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Der kleine Drache Kokosnuss und seine Abenteuer

Titel: Der kleine Drache Kokosnuss und seine Abenteuer
Autoren: I Siegner
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Hexen braucht: frittierte Fliegenfühler, gebratene Käferkrallen, eingelegte Regenwürmer, gezuckerte Schlangenzungen, Blutegel in Pfefferminzsoße und vielerlei mehr.
    Rubinia wirft alle möglichen seltsamen Dinge in den Hexenkessel. Dabei murmelt sie:
    »Kieselsteine, Schlangenzahn,
Mäuseschwanz und Lebertran,
noch ein Stück vom Küchenschrank,
fertig ist der Zaubertrank!«

    Im Kessel knistert es bedrohlich. Rubinia nimmt eine Kelle voll Zaubertrank aus dem Kessel und schüttet ihn über der Stein-Matilda aus. Dabei murmelt sie:
    »Eins, zwei, drei, Rakete,
vier, fünf, sechs, mit Knete
wird aus Stein
ein Stachelschwein!«
    Kokosnuss hält den Atem an. Doch nichts tut sich. Matilda bleibt versteinert.
    »Wird aus Stein ein Stachelschwein!«, schreit Rubinia und knallt voll Zorn die Kelle auf die kleine Stein-Matilda.
    »Aua!«, ruft Matilda.
    Das steinerne Grau verschwindet und die kleine Matilda wird wieder zu einem lebendigen Stachelschwein. Kokosnuss fällt ein Stein vom Herzen und vor Freude gibt er Matilda einen dicken Schmatzknutscher.

    Auch Matilda ist froh, dass sie kein Stein mehr ist, denn als Stein, soviel steht fest, ist das Leben doch recht langweilig. Jedenfalls für ein Stachelschwein.
    Den ganzen Tag lang feiern die drei. Aber gegen Abend wird Kokosnuss plötzlich sehr nachdenklich.
    »Ich frage mich, wie wir wieder nach Hause kommen«, überlegt er laut. »Das Wüstenfahrzeug ist nicht mehr fahrtüchtig.«
    »Da mach dir mal keine Sorgen«, kichert Rubinia.
    »Ihr werdet so schnell sein wie der Wind. Kommt mit, ich zeig euch was!«

    Kokosnuss und Matilda folgen Rubinia in die Dachkammer des Hexenturmes. Die Hexe schwingt ihren Zauberstab und ruft:
    »Schnipp-schnapp-schnauf,
Dach klapp auf!«
    Quietschend öffnet sich das Dach und der funkelnde Sternenhimmel erscheint. Auf dem Dachboden steht eine schwere schwarze Kanone. Rubinia dreht sie in Richtung Drachenbucht.
    »So, alles einsteigen!«, kichert die Hexe.
    Ängstlich steigen Kokosnuss und Matilda in das schwarze Kanonenrohr hinein. Rubinia holt sehr tief Luft und pustet einen Feuerstrahl gegen die Kanonenlunte. Es zischt und knistert. Kokosnuss und Matilda schließen die Augen ganz fest und halten die Luft an. Dann gibt es einen lauten Knall und HUI fliegen sie in den Nachthimmel hinein.

    »Juchhuu!«, ruft Matilda.
    »Juchhee!«, ruft Kokosnuss.
    »Wir fliegen!«
    Unter ihnen flitzt die große Wüste wie eine Rakete hinweg, bald überqueren sie die Drachenberge, und da ist schon die Drachenbucht. Kokosnuss und Matilda öffnen die Fallschirme, die Rubinia ihnen mitgegeben hat. Langsam segeln die beiden Abenteurer dem Meer entgegen.
    »Kokosnuss,« ruft Matilda besorgt, »so weit kann ich gar nicht schwimmen!«
    »Glaubst du, ich?« Aber dann hat Kokosnuss die rettende Idee: »Matilda, rassel einfach wieder mit deinem Schwanz!«
    Das kleine Stachelschwein hat verstanden und rasselt mit aller Kraft. Und gerade als sie nur noch eine mittlere Feuerdrachenlänge von der Wasseroberfläche entfernt sind, erhebt sich der mächtige Kopf von Amadeus aus dem Wasser. »Matilda!«, ruft er und schüttelt sich vor Freude, dass das Meer Wellen schlägt, so hoch wie die höchsten Bäume im Großen Dschungel. »Aber wo kommt ihr denn her?«

    Doch bevor Kokosnuss und Matilda die ganze Geschichte von der Durchquerung der Wüste, vom Hexenturm, von der dicken Hexe Rubinia und von ihrem rasend schnellen Rückflug erzählen, landen sie erst einmal genau auf dem Kopf des Meeresdrachen und lassen sich in aller Ruhe von ihm in die Drachenbucht zurückbringen.

Siebtes Abenteuer
    Das Höhlenungeheuer
    I n den Bergen hinter dem See, so erzählen sich die Drachen, wohnt ein schreckliches Ungeheuer in einer Höhle. Am Tage schläft es, nachts jedoch kommt es heraus und frisst jeden, den es erblickt. Es stinkt fürchterlich und ist so groß wie tausend Kühe. Die Drachen machen einen großen Bogen um die Berge, die die Bösen Buckel heißen. »Hast du das Höhlenungeheuer schon einmal gesehen?«, fragt Kokosnuss seinen Vater. »Träumst du? Da fall ich ja glatt tot um!«, sagt Magnus und berichtet, dass das Ungeheuer einmal hundert Fressdrachen auf einen Happs gefressen hat und zum Nachtisch noch fünfzig kleine Springdrachen mit Sahne.

    Darüber muß Kokosnuss lange nachdenken. Das kann doch gar nicht sein – hundert Fressdrachen auf einen Schlag!, denkt er. Das kann er jemand anderem erzählen. Morgen früh frag ich Matilda, ob sie mit mir zu den Bösen
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