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Der Himmel ueber Dem Boesen

Der Himmel ueber Dem Boesen

Titel: Der Himmel ueber Dem Boesen
Autoren: Phil Rickman
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– ihr Kinn zitterte   –, «das
ganze Haus
könnte zusammenstürzen?»
    Gomer überlegte und schob seine Mütze zurück.
    «Na ja», sagte er, «nicht das
ganze
Haus.»
     
    Sie kamen überein, dass der Efflapure verlegt werden musste, an eine geeignetere Stelle. Wenn man mal annahm, dass man ihn überhaupt brauchte.
    «Sehnse, ich hätt Ihnen gar nicht erst geraten, so ’n schickes Ding anzuschaffen», sagte Gomer. «Is Geldverschwendung, wennse mich fragen. Sie ham doch hier so einen schönen Abhang. Da braucht man ’n einfachen Tank und ’ne Sickergrube, so wie’s vorher war. Is vielleicht primitiv, aber es funktioniert. Ohne Probleme. Kostet nicht viel und muss nicht erneuert werden, muss bloß alle ein, zwei Jahre geleert werden, ansonsten muss man nich weiter dran denken. Hat sich bewährt, Mrs.   P.»
    Ein Windstoß griff nach dem Schirm. Mrs.   Pawson wurde wütend und stotterte. «Und was um alles in der Welt sollen wir jetzt mit diesem   … Efflapure machen?»
    «Sie rufen Ihren Mr.   Lodge an, damit er alles wieder abholt, würd ich sagen. Erzählen Sie ihm, was Ihr Gutachter gesagt hat. Er kennt ja Darren Booth, wissense, er weiß, dass der viel rumkommt und die richtigen Leuten kennt. Also, wenn Sie und Ihr Mann Lodge so ’n bisschen dezent zu verstehen geben, dass es gar nicht so gut wäre, wenn sich rumspricht, dass er an den Leitungen spart, bloß um ein paar Pfund mehr einzustreichen, dann hamse Ihr Geld ganz schnell wieder, würd ich ma sagen.» Gomer nickte ernst, das war sicher ein guter Rat – zumindest würde Lodge dann wissen, dass es Leute gab, die ihm auf die Spur gekommen waren. «Wer hat Ihnen überhaupt gesagt, dass Sie zu dem Kerl gehen sollen, wenn ich fragen darf?»
    «Er   …» Sie zog einen Flyer aus ihrer Jeanstasche und gab ihn Gomer. «Jemand hat diesen Prospekt in unseren Briefkasten geworfen.»
    Gomer faltete den Prospekt auseinander. Vorne drauf war ein von Rosen umranktes Haus im Tudor-Stil zu sehen. Daneben ein Comic-Mann mit einer Halskrause und eine Comic-Frau im langen Kleid und mit altmodischer Frisur. Beide mit großen Wäscheklammern auf ihren Nasen. Unter der Zeichnung stand:
    So war’s in der alten Zeit,
    lange vor   …
    Efflapure
    Gomer versuchte, keine Miene zu verziehen.
    «Es war eine hier ansässige Firma. Wir dachten   –», sagte Mrs.   Pawson mit Panik in der Stimme.
    Gomer schüttelte den Kopf. «Ich würd das nicht unbedingt
Firma
nennen. Lodge hat gerade mal eine kleine Werkstatt in der Nähe von Ross-on-Wye, von da aus arbeitet er, nach allem, was ich gehört hab. Mit wechselnden Hilfskräften.»
    «Aber er ist doch ein amtlich zugelassener Vertreter für   … für Efflapure.»
    «Also   … das ist alles halbseidener, als Sie ahnen, Mrs.   P.»
    «Sie   … kennen ihn also.»
    «Na ja, ich hab von ihm gehört. Hab ihn dann und wann gesehen.»
    Roddy mit seiner Baseballkappe und seiner Wrap-around-Sonnenbrille. Roddy mit seinem breiten Zahnpastalächeln.
    «Könnten Sie   …» Mrs.   Pawson umfasste den Griff des Schirms mit beiden Händen, sodass ihre Knöchel weiß hervortraten. «Könnten
Sie
das nicht abbauen?»
    «Ich?»
    «Vielleicht können Sie es ja noch zu Geld machen.»
    «Na ja   …» Gomer kratzte sich an der Wange. «Es
gibt
Orte, wo so was sinnvoll wär. So halbindustrielle Bauernhöfe vielleicht. Da könnte man sich wahrscheinlich einig werden. Aber ich muss sagen, es wär besser, wenn Sie zu diesem Lodge gehen und   –»
    «Nein!» Ihr ganzer Körper schien zu zittern. «Das will ich nicht. Ich will ihn hier nicht mehr sehen.»
    Da fiel neben ihren Füßen mit einem dumpfen Schlag etwas auf den Boden. Gomer sah, dass es ein großer, reifer Bramley-Apfel von einem der Bäume war, aber Mrs.   Pawson sprang zur Seite und sah sich um, als wäre es etwas viel Größeres. Sie griff nach seinem Arm.
    «Mr.   Parry, wie schnell könnten Sie das machen?»
    «Wollen Sie das nicht erst mal mit Ihrem Mann besprechen?»
    «Wie schnell?»
    «Na ja   … Sie sind ja nur an den Wochenenden hier, oder?»
    «Es ist egal, ob wir hier sind oder nicht. Morgen?»
    «Morgen?»
Gomer war mehr als skeptisch. «Ich müsste das erst mal mit Nev besprechen, meinem Neffen, meinem Partner   …»
    «Sehen Sie», sagte Mrs.   Pawson mit zusammengebissenen Zähnen, «ich will das Ding einfach nicht mehr hier haben. Wir sind neu in der Gegend, und wir haben einen Fehler gemacht. Es war ein Fehler, und für den bezahlen wir. Ich will,
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