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Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle)

Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle)

Titel: Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle)
Autoren: Thomas Herzberg
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Gegenwehr, wieder und wieder von ihm abknutschen.
     
    »Danke ... einfach nur danke«, waren Wegners letzte
Worte, als Vera und er sich von den Ärzten wenig später verabschiedeten. Rex
würde noch ein paar Tage zur Beobachtung dort bleiben. Schon kurz nachdem er
aus der Narkose erwacht war wirkte er deutlich lebendiger. Sogar seine Augen
glänzten bereits wieder ein bisschen.
     
    »Lass uns Frühstücken gehen - ich lade dich ein«,
schlug Wegner kraftlos vor, als er Vera die Tür zu ihrem Wagen aufhielt.
    Es war Montagmorgen, kurz vor sechs. Die Straßen, ja
sogar die Autobahnen rund um Hamburg, erwachten erst träge zu neuem Leben. In
einer Stunde etwa würde sich dort, wo jetzt nur ein paar vereinzelte Autos
fuhren, eine wahre Blechlawine müde dahinwälzen. Die Pendler hatten sich längst
daran gewöhnt, dass sie morgens und auch abends in endlosen Staus warteten.
Selbst eine weitere Elbtunnelröhre und die Verbreiterung der bestehenden
Autobahnen hatte keine wirklich spürbare Entlastung gebracht.
     
    Wenig später saßen die beiden bereits in einer
kleinen Bäckerei, um frischen Kaffee und knusprige Brötchen zu genießen. Nach
einigen Minuten gefräßigen Schweigens, war es Vera, die den Moment ausnutzte.
»Wenn er rauskommt, dann kaufe ich ihm einen von diesen riesigen Knochen. Du
weißt welche ich meine, oder?«
    »Mhmh ...«, brummelte Wegner mir vollem Mund.
    »Und du wirst deine Socken von jetzt an schön in die
Wäschetonne werfen, die ich dir letzten Monat geschenkt habe.«
    »Mhmh ...«
     
    »Was machen denn eigentlich Eure beiden Fälle?«,
wollte Vera wenig später wissen, um damit auch von den trüben Gedanken
abzulenken.
    Wegner schaute auf und schien selbst ebenso
erleichtert darüber, dass sie ein anderes Thema gefunden hatten. »Wir ziehen
die Schlinge immer enger. Wenn ich mich nicht komplett irre, dann haben wir den
Zahnarzt bis zum Ende der Woche hinter Schloss und Riegel.
    Seit vier Wochen jagten Wegner und seine Kollegen
einen Mediziner, der seine ärztliche Fürsorgepflicht und die daraus
resultierenden Möglichkeiten, anscheinend missverstanden hatte. Den
Ermittlungen zufolge war der Mann spielsüchtig und drogenabhängig. Um diese
kostspieligen Hobbys finanzieren zu können, hatte er damit begonnen, im großen
Stil synthetische Drogen an seine Patienten zu verkaufen. Seitdem fünf seiner
Kunden durch eine Überdosis der gepanschten Tabletten gestorben waren, wurde
der Mann von allen verfügbaren Kräften gesucht.
    Wegner bemerkte Veras ungeduldigen Gesichtsausdruck.
»Aber das wolltest du gar nicht hören mein Schatz, oder?«
    »Natürlich nicht!«, erwiderte sie zickig. »Ich will
wissen was der Hurenkiller macht ... was denn sonst, du Blödmann.«
    Wegner schmollte künstlich und fuhr erst fort,
nachdem Vera ihm eine ausgedehnte Massage versprach.
    »Wir tappen nach wie vor im Dunkeln.«
    »Und ...?«, drängte Vera ungeduldig.
    »Was und ... wir tappen im Dunkeln. Da gibt es nur
wenig zu berichten.«
    »Aber Ihr müsst doch zumindest einen Verdacht oder
eine Spur haben. Immerhin hat dieses Monster schon drei Callgirls auf dem
Gewissen.«
    »Es gibt nur eine Sache, über die wir uns sicher
sind.«
    »Und die wäre? ... mein Gott ... lass dir doch
nichts alles aus der Nase ziehen, Manfred.«
    »Wenn das Schwein seinen Gewohnheiten treu bleibt,
dann sind es ab nächstem Samstag vier Frauen.«

Kapitel 3
     
    Freitagabend.
    Mike Gerlach hatte am Roulette-Tisch angefangen und
es geschafft, an diesem innerhalb kürzester Zeit knapp zehntausend Euro zu
gewinnen. Vom Triumph beflügelt war er zum Pokertisch gewechselt, an dem es
schon seit einer halben Stunde deutlich schlechter lief. Beim letzten All-In hatte
sein Gegenüber im wahrsten Sinne des Wortes alles auf eine Karte gesetzt. Mike
war sich so sicher, dass seine drei Buben ausreichen würden und hatte ohne zu
zögern den Einsatz gehalten. Nachdem dieser blöde Schwachkopf dann mit
schmierigem Grinsen zu seinen beiden Damen auch die dritte Fünf umdrehte, da
hätte Mike ihm die Chips, zusammen mit seinem Fullhouse, am liebsten in seine
dämliche Visage gestopft. Stattdessen hatte er ihm sogar noch gratuliert und
die verschwitzte Hand geschüttelt.
    Jetzt mischte der Geber und lachte über den
schlechten Witz einer jungen Frau, die offensichtlich zum ersten Mal an einem
Pokertisch saß. Mike zählte die verbliebenen Chips und kam frustriert auf knapp
dreitausend Euro. Aber er würde es diesem verklemmten Beamtentyp
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