kleidung, die sie auf dem Leib trugen, die persönlichen Waffen und ein paar Andenken mit. Alles übrige wurde zurückgelassen. Bei den enormen Transportkosten lohnte es sich nicht, auch nur die teuersten Einrichtungen mitzunehmen.
    Die Leute, die sich durch den Krieg am meisten bereichert hatten, zogen mit ihren Reichtümern ebenfalls ab. Die nächsten vierzig Jahre hatten die, die zurückblieben, vom Zurückgelassenen leben können. Conn hatte seinen Freunden auf Terra erzählt, sein Vater sei ein Schürfer, wobei er es ihnen überließ, sich vorzustellen, wonach er suche, vielleicht nach Uran zum Beispiel. Rodney Maxwell fand eine beträchtliche Menge Uran, doch mußte er es aus den Gefechtsköpfen von Raketen bergen.
     
    Jetzt blickte er auf die Granitgrate der Calder-Kette hinab, und vor ihm öffnete sich das Gordontal nach Norden. Noch zwanzig Minuten bis Litchfield. Er wußte noch immer nicht, was er den Leuten erzählen sollte, die auf ihn warteten. Nein, er wußte es, hatte aber keine Ahnung, wie er es ihnen beibringen konnte. Das Schiff zog weiter, fünfzehn Kilometer die Minute, und stieß durch dünne Wolkenfetzen. Zehn Minuten. Die große Flußbiegung schimmerte in der Sonne, die sich im Dunst schon rötlich färbte, aber Litchfield, das dort an der Biegung lag, war noch nicht zu erkennen. Sechs. Vier. Die Countess Dorothy wurde langsamer und verlor an Höhe. Jetzt konnte er es sehen, erst verschwommen, und dann klar, das weite, hohe Gebäude der Fluggesellschaft. Dann die Schnapsbrennereien mit ihren Dampfwolken, der Park, die Hauptstraße.
    Die Zeichen des Verfalls wurden immer deutlicher. Ungepflegter Rasen, abfallübersät, verwilderte, im Buschwerk erstickte Gärten, leere Fensterhöhlen,
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