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Der Hund von Welt

Der Hund von Welt

Titel: Der Hund von Welt
Autoren: Katharina von der Leyen
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dem Hund so gerne alles recht machen möchten, werden sie mit der Zeit sehr versiert darin, die Signale zu interpretieren, die der Hund ihnen mithilfe seiner Körperhaltung, Ohrenstellung oder seines Gesichtsausdruckes sendet.

    Ohrenstellung, Kopfhaltung und Schwanzwedeln sind die einfachsten und effektivsten Erziehungswerkzeuge. Wer erreichen möchte, dass der Mensch den Fokus ganz auf den Hund ausrichtet, muss eigentlich nur die Ohren aufstellen – der Mensch wird sich umgehend fragen, was der Hund möchte. Aufgestellte Ohren mit einer leicht veränderten Kopfhaltung zu kombinieren, verstärkt den Effekt noch. Wenn man möchte, dass der Mensch etwas aufhebt oder anfasst, muss man die Ohren mit einem konzentrierten Starren auf das gewünschte Objekt verbinden. Wenn der Mensch eher dumpfveranlagt ist, kann es notwendig werden, ihn mit einem gebellten Kommando an seine Pflichten zu erinnern.

    Menschen ihrerseits sind praktisch unfähig, ihre Gefühle zu verbergen. Sie verraten sich ständig durch ihren Gesichtsausdruck, ihre Körperhaltung oder ihren Tonfall. Mit ein wenig Übung ist es ganz leicht, diese „Stichwörter“ zu lesen und zum Vorteil zu nutzen. Beispielsweise bedeutet das menschliche Lächeln, dass der Mensch sich über seinen Hund freut. Passiert dies z. B. während des Trainings, kann hund davon ausgehen, dass die angewandte Trainingsmethode Erfolg hat. Wenn der Mensch beim Training dagegen mit erhobener Stimme oder scharfem Tonfall reagiert, bedeutet dies, dass er mit sich selbst unzufrieden ist und das Gefühl hat, den Hund irgendwie im Stich gelassen zu haben. In diesem Fall zieht sich der Hund am besten für ein paar Minuten zurück und gibt dem Menschen Zeit und die Möglichkeit, wieder in sein seelisches Gleichgewicht zu kommen. Anschließend sollte er wieder auf ihn zugehen, möglichst mit aufrechter Rutenstellung zur Aufmunterung. Menschen machen nun einmal Fehler. Es ist wichtig, dass sie merken, dass Hunde nicht nachtragend sind.
Korrektur und Manneszucht
    Menschen müssen verstehen lernen, dass sie nicht länger ihr eigener Herr sind, sobald sie einen Hund im Haus haben. Wenn der Mensch vorher noch nie einen Hund hatte, kommt er vielleicht auf die Idee, seinen natürlichen Instinkten zu folgen und einfach loszulaufen, wann es ihm ein- und gefällt. Der Hund muss seinem Menschen sanft, aber konsequent beibringen, dass er zu allen Zeiten und unter allen Umständen für seinen Hund verantwortlich ist. Von harten Strafen ist unbedingt abzusehen. Körperlicher Einsatz wie Rammen, Anstupsen, Sich-in-den-Weg-Stellen oder jemandem in die Kniekehlen springen sollte nur in den seltenen Fällen vorsätzlichen Ungehorsams eingesetzt werden. Ausdrückliches Demonstrieren von Dominanz durch Knurren oder Schnappen sollte nur in extremen Fällen wie etwa Gefahr im Verzug angewendet werden. Ernsthaftes Beißen, egal wie sehr der Mensch es auch manchmal verdient haben mag, muss unter allen Umständen ausgeschlossen werden.

    Harry sagt:

    Wir haben in all den Jahren nie die Pfote gegen Katharina erhoben, sie aber trotzdem praktisch vollständig von ihrer Angewohnheit kuriert, einfach auf- und davon zu gehen. Wann immer wir sehen, dass sie einen Koffer packt, legen wir uns davor (je nach Größe auch gerne direkt hinein) und betrachten sie schweigend aus großen, unglaublich traurigen Augen. Meistens packt Katharina daraufhin den Koffer wieder aus und sagt sämtliche Flüge und Termine ab mit der Begründung, sie wäre krank geworden.
    Meistens kann schon ein anklagender Blick sehr viel mehr erreichen, als eine aus der Hand gestoßene Tasse Kaffee auf der Hose.
    Bellen ist in vielen Fällen äußerst effektiv, sollte aber mit Bedacht eingesetzt werden.
    Kläffen und Jaulen dagegen können den Menschen wunderbar darin bestärken, eine bestimmte Handlung auszuführen, während ein paar deutliche Beller für Befehle eingesetzt werden sollten, wie etwa, dass der Hund nach draußen gelassen werden möchte, der Mensch folgen soll, etc. Wer Zweifel hat, was den Unterschied zwischen Bellen, Kläffen und Jaulen ausmacht, dem seien die klassischen „Lassie“-Filme ans Herz gelegt. Die komplette Spielfilm-Kollektion ist mittlerweile auf DVD erhältlich.

    Wenn etwas nicht so klappt, wie es klappen sollte, sollte hund seine Missbilligung auf konsequente, beherrschte Weise deutlich machen. Menschen lassen sich sehr leicht von den überlegenen Kräften eines Hundes einschüchtern – schon deshalb ist es wichtig,
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