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Der kleine Kiffer

Der kleine Kiffer

Titel: Der kleine Kiffer
Autoren: C. Koch , S. Dommaschke
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auf und der Bonganzünder verrichtete, etwas deprimiert, seine Arbeit. Der Hardcore-Kiffer hatte mit dieser Bong wohl nicht gerechnet, denn kurz darauf konnte man ein fürchterliches Husten vom Nachbarplaneten hören.

    Das Gesicht des Bonganzünders wechselte zu einer Grimasse der Schadenfreude, und je stärker das Husten wurde, desto schadenfroher wurde auch sein Grinsen. Der kleine Kiffer wiederholte seine Frage mit etwas mehr Elan:
„Warum tust du das?“
„Ich habe die Weisung!“, gab der Bonganzünder zur Antwort.
Dann trocknete er sich die Stirn mit einem rot karierten Taschentuch.
„Ich tu das für meine Rente. Früher ging es vernünftig zu. Ich zündete bei jedem Sonnenaufgang die Bong einmal an und es reichte für den Tag. Den Rest des Tages hatte ich zum Ausruhen. Bis vor ein paar Tagen auf einmal dieses Schild auftauchte und ich jetzt ständig bereit sein muss.“
„Und?“, sagte der kleine Kiffer.
„Jetzt habe ich überhaupt keine freie Minute mehr, da ich ständig nach oben schauen muss um kein Signal zu verpassen.“
„Das ist hart!“, sagte der kleine Kiffer.
„Das ist nicht hart, da hat irgendjemand anderes seine Finger im Spiel. Denn alleine wäre der Hardcore-Kiffer niemals auf eine solche Idee gekommen, und außerdem ist er viel zu faul, um so ein Schild zu machen!“
Der kleine Kiffer wusste natürlich Bescheid, tat aber weiterhin so, als wisse er von nichts, denn er bekam ein immer schlechteres Gewissen. Aber lange konnte er nicht mehr verschweigen, selbst die geniale Idee mit dem Schild gehabt zu haben, und dass es auch seine Schuld war, wenn dem Bonganzünder jetzt praktisch keine freie Minute mehr blieb.
„Weißt du … ich kenne einen Weg, wie du dich ausruhen könntest, wenn du wolltest …“
„Ich will immer“, sagte der Bonganzünder.
Der kleine Kiffer fuhr fort: „Wenn du das Plakat das nächste Mal siehst, dann hebst du einfach die rechte Hand und tust alle Finger nach unten, zu einer Faust, bis auf den Mittelfinger.“
„Das hat nicht viel Witz, ich möchte meinen Job nicht verlieren“, sagte der Anzünder, „und außerdem sieht der das doch im Leben nicht.“
„Dann ist es aussichtslos“, sagte der kleine Kiffer.
„Aussichtslos wäre es niemals geworden, hätte er nicht dieses Schild von jemandem bekommen.“ Und er zündete wieder den Bongkopf an, weil die Sonne aufging.
„Ich war es!“, platze es aus dem kleinen Kiffer heraus, der sein schlechtes Gewissen nicht mitnehmen mochte auf seine weitere Reise.
Das Gesicht des Bonganzünders wurde rot vor Zorn, er wollte dem kleinen Kiffer an den Kragen gehen. Aber zum Glück war der Hardcore-Kiffer seinem Ruf treu, denn gerade als der Bonganzünder mit dem Flammenwerfer auf den kleinen Kiffer losgehen wollte, hob er das Schild in den Himmel. Pflichtbewusst wie der Bonganzünder war, entflammte er die Mischung im Bongkopf.
Genug Zeit für den kleinen Kiffer, seinen, kaum noch vorhandenen, Space-Skunk-Joint anzuzünden und kräftig dran zu ziehen. Als er beim nächsten Augenaufschlag erwachte, schwebte er schon wieder zwischen den Sternen.

XV

    Der sechste Planet war zigmal größer als der vorige. Er war von einem alten Mann bewohnt, der ungeheure Bücher schrieb.
„Da schau! Ein Kiffer!“, rief er, als er den kleinen Kiffer sah.
Der kleine Kiffer setzte sich zu dem Mann an den Tisch und verschnaufte ein wenig. Er war schon so weit gereist und hatte nur noch einen Zug an seinem Space-Skunk-Joint übrig. Er würde wohl sein Zuhause nie wiedersehen.
„Wo kommst du her?“, fragte ihn der alte Mann.
„Was ist das für ein fettes Buch?“, fragte der kleine Kiffer.
„Was machst du da?“
„Ich bin Grasologe“, antwortete der alte Mann.
„Was ist das, ein Grasologe?“, wollte der kleine Kiffer wissen.
„Das ist ein Checker, der weiß, wo sich Northern Lights, Space-Skunk und all die anderen Dröhntannenarten befinden.“
„Das kommt mir sehr gelegen, dich zu treffen“, sagte der kleine Kiffer, „endlich ein Mensch der mir helfen kann!“ Und er warf einen Blick in die Runde und schaute sich um, auf dem Planeten des Grasologen. Noch nie hatte er einen solch coolen Planeten gesehen. Denn überall standen Rauchgeräte und schöne Bilder von mächtigen Dröhntannen herum.

    „Er ist voll cool, dein Planet. Gibt es auch was zu kiffen?“
„Nein, leider nicht!“, antwortete der Grasologe etwas schockiert.
„Aber du bist doch Grasologe und was sollen dann all die Rauchgeräte
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