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Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen

Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen

Titel: Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen
Autoren: Redline Wirtschaft
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Politik und Wirtschaft stellen müssen.
    Wenn Sie mich vor dem Hintergrund der gesamten Erhebungen, die Gallup seit über fünfundsiebzig Jahren weltweit durchgeführt hat, fragen, was die Welt in Ordnung bringen könnte – was auf einen Schlag weltweit Frieden schaffen, globalen Wohlstand sichern und die nächsten entscheidenden Fortschritte in der Entwicklung der Menschheit einleiten könnte –, dann würde ich sagen: die sofortige Schaffung von 1,8 Milliarden Arbeitsplätzen – festen, geregelten Arbeitsplätzen. Nichts würde die aktuelle Situation der Menschheit mehr verändern.
    Das Problem der Verantwortlichen ist, dass eine wachsende Zahl von Menschen weltweit im Elend lebt, geprägt von Hoffnungslosigkeit und Entbehrungen, und dass sie auf gefährliche Weise unglücklich sind, weil sie ihn nicht haben, jenen alles entscheidenden guten Arbeitsplatz – und in den meisten Fällen nicht einmal die Hoffnung darauf.
    Ein guter Arbeitsplatz ist einer mit regelmäßigem Gehalt von einem Arbeitgeber und fester Arbeitszeit von durchschnittlich 30+ Stunden pro Woche. Arbeitsökonomen weltweit bezeichnen dies als geregelte Arbeit. Manchmal verwischen Führungskräfte und Ökonomen die Grenze zwischen guten (geregelten) und ungeregelten Arbeitsplätzen. Ungeregelte Jobs sind solche ohne Gehalt und ohne festgelegte Arbeitszeit. Man findet sie vor allem – jedoch nicht ausschließlich – in Entwicklungsländern, und sie bestehen meist aus einfachen Tätigkeiten, die das Überleben sichern, wie etwa ein Huhn gegen Kohlen zu tauschen. Diese Jobs sorgen zwar für ein Auskommen, aber sie schaffen keine echte Wirtschaftskraft. Sie werden von Menschen ausgeübt, die nicht nur im Elend leben, sondern sich laut unseren Forschungen unter großen Entbehrungen durchschlagen, ohne jede Hoffnung auf eine geregelte Beschäftigung – ohne Hoffnung auf einen guten Arbeitsplatz.
    Von den 7 Milliarden Menschen auf Erden sind 5 Milliarden Erwachsene ab fünfzehn Jahren. Von diesen 5 Milliarden geben 3 Milliarden gegenüber Gallup an, dass sie arbeiten oder arbeiten wollen. Die meisten von ihnen brauchen eine geregelte Vollzeitstelle. Das Problem ist jedoch, dass es derzeit nur 1,2 Milliarden geregelte Vollzeitarbeitsplätze auf der Welt gibt. Das bedeutet ein Defizit von etwa 1,8 Milliarden – mit potenziell verheerenden Folgen. Die weltweite Arbeitslosigkeit unter jenen, die eine geregelte Vollzeitbeschäftigung mit festem Gehalt und 30+ Wochenarbeitsstunden suchen, erreicht schwindelerregende 50 Prozent, hinzu kommen weitere 10 Prozent, die eine Teilzeitbeschäftigung suchen.
    Das bedeutet auch, dass von 1,8 Milliarden Menschen eine potenzielle Belastung und Instabilität der Gesellschaften ausgeht – das ist fast ein Viertel der Weltbevölkerung.
    Vor diesem Hintergrund wird der uns bevorstehende Kampf um Arbeitsplätze ausgetragen. Hinzu kommt die große Entdeckung, die diesem Buch zugrunde liegt: Dieser neue »Weltkrieg« um gute Stellen wird wichtiger sein als alles andere. Denn der Mangel an guten Arbeitsplätzen ist die Wurzel fast aller weltweiten Probleme, welche die Weltgemeinschaft mit humanitärer Hilfe sowie mit militärischen und politischen Mitteln zu bekämpfen versucht. Die Ursache für Hunger, Extremismus, unkontrollierte Migrationsbewegungen, verantwortungslosen Umgang mit der Umwelt, ein immer größeres Handelsungleichgewicht und so fort wird letztlich der Mangel an geregelten Arbeitsplätzen sein.
    Meine große Schlussfolgerung aus der Gallup-Studie ist, dass die kommenden dreißig Jahre nicht von der Politik oder vom Militär der USA oder anderer Weltmächte bestimmt werden. Die Welt wird vielmehr von der Wirtschaftskraft bestimmt – einer Kraft, die primär auf die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie auf das Wachstum und die Höhe der Bruttoinlandsprodukte zurückgeht.
    Gäbe es eine erfolgreich arbeitende Behörde für die Schaffung von Arbeitsplätzen, so würden ihre Resultate die Erfolge des Außen- oder des Verteidigungsministeriums bei Weitem übertreffen. Politik und Militär würden nicht länger die Weltereignisse bestimmen.
    Die Anforderungen an die globale Führungselite haben sich verändert. Auf höchster Ebene ist die Bewältigung einer neuen Aufgabe gefordert: der Schaffung von Arbeitsplätzen. Die traditionelle Führung durch Politik, Militär, Religion oder humanitäre Werte wird in Zukunft nicht mehr so funktionieren wie in der Vergangenheit. Menschliche Werte wird man daran festmachen,
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