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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition)
Autoren: Ilsebill
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schaurigen Furcht, die ihr fast den Atem nahm. Sie keuchte laut während sie sich mühsam den Felsen hinauf hangelte. Endlich fand sie die gesuchte Stelle und fingerte nervös in die kleine Höhle, in der sie den Reif mit dem Diamanten versteckt hatte. Endlich stieß ihre Hand auf etwas Kaltes, Metallisches. Ja sie hatte ihn!
    Ohne einen Blick auf das Schmuckstück zu werfen, nahm sie den Reif mit dem Diamanten, drückte ihn an ihre Brust und ließ sich wieder zum Fuß des Felsens auf den Boden fallen. Er war jetzt hinter ihr und sie wusste, dass sie nur mehr Sekunden zu leben hatte. Kalte Furcht gab ihr plötzlich Kraft, sie drehte sich blitzschnell um und stieß ihm mit voller Wucht ihren rechten Fuß mit dem genagelten Bergschuh in seinen Bauch. Und dann lief sie zu der großen Fichte. Devananda taumelte mit einem Schmerzensschrei zurück, doch er fing sich sofort und setzte ihr nach. Es waren nur mehr drei Meter zu Faniris. Wieder grollte der Berg, diesmal heftig und laut. Der Boden unter schien zu beben.
    Devananda war unmittelbar hinter ihr, sie konnte bereits seinen Schweiß riechen. Er versuchte sie an ihrer Anorak Kapuze zu halten, doch er erwischte nur die Kette mit ihrem Korallenamulett. Sie spürte, wie die Glieder des Schmuckstückes brachen und drehte sie sich wieder um und versuchte ihm voller Panik den Stern des Schicksals ins Gesicht zu werfen. Doch der Reif verfehlte sein Ziel und versank unmittelbar vor Devanandas Füssen im Schnee. Er ließ das Messer fallen, da er in seiner anderen Hand die Goldkette mit dem Korallenamulett hielt und bückte sich um den Diamanten aufzuheben. Doch der war tief im Schnee versunken und während Devananda auf dem Bauch liegend nach dem Stern des Schicksals grub, versuchte Isa mit schnellen Schritten zum Baum zu gelangen. Sie war kurz davor, als plötzlich die Luft stickig und sengend wurde, da jäh ein unnatürlich gewaltiger Windstoß vom Berg herab tobte, so heiß, dass sie kaum mehr atmen konnte. Der Boden unter ihr bebte und zuckte wieder. Plötzlich erschauerte und zitterte das gesamte Massiv des Buckligen Berges.
    Grollend und heftig quoll aus dem Inneren seines runden Buckels Schnee, Feuer und Erde in einer kilometerlangen Fontäne hervor, die der Berg in den jetzt glasig wirkenden Himmel hinauf spuckte. Gewaltige Schneemassen lösten sich plötzlich von den Felsen. Eine riesige Lawine wuchtete sich blitzartig den Hang herunter. Die herabstürzenden Erd-, Asche- und Schneewolken erfassten Devananda, der den Stern des Schicksals endlich ausgegraben hatte und fest mit seinen Händen den Reifen umkrallte, schleuderten ihn wie eine zappelnde Gliederpuppe meterhoch in die Luft, bevor sie seinen Körper unter sich begruben. Dann rollte diese gewaltige Masse auf Isa zu. Doch Isa war jetzt endlich bei Faniris angelangt.
    Während noch eine mächtige Woge von Schnee, Asche und Erde mit donnerartigem Gebrüll über den Felsen fiel und Schauer ihr Gesicht peitschten, bewegten sich die Äste der großen Fichte wie schützende Arme nach vorne, breiteten sich fächerartig aus und zogen Isa aus dem tosenden Inferno in ihr undurchdringliches, stacheliges Dickicht.

 
    SIEBENUNDDREISSIGSTES KAPITEL
    Heute in der Welt der Menschen
     
    DREI MONATE SPÄTER
    Das Geschäftshaus hatte fünfundvierzig Stockwerke und bestand aus Beton, dunklem Marmor, Stahl und Chrom. Ein riesiger schwarzer Turm, der wie ein abstruser Finger in den Himmel ragte, von der Nähe betrachtet so hoch, dass man die Berge ringsherum nicht mehr wahrnahm.
    Die oberste Etage war ein riesiger und prunkvoll ausgestatteter Raum, der als Büro für eine einzige Person diente, und zu dem nur Auserwählte Zutritt hatten. Zusammengekauert in einem riesigen Ledersessel saß eine kleine, zarte Frau, und starrte zum Fenster hinaus. Ihr Körper war trotz seiner Zierlichkeit voll angespannter Energie und wirkte wie ein schmalwüchsiges, katzenhaftes Raubtier, das auf Beute lauert. Sie trug einen rubinfarbenen Hosenanzug aus Seide und starrte auf die perfekt manikürten Nägel ihrer kleinen Hand.
    Der teuerste Friseur der Stadt hatte vor kurzem ihr hüftlanges, rotschwarzes Haar zu einem kinnlangen Pagenkopf gekürzt und ihre früher wild wallenden Locken mit Hilfe eines Präparates und einem Glätteisen gegelt und geglättet. Sie trug mit Rubinen besetzte Goldringe und eine dicke, schwere Goldkette an der ebenfalls Karfunkelsteine strahlten und glitzerten. Rubina starrte sorgenvoll in einen Handspiegel und Tränen traten
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