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Der König und die Totenleserin3

Der König und die Totenleserin3

Titel: Der König und die Totenleserin3
Autoren: franklin
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Sauerstoff einschließt oder ihm ermöglicht, in die dichte Schlammschicht einzudringen –, zunächst vollständig mit einer Rostschicht bedeckt. Mit der Zeit jedoch bewirkt die chemische Wechselwirkung des Rosts mit der Schlammschicht, dass die gesamte Oberfläche des Metalls von einer steinharten Schicht Goethit (Nadeleisenerz) umschlossen wird, die weitere Korrosion verhindert und somit den Archäologen (oder Schatzsuchern mit ihren Metalldetektoren) eine gut erhaltene, wenn nicht sogar makellose Waffe beschert. Weiter heißt es bei Oakeshott, dass diese Schicht oder Patina entfernt werden kann … durch lange und mühsame Bearbeitung mit Schleifmitteln.
    Im vorliegenden Buch lasse ich Excalibur von Roetger mit sauer Eingemachtem wieder auf Hochglanz bringen – was nicht so verrückt ist, wie es klingt. Mr Oakeshott hat mir einmal bei einem Rundgang durch seine Privatsammlung ein unglaublich altes und prachtvolles Schwert gezeigt, das in einem Moor in Kent ausgegraben worden war und das er so weit wieder restauriert hatte, dass der Wikinger, dem es einst gehörte, es wiedererkannt hätte. Er hatte zunächst mit Zitrone, dann mit Essig versucht, die Patina zu entfernen, beide Male vergeblich. »Wissen Sie, was schließlich gewirkt hat?«, fragte er. »Eine Flasche Worcestershire-Sauce.« Was meiner Meinung nach, bei allem Respekt vor den Herstellern, flüssiges Eingemachtes ist.
    Die Artus-Sage ist im Laufe der Jahrhunderte um Geschichten bereichert worden, weshalb ich bewusst weder den Heiligen Gral noch Lancelot und seine Liaison mit Guinevere erwähnt habe – alles spätere Ergänzungen zur Sage.
    Künstlerische Freiheit habe ich mir bei einem historischen Jahr erlaubt; in meiner Geschichte wird die Abtei von Glastonbury nicht 1184 durch einen Großbrand zerstört, sondern zehn Jahre früher.
    Nach dem Brand reisten die Mönche von Glastonbury durch Europa, um Geld für den Wiederaufbau zu sammeln – es gibt wirklich nichts Neues unter der Sonne, sogar Werbekampagnen sind alt.
    Da die Pyramiden, zwischen denen »Arthurs Grab« gefunden wurde, nicht mehr existieren, habe ich auf eine Beschreibung zurückgegriffen, die der im zwölften Jahrhundert tätige Geschichtsschreiber William of Malmesbury von ihnen lieferte, nachdem er sie bei einem Besuch der Abtei mit eigenen Augen gesehen hatte.
    Und auf dem Mönchsfriedhof wurden tatsächlich zwei Skelette gefunden, und zwar Babyskelette. Darüber, wie sie dorthin gelangten, lässt sich nur spekulieren.
    Noch erhalten ist ein unterirdischer Gang, der von einem Keller in Glastonburys »George and Pilgrim’s Hotel«, das im vierzehnten Jahrhundert erbaut wurde (ich habe mein »Pilgrim Inn« im zwölften Jahrhundert an dieselbe Stelle platziert, in der Annahme, dass dort immer eine Herberge stand), irgendwohin auf dem Abteigelände führte – wohin genau, wissen wir nicht, da er auf halber Strecke unter der High Street eingestürzt ist und nicht ausgegraben wurde.
    Ich möchte darauf hinweisen, dass es im zwölften Jahrhundert keinen Bischof von St. Albans gab, wenngleich es heute einen gibt; meiner ist also ein fiktionaler Vorgänger. Dagegen ist der Zwist zwischen der Abtei von Glastonbury und dem Bistum Wells historisch belegt; beide standen jahrhundertelang auf Kriegsfuß.
    Ebenfalls anzumerken ist, dass der Doktortitel Gelehrten der Philosophie et cetera vorbehalten war und nicht Medizinern, aber auch in diesem Fall habe ich der größeren Klarheit zuliebe den Anachronismus verwendet.
    Die Austragung von Gerichtskämpfen zur Klärung von Besitzstreitigkeiten hielt sich erstaunlich lange, starb aber im Zuge von Henrys Rechtsreformen allmählich aus. Der letzte bekannte Fall soll sich während der Regierungszeit von Elizabeth I. ereignet haben. Aus den Gesetzesbüchern wurde dieser Brauch erst im achtzehnten Jahrhundert unter George III. gestrichen.
    Was Bruder Peter in meiner Geschichte betrifft, so ist nicht ganz unstrittig, ob die Benediktinermönche – denn das waren die Klosterbrüder von Glastonbury – für harte Arbeiten Laienbrüder heranzogen, aber ich bin sicher, dass das durchaus vorkam.
    In neuerer Zeit ist angezweifelt worden, ob es sich bei der Lepra, die im Mittelalter grassierte, tatsächlich um Lepra handelte oder ob andere entstellende Krankheiten mit ihr verwechselt wurden. Neuartige Tests an Knochen, die auf Friedhöfen von Leprosorien gefunden wurden, haben diese Zweifel inzwischen größtenteils widerlegt, denn in einigen Fällen
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