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Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen

Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen

Titel: Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen
Autoren: Redline Wirtschaft
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inwieweit sie sich auf die allem übergeordneten Arbeitsplätze auswirken. Menschenrechte, Stammzellenforschung, die Gleichberechtigung von Homosexuellen, Frauenrechte am Arbeitsplatz weltweit – entscheidend für diese Themen wird nicht sein, welche Bedeutung sie für Familie, Politik oder religiöse Werte, sondern für die Entstehung neuer Arbeitsplätze haben.
    Ich möchte bei der Beschreibung dieses neuen »Krieges« so konkret wie möglich werden. Im Jahr 2010 betrug die weltweite Summe der Bruttoinlandsprodukte (BIP) – also die Summe der gesamten Güter und Dienstleistungen aller Länder – 60 Billionen Dollar. Die USA haben daran einen Anteil von annähernd 15 Billionen Dollar oder etwa 25 Prozent. Im Verlauf der kommenden dreißig Jahre wird das weltweite BIP auf geschätzte 200 Billionen Dollar steigen. Weitere Kunden, Angestellte, neue Unternehmen und Firmenkapital im Wert von 140 Billionen Dollar kommen zum globalen Mix hinzu. Der globale »Krieg« um Arbeitsplätze wird zu einem erbitterten Kampf um diese 140 Billionen Dollar, denn aus dieser Geldsumme entwickeln sich künftig die besten Stellen der Welt. Aus diesen 140 Billionen Dollar erwachsen die künftigen Wirtschaftsmächte, doch sie bergen auch das Potenzial für eine Alptraum-Gesellschaft.

Kapitel 1:
Was 7 Milliarden Menschen wollen
    Immer öfter stellen globale Führungskräfte Gallup die einfache, aber bedeutsame Frage: »Weiß überhaupt irgendjemand genau, was die ganze Welt denkt?«
    Die traditionelle Dokumentation von Wirtschaftsdaten zeichnet unzählige Transaktionen von Menschen auf, vom BIP über Beschäftigungszahlen und alles, was jeder Einzelne in seinem Leben je kauft, bis hin zu Geburten- und Sterberaten. Diese Daten geben sehr detailliert darüber Auskunft, was Menschen tun, doch es gibt keine laufende, zeitlich unbegrenzte, systematische Aufzeichnung darüber, was Menschen denken .
    Die weltweite Führungselite stellt sich diese Frage zu Recht. Jedes Thema, das sie nachts nicht schlafen lässt, wie Armut, Kriege, Umweltprobleme, Arbeitslosigkeit, Schaffung von Arbeitsplätzen oder Extremismus/Terrorismus, hängt damit zusammen, wie die Bürger denken. Wie Menschen beispielsweise über die Wirtschaft, den Mittleren Osten, über Energiequellen oder die Umwelt denken, beeinflusst ihr Verhalten.
    Wenn die Regierenden zu jeder Zeit wüssten, was die ganze Welt – nicht nur ihr eigenes Volk – über fast alle Themen denkt, würde ihnen das ihre Aufgabe sehr erleichtern. Im besten Fall macht dieses Wissen ihre Arbeit effektiver. Die Regierenden würden weniger Fehler machen und keine Gelegenheiten mehr verpassen, weil sie die Einstellungen und Gedanken ihrer Bürger falsch eingeschätzt haben – und die der restlichen 7 Milliarden Menschen, mit denen diese Bürger interagieren.
    Genau aus diesem Grund, um Führungskräfte weltweit effektiver zu machen, hat Gallup einen neuen Datenbestand zu Wirtschaft und Verhalten erschlossen, der die Ansichten von 7 Milliarden Menschen in fast jedem Land und fast jeder vorstellbaren demografischen und soziografischen Gruppe darstellt, die World Poll. Die Arbeit wurde 2005 begonnen und soll einhundert Jahre lang fortgeschrieben werden.
    Wir wussten, dass es eine monumentale Aufgabe war, die World Poll ins Leben zu rufen, doch sie erwies sich sogar als noch schwieriger. Zu Anfang führten unsere Wissenschaftler Stakeholder-Interviews mit Hunderten von Führungskräften und Akademikern weltweit und durchkämmten die Daten der besten Meinungsforschungsarchive, der Universitäten, der Vereinten Nationen, der Weltbank, der Europäischen Union, des amerikanischen Außenministeriums – also sämtliche Quellen, an denen die gewünschten Informationen vermutet wurden.
    Was unsere Wissenschaftler brauchten, war eine breit angelegte, umfassende, weltweite Umfrage, doch sie konnten nichts dergleichen finden. Daher entschlossen wir uns, selbst eine weltumspannende Umfrage zu validieren und durchzuführen.
    Diese Umfrage musste fast jedes erdenkliche Thema abdecken, sorgfältig in Hunderte von Sprachen übersetzt werden und für jede Kultur einen Sinn ergeben. Noch schwieriger war es, einheitliche Listen aller zur Befragung infrage kommenden Menschen zu erstellen, und das in über hundertfünfzig Ländern von Ecuador über Ruanda, den Iran, Russland, Afghanistan, Irland, Kuba, den Libanon, Kasachstan, Venezuela und Honduras bis China.
    Nachdem wir den Fragebogen erstellt hatten, erkannten unsere Experten,
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