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Der Hort der Waechter

Der Hort der Waechter

Titel: Der Hort der Waechter
Autoren: Vampira VA
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unter Monte Cargano.
    *
    Landru watete im Blut seiner Opfer. Im übertragenen Sinne freilich nur, aber er schlug sich doch wacker.
    Die Tricks seiner Gegner glich er durch Geschick und Schnelligkeit aus, und so dezimierte er die Reihe des Feindes nach und nach. Stets erwischte der Vampir genug Blut aus ihren Wunden, um in die Waagschale geworfene Kraft zurückzugewinnen - und ein bißchen mehr dazu.
    Es klappte solange, bis die Brüder Verstärkung erhielten.
    Sie quollen förmlich aus dem Zugang zum Hauptgebäude hervor, und binnen Sekunden war ihre Zahl kaum mehr zu schätzen.
    Landru gab sich keinen Illusionen hin. Gegen diese Übermacht hatte er keine Chance. Und so würde Flucht nicht gleichbedeutend mit Feigheit sein, sondern nur Taktik. Überdies hatte er vorerst gefunden, weswegen er gekommen war. Er fühlte sich gekräftigt, wenn auch noch weit entfernt von alter Stärke. Aber die war mit Blut allein ohnehin nicht zu erreichen.
    Der Hüter leitete die Verwandlung ein und schwang sich empor in die Luft .
    »Er flieht!«
    »Er entkommt!«
    »Das darf nicht geschehen!«
    »Das wird nicht geschehen!« brüllte eine Stimme mit der Macht eines Sturmes. Dann rief der Rothaarige Namen in die Menge. Eilends traten die Gerufenen zu ihm. Sie bildeten einen Kreis, schlossen ihn mit ihren Händen.
    »Eure Kraft in meine!« brüllte die Stimme des Rotschopfs. »Meine Kraft in eure!«
    Elmsfeuer umflorte die Körper jener, die da im Kreis standen. Sie hoben die Blicke, visierten die Fledermaus an. Landru spürte die Blicke wie elektrisierende Berührungen.
    Unter ihm nahm das Leuchten um die Brüder zu. Immer heller wurde es, greller - und dann entlud es sich!
    In einem Blitz, der nicht vom Himmel herab, sondern zum Himmel auf fuhr!
    Landru vollführte noch einen tollkühnen Schwenk.
    Doch dem Blitz entkam er nicht. Einer gewaltigen Speerspitze gleich traf das weißglühende Licht seinen Körper.
    Es tötete ihn nicht, löschte nicht einmal sein Bewußtsein.
    Es lähmte ihn nur.
    Zu keiner noch so geringen Bewegung mehr fähig, stürzte Landru ab. Wie ein Stein schlug er inmitten des Kreises der Brüder auf.
    *
    Adrien hatte Mühe, halbwegs in Salvats Schatten zu bleiben. Mit raumgreifenden Schritten hastete der Ordensführer durch das felsige Labyrinth.
    »Du weckst also die Schläfer?« fragte der Alte, schon merklich schwerer atmend.
    »Natürlich. Ihre Stunde ist gekommen«, erwiderte Salvat. »Sie müssen tun, weshalb sie die Jahre seit ihrer Geburt schlafend und träumend zubrachten. Behütet und abgeschirmt von allem Übel der Welt, so daß sie zur personifizierten Unschuld wurden. Reinheit in ihrer ureigensten Form erfüllt sie, und so kann keine Macht Böses in ihnen wecken - weil es nichts zu wecken gibt!«
    Adrien lachte freudlos auf.
    »Man sollte die ganze Menschheit in solchen Schlaf versetzen. Es gäbe nichts Böses mehr auf der Welt.« »Wie langweilig wäre eine solche Welt«, gab Salvat trocken zurück, ohne auch nur eine Spur langsamer zu werden.
    Sie langten vor der Kammer an, aus der Salvat Morphea geholt hatte. Es war erst wenige Stunden her, und doch schien ihm eine Ewigkeit vergangen seitdem. So vieles war geschehen .
    Er langte nach der Tür, öffnete sie - und wich zurück. Ein fahles Glimmen wehte ihnen entgegen und an ihnen vorüber, ehe es ein Stück entfernt verging.
    Dunkelheit füllte die Kammer jenseits der Schwelle.
    »Wir kommen zur rechten Zeit«, sagte Salvat und trat ein.
    »Wie meinst du das?« fragte Adrien, der ihm nachfolgte.
    »Das Leuchten«, erwiderte Salvat und wies auf den Gang hinaus. »Es ist verloschen. Und damit erlischt auch ihre Welt, die Morpheas Macht aufrechterhalten hatte.« Dabei deutete er auf die bleichen schlafenden Gestalten, die im Kreis um sie herum träumten.
    Noch .
    »Erwacht!« befahl Salvat.
    *
    Das Glimmen in der Luft verblaßte - und verlosch. Simon stöhnte auf.
    »Es ist vorbei«, sagte Thaddäus an seiner Seite. »Nein«, erwiderte Jakobus. »>Es beginnt erst.«
    Die Welt um sie her starb. Alle Pflanzen verdorrten und wurden zu Staub, und jedes Tier sank tot hin und wurde eins mit der Erde, von der es genommen war. jeder Berg zerbrach, und jedes seiner Stücke verging. Alles Wasser versickerte im Staub, zu der die Welt geworden war.
    Doch als die Zwölf schon selbst zu sterben fürchteten, hörten sie die Stimme wie von einem Engel, die ihnen befahl: »>Erwacht!«
    Und sie gehorchten der Stimme.
    Jeder einzelne von ihnen, wie sie da hießen mit
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