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Der Keil des Himmels

Der Keil des Himmels

Titel: Der Keil des Himmels
Autoren: Horus W. Odenthal
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Silaé-Paten Bogenfall des Lichts zeigen ihm, dass bei ihm zu Auric eine Schicksalsbindung besteht, die auf die Späten Feuerkriege zurückgeht, in das Zeitalter, in dem Anaudragor, der letzte der Feuergeister, der Alten Drachen, sich auf der Erde manifestierte und von einer Gemeinschaft der Völker in schrecklichen Kriegen bekämpft wurde. Er erfährt auch, dass sein ihm unbewusster geistiger Teil Auric bereits früher begegnet ist und ihm ein Geschenk machte, indem er ihn, als der Mensch in die Nähe von Himmelsriff geriet, von einer schweren Wunde heilte.
    Auric, der zwar schon so weit genesen ist, dass er nicht mehr in Lebensgefahr schwebt, aber noch immer sein Lager nicht verlassen kann, trifft schließlich auch mit der Gruppe zusammen, die ihn gefunden und gerettet hat und die sich der „Neue Ring“ nennt, nach dem Vorbild der Schicksalsgemeinschaft des „Rings der Neun“ aus ihrer Geschichte. Er bittet Darachel, ihn die Sprache der Ninraé zu lehren, und dieses Anliegen wird durch die Enthravanen gewährt – mit einer Einschränkung, die Auric verborgen bleibt: Die Ninraé haben drei Sprachen, die sie miteinander verweben, und es wird Darachel nur erlaubt, Auric die erste, die Physis-Sprache zu lehren.
    Da Mitglieder des Neuen Rings Interesse an Aurics Wissen zeigen, vermittelt Auric ihnen einiges über die Welt der Menschen dort draußen und gewährt einigen, seinen Erzählungen beizuwohnen. Schließlich beginnt er auch, einem daran besonders interessierten Ninra, Béal, von seinem Krankenlager aus Unterricht in der von den Ninraé vergessenen Kunst des Schwertkampfs zu geben.  
    Die Stagnation in Aurics Zustand ist Darachel und der für seine gesundheitliche Pflege verantwortlichen Siganche ein Rätsel. Siganche schlägt vor, an Auric etwas zu versuchen, was der Kombination ihrer Heilkünste mit dem, was sie durch ihre magischen Forschungen gelernt haben, entspringt, aber mit einem gewissen Risiko behaftet ist, da sie in Auric für sie undurchschaubare Kräfte wahrnimmt, die noch schlafend und verkapselt liegen.
    Es gelingt ihr, den Schaden an Aurics geistigen Leibern zu heilen, doch löst sie dadurch auch einen ihr unergründlichen Prozess aus. Aurics Heilung kommt wieder in Gang, so dass er bald sein Lager verlassen kann. Doch etwas in ihm beginnt sich zu regen.

Sechstes Buch:  
    Idirium

Das Herz der Zivilisation

    Ihre Lichter glühten und webten.
    Idirium bei Nacht bot einen Anblick, der tiefes Staunen sich auf ihn senken ließ, seine Brust in einem nicht benennbaren Flattern und Flirren erfasste, dass es ihm schien, sein wahrnehmendes Selbst würde ins Nichts verhauchen, ein Gefühl so enthebend und verzehrend, dass es kaum noch von Grauen unterscheidbar war.
    Den Hügel hinab. Das Netz der Lichter unter ihm sich scheinbar endlos erstreckend, blakend, wabernd, blinkend, strahlend, ein unstetes glitzerndes Tuch, das die Ebene bedeckte, dann die Hügel, dann die Senken dahinter, dann wieder Hügel, bis es fern im Rachen der Nacht verglomm. Der gewaltige Felsen des Moniassums zur Rechten darin hineingepflanzt, eine kantige, die Decke der Lichter auslöschende Form im Dunkel, ein Haupt gefasst mit glühender Krone.
    Dann später im Gewühl der Gassen zum steingefassten Bett des Ziamur hin, mit seinen Freunden im Schlepptau, die lachten, krakeelten, sich auf die Schultern schlugen. Die Formen von Häusern aller Arten, jeden Alters ragten in wilder Folge zu beiden Seiten empor, standen einmal gerade wie die Grabsteine, wölbten sich dann wieder schräg über die Gasse und lehnten sich verschwörerisch zueinander hin. Sie alle waren Flutrinnen für das Menschengewoge, das sich zwischen ihnen hin ergoss, rauschte und gurgelte. Lärmende Massen.  
    Zeilen von Laternen reihten sich sauber auf, Fackeln in Hauseingängen drängten sich nach vorn, Lampen blinkten durch die Prozession der Vorbeiziehenden auf, wie die Flamme einer Laterna magica hinter geisterhaft vorbeihuschenden Schattenrissen. Sie glühten und webten, auch hier im Inneren der Straßenschluchten.  
    Idirium pulsierte vor nächtlichem Leben.
    Niemals hätte Auric gedacht, dass dieser Abend in Blut und Mord enden würde.

    Er war wieder da, er war wieder in Idirium. Ein Kreis hatte sich geschlossen.
    Beim ersten Mal, als er in diese Stadt gekommen war, hatte er große Träume in seinem Herzen geborgen, vom Erbe seiner idirischen Mutter, vom Studium einer großen Kultur, von einem Leben in Gelehrsamkeit, das den wahren Menschen in ihm zum
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