Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Highlander und die Kriegerin

Der Highlander und die Kriegerin

Titel: Der Highlander und die Kriegerin
Autoren: Maya Banks
Vom Netzwerk:
Rionna. „Sofern Ihr erlaubt, heißt das.“
    Beinahe wären ihr die Worte im Halse stecken geblieben.
    Kurz musterte er sie, ehe er seinen Griff lockerte. „Ihr dürft gehen.“
    Wie herrisch er klang. So ... so ganz nach einem Gemahl.
    Während sie sich beim Laird entschuldigte, wurde ihr übel. Verheiratet. Du liebe Güte, sie war verheiratet. Es wurde von ihr erwartet, dass sie sich ihrem Gemahl beugte. Ihm gehorchte.
    Ihr zitterten die Hände, als sie Mairin zur Treppe folgte. Schweigend erklommen sie die Stufen, wobei einer von Ewans Kriegern ihnen hinterhertrottete. Mairin ging nirgendwo ohne Eskorte hin.
    Grundgütiger, würde Rionna nun, da sie mit Caelen vermählt war, an der kurzen Leine gehalten werden? Der Gedanke schnürte ihr die Kehle zu. Wohin sie auch ging, immer würde ihr jemand im Nacken sitzen ...
    Mairin klopfte leise an Keeleys Tür. Ihr Schwager Alaric öffnete, und Mairin sprach im Flüsterton mit ihm.
    Alaric nickte und trat auf den Gang. „Bleibt nicht allzu lange. Sie ermüdet rasch.“
    Rionna betrachtete den Mann, der beinahe ihr Gemahl geworden wäre, und verglich ihn unwillkürlich mit seinem jüngeren Bruder -dem Mann, der nun tatsächlich ihr Gemahl war.
    Wilde Krieger waren sie beide zweifellos, aber Rionna kam nicht umhin zu denken, dass sie eine Ehe mit Alaric vorgezogen hätte. Er wirkte nicht so ... kalt wie Caelen. Nicht so gleichgültig. Nicht so ... was auch immer.
    Sie konnte nicht ganz begreifen, was es war, aber etwas in Caelens Augen beunruhigte sie, ließ sie auf der Hut sein, als sei sie ein Beutetier, dem ein Jäger nachstellte. Caelen gab ihr das Gefühl, klein und wehrlos zu sein. Weiblich .
    „Rionna.“ Alaric nickte ihr zu. „Meinen Glückwunsch zur Hochzeit.“
    Noch immer lag da ein leichtes Schuldgefühl in seinem Blick, obwohl Rionna ihm wirklich nicht böse war - zumindest nicht, was den Grund für seine Zurückweisung anging. Doch dass er Keeley aufrichtig liebte, machte die Demütigung, zurückgewiesen worden zu sein, nicht eben erträglicher. Sie arbeitete noch daran.
    „Habt Dank“, murmelte sie.
    Sie wartete, bis er an ihr vorbeigegangen war, und betrat die Kammer.
    Keeley lag auf dem Bett, einen Berg Kissen im Rücken. Sie war blass, und die Müdigkeit hatte ihr tiefe Falten auf die Stirn gezeichnet. Dennoch lächelte sie schwach, als sie Rionnas Blick begegnete.
    „Tut mir leid, dass ich deine Hochzeit verpasst habe.“
    Lächelnd trat Rionna ans Bett und ließ sich auf der äußersten Kante nieder, um Keeley nicht wehzutun. Behutsam ergriff sie Keeleys Hand.
    „Die war kaum der Rede wert. Ich habe sie selbst schon fast vergessen.“
    Keeley schnaubte und verzog gequält das Gesicht.
    „Ich musste dich sehen“, flüsterte Rionna. „Es gibt da etwas... Ich hätte gerne deinen Rat in einer Angelegenheit.“
    Überrascht riss Keeley die Augen auf und schaute von Rionna zu Mairin. „Selbstredend. Darf Mairin bleiben? Du kannst ihr vertrauen.“
    Rionna sah Mairin zögerlich an.
    „Vielleicht sollte ich nach unten gehen und uns Bier holen“, schlug Mairin vor. „So habt Ihr Gelegenheit, freiheraus zu sprechen.“ „Nay, ich warte.“ Rionna seufzte. „Ehrlich gesagt, hätte ich gegen den Rat einer weiteren Frau nichts einzuwenden. Immerhin ist Keeley noch nicht lange vermählt.“
    Eine leichte Röte überzog Keeleys Wangen, und Mairin lachte leise. „Ich lasse Bier heraufbringen, und dann unterhalten wir uns. Nichts davon wird durch die Tür dieser Kammer nach außen gelangen, Ihr habt mein Wort.“
    Rionna sah Mairin dankbar an. Sie ging zur Tür und sprach mit Gannon, dem Krieger, der sie nach oben geleitet hatte.
    „Wie viel hört man durch diese Türen?“, wandte sich Rionna flüsternd an Keeley.
    „Sei versichert, dass niemand auf dem Gang etwas mitbekommen wird.“ In Keeleys Augen funkelte es belustigt. „Also, worüber möchtest du reden?“
    Aber Rionna wartete gehorsam, bis Mairin ans Bett zurückgekehrt war. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und fühlte sich wie eine Närrin, als sie ihre Unwissenheit eingestand.
    „Es geht um das Brautbett.“
    „Ah“, sagte Mairin vielsagend.
    „In der Tat, ah.“ Keeley nickte.
    Verdrossen stieß Rionna den Atem aus. „Was soll ich tun? Was wird von mir erwartet? Ich weiß nicht das Geringste über Küsse und Sinnesfreuden und ... und überhaupt. Ich weiß zu kämpfen und ein Schwert zu führen.“
    Mairins Miene wurde weich, und die Erheiterung wich aus ihrem Blick.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher