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Der höchste Preis (German Edition)

Der höchste Preis (German Edition)

Titel: Der höchste Preis (German Edition)
Autoren: Wolfgang Schweiger
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jetzt erfahren. Solange Hauser noch im Lande war und greifbar, und nicht etwa auf unbestimmte Zeit verreist.
    Er holte tief Luft, blickte noch einmal argwöhnisch um sich, und sagte: „Ich schätze, du warst so mit deiner Racheaktion beschäftigt, dass du nicht mitbekommen hast, was hier in der Gegend sonst so los ist ...“
    „Was denn?“
    „Es verschwinden Mädchen, spurlos ...“ „Du meinst, sie werden entführt?“
    „Schlimmer. Entführt und ermordet. Jedenfalls gehen wir davon aus, dass sie tot sind. Bis auf das letzte Opfer vielleicht, eine gewisse Alexandra Huber aus Reit im Winkl ...“
    „Und wie lange geht das schon so?“
    „Seit 12 langen Jahren schon. Das erste Mädchen verschwand Mitte 1995, das nächste dannim Jahr 2002, und das letzte heuer am 2. Juli ...“ „Wahnsinn. Und ihr habt keine Ahnung, wer oder was dahintersteckt?“
    „Null ...“
    „Und was hat jetzt der Hauser damit zu tun?“
    Gruber beugte sich vor und klärte Schott dann mit knappen, präzisen Worten darüber auf, wie er zu der Auffassung gelangt war, dass Hauser der Täter sein könnte.
    Schott hörte gebannt zu, äußerlich durchaus gefasst bleibend.
    „Jetzt sag du mir, bin ich da endlich auf etwas gestoßen oder sehe ich schon Gespenster?“, beendete er seinen Bericht.
    „Überhaupt nicht. Klingt alles verdammt schlüssig, würde ich sagen. Aber wenn er damals wirklich sein Bauernhaus als Folterkeller oder was immer benutzt hat, während seine Frau auf Weltreise war, wo hat er später dann die anderen untergebracht? Oder war seine Alte da auch wieder unterwegs?“
    „Ich glaube nicht. Ich hätte sie natürlich fragen können, aber ...“
    „Aber du hast Angst gehabt, sie könnte vielleicht Verdacht schöpfen“, ergänzte Schott.
    „Genau.“
    „Mann oh Mann, du sitzt hier mit drei ungeklärtenEntführungsfällen herum und sagst mir von alledem kein Wort davon.“
    Eine hilflose Handbewegung, zu mehr konnte sich Gruber nicht aufraffen.
    „Natürlich kriege ich es durch, dass wir ihn ab jetzt rund um die Uhr beschatten“, sagte er dann, „aber er hat angekündigt, dass er ab morgen weg ist, um Urlaub zu machen.“
    „Aber du meinst, weil bis jetzt keine einzige Leiche aufgetaucht ist und es vielleicht zu ihm passen würde, dass er die Mädchen erst eine Zeit lang irgendwo einsperrt und quält, bevor er sie umbringt, könnte zumindest diese Alexandra Huber noch am Leben sein, irgendwo in einem Kellerloch gefangengehalten, vielleicht sogar bei irgendwelchen Komplizen von ihm?“
    „Das genau ist die Preisfrage. Und damit kommst du ins Spiel: Du hast ihn doch eine Zeitlang beschattet, oder? Ist dir dabei irgendetwas aufgefallen? Irgendein Kontakt, eine Adresse, wo man ansetzen könnte?“
    Schott stützte sich auf seinen rechten Ellbogen und starrte sekundenlang an Gruber vorbei ins Leere.
    „Eigentlich nicht“, sagte er dann. „Ich meine, ich könnte dir zwar jede Menge Adressen geben, wo er überall war, aber eine richtiggehend verdächtigeBewegung oder so ... Sorry, tut mir leid.“
    Gruber bemühte sich, sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Aber was hatte er auch er wartet? Eine Adresse, die schon von weitem aussagte: Hier wohnt das Böse, wie in einem richtig schlechten Horrorfilm? Lächerlich. Reines Wunsch denken. Es würde ihnen nichts anderes übrigbleiben, als nach und nach alle Kontakte Hausers zu überprüfen. Was möglichen Komplizen natürlich jede Menge Zeit geben würde, abzutauchen und ihre Spuren zu verwischen.
    „Das einzige, was mir aufgefallen ist, aber auch nur am Rande“, sagte Schott weiter, „ist, dass er einmal mit dem Wagen seiner Frau, einem Golf, einen Besuch gemacht hat, irgendwo in einem Industriegebiet in Traunreut. Als wollte er dort nicht auffallen mit seiner Luxuskiste.“
    „Aber du weißt nicht mehr, wo genau?“
    „Leider nein. War an einem Samstagnachmittag, wenn ich mich recht erinnere. Jeden falls gab es mittendrin ein derart heftiges Gewitter, mit Sturm und einem irren Wolkenbruch, dass ich selbst kaum mehr mitbekommen habe, wo ich gerade war. Und da habe ich wieder kehrt gemacht. Ich kann dir höchstens noch sagen, wo ungefähr er abgebogen sein könnte.“
    „Verstehe ...“
    „Es sei denn, du nimmst mich mit und wir fahren die Strecke nochmals entlang.“
    „Wann? Jetzt gleich, in deinem Zustand?“
    „Warum nicht?“ Schott richtete sich auf und zupfte an dem Infusionsschlauch, der in seinem linken Handrücken steckte. Sofort kam der Arzt,
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