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Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen

Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen

Titel: Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen
Autoren: Redline Wirtschaft
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wachsen.
    Wenn dies passiert, ist Amerika der Verlierer. Die Welt wird sich verändern; alles wird sich verändern. China könnte die Welt beherrschen. Und dazu muss es nicht einmal sein Militär einsetzen. Wenn Chinas BIP den der USA überholt, wird das Land die Welt auf wirtschaftlicher Ebene beherrschen, und zwar durch eine Gewinnmarge, die viel höher ist als die Amerikas. China wird die neue führende Weltmacht sein. Sämtliche Übereinkommen zwischen den Ländern in den Bereichen Frieden, Handel, Umwelt, Grenzen, Gesetze und Menschenrechte würden sich an China orientieren. Denn dann gilt mehr denn je die goldene Regel: Geld regiert die Welt. Und das Land mit dem dominierenden BIP hat sowohl das Geld als auch die guten Arbeitsplätze.
    Es ist unabdingbar, all diese BIP-Zahlen zu verstehen, weil die entscheidenden Stellenangebote vom BIP-Wachstum abhängen. Alles, was Sie gerade gelesen haben, wird wahr, wenn Amerika seine Wirtschaft nicht wieder neu startet und auf Touren bringt. Gelingt dies nicht, so wird die Nation in eine ganz neue wirtschaftliche Hölle hineinschlittern, die man sich kaum vorstellen kann.
    Einen Vorgeschmack davon gab es bereits in Detroit. Noch vor wenigen Jahrzehnten war Detroit eine der reichsten Städte der Welt mit hoher Lebensqualität und Standort für Unternehmen der verschiedensten Branchen. Doch eine unfähige Stadtpolitik und der aufkommende Wettbewerb mit dem Ausland bewirkten, dass in Detroit Unternehmen, Verwaltung und sämtliche öffentlichen Einrichtungen inklusive der Schulen scheiterten. Und eine unfähige Führung produziert noch mehr Unfähigkeit weiter unten auf der Hierarchieleiter. Amerika hat eine der besten Städte der Welt verloren, weil Detroit im Konkurrenzkampf um Arbeitsplätze gegen Japan und Deutschland den Kürzeren gezogen hat.
    Wenn sich das BIP und der Stellenmarkt in einem kontinuierlichen Abwärtsstrudel befinden, werden Tausende große und kleine amerikanische Städte plötzlich in dieselbe Lage geraten wie Detroit. Ihr BIP sinkt, kleine und mittlere Betriebe schließen, große Unternehmen werden von Washington oder ausländischen Besitzern übernommen. Jedes Unternehmen, das es sich leisten kann, geht weg. Es kommt zu Massenentlassungen, die Verschuldung der Städte wird riesig und untilgbar, die Steuerbasis für staatliche Stellen in der Kommune schwindet, und der Brain-Drain ist vernichtend. Häuser werden eingerissen, Korruption grassiert in der Stadtverwaltung – eine Wirtschaftshölle breitet sich über eine ganze Stadt aus.
    Was ist in Detroits Makroökonomie falsch gelaufen?
    Die größte Schuld kann wohl der kurzsichtigen Unternehmensführung, dem Management und der Planung der Automobilfirmen zugeschrieben werden; sie agierten so, als würden die Vereinigten Staaten bis in alle Ewigkeit der unanfechtbare Weltwirtschaftsführer bleiben. Es wurden Fahrzeuge von minderer Qualität produziert, denn wen interessierte das schon? In der Nachkriegswelt musste sowieso jeder amerikanische Ware kaufen. Die Verbraucher hatten gar keine Wahl.
    Die restliche Schuld sollte man vor der Tür der übermäßig aggressiven Gewerkschaften abladen, die wussten, dass sie sich gegenüber dem schwachen Führungs-Dreigestirn durchsetzen konnten. Sie bedienten die falschen Kunden und schufen Organisationen fast ausschließlich zum Wohl der Angestellten, nicht für den Markt. Weder Management noch Gewerkschaften hatten genügend Weitblick, um zu erkennen, dass sie ihre Heimatstadt in dem neuen »Krieg« um BIP und Jobs kampfunfähig machten.
123.000.000.000.000 Dollar
    Der Gedanke, dass sich Amerika in ein einziges großes Detroit verwandeln könnte, ist nicht so weit hergeholt, wenn man die Voraussagen von Robert Fogel betrachtet, der 1993 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Er prophezeite, dass die chinesische Wirtschaft bis zum Jahr 2040 bei 123 Billionen Dollar liege. Das ist mehr als das Dreifache des Wirtschaftsergebnisses der ganzen Welt aus dem Jahr 2000. Chinas Anteil daran wird 40 Prozent betragen, Amerikas 14 Prozent und der der Europäischen Union 5 Prozent. »So wird das wirtschaftliche Machtverhältnis aussehen«, schrieb Fogel in seinem Artikel im Foreign Policy Journal .
    Nachdem ich mir selbst viele Wirtschaftskalkulationen angesehen habe, würde ich sagen, dass Fogel seine Berechnungen unter dem Einfluss einer Überdosis Koffein anstellte, aber er ist und bleibt ein renommierter und hoch angesehener Wirtschaftswissenschaftler. Zweifellos ist für
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