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Der Hexer - NR40 - Das unheimliche Luftschiff

Der Hexer - NR40 - Das unheimliche Luftschiff

Titel: Der Hexer - NR40 - Das unheimliche Luftschiff
Autoren: Verschiedene
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Umgebung der Stelle. Die Aufladung war nur an diesem einen Teil des Bodens vorhanden, und sie verlor langsam an Intensität und verschwand schließlich.
    Unter normalen Umständen hätte Howard der Erscheinung keine sonderliche Bedeutung beigemessen. Doch nicht so bei diesem Symbol. Howard war der ehemalige Time-Master des Ordens der Tempelritter, und er kannte sich mit den magischen Zeichen des Ordens und denen der Weißen Magie aus.
    Der Kranz aus zwölf Strahlen mit dem ovalen Fleck in der Mitte war das Zeichen für Gott, wobei der Fleck als Symbol für Gottes Auge galt. Die zwölf Strahlen stellten die zwölf Apostel oder die zwölf Stämme Israels dar. Doch darüber gab es noch ein paar andere Auslegungen.
    Die zwölf Master des Templerordens wurden ebenfalls durch zwölf Lichtstrahlen symbolisiert. Ihr Zentrum war der Großmeister.
    Und die Manifestation des Zeichens konnte nur eines bedeuten! Howard stellte sich breitbeinig in die Mitte der Halle und fixierte jenen Bereich, der im Dunkeln unter der steinernen Treppe lag. Wenn sich jemand in der Halle verborgen hielt, dann nur dort.
    »Komm heraus, ich bin hier!« rief er mit fester Stimme. Irgendwo erklang ein Poltern als Antwort – ein ganz und gar nicht magischer Laut –, und dann tönte von oben eine grollende Stimme herab:
    »Komm ja schon. Was is’n das für’n Lärm, den du machst?«
    Rowlf erschien am oberen Ende der Treppe und kam langsam herunter.
    »Vorsichtig!« warnte Howard. »Bleib stehen!«
    Er schloß für ein paar Augenblicke die Augen, um sich zu konzentrieren. Er lauschte auf irgend etwas, ohne genau beschreiben zu können, was es war. Doch er rechnete insgeheim damit, daß einer seiner ehemaligen Ordensbrüder ins Haus eingedrungen war und sich dort versteckt hatte. Es hätte ihn allerdings gewundert, wenn einer der Templer nochmals seinen Fuß über die Schwelle von Andara-House gesetzt hätte. Deutlich waren ihm noch die Ereignisse der letzten Wochen in Erinnerung.
    »Is’n los?« fragte Rowlf nach einer Weile und setzte sich wieder in Bewegung. Er kam vollends die Treppe herunter und baute sich vor Howard auf.
    »Haste Probleme mit irgendwas?«
    »Nein, nein«, machte Howard. Er war verwirrt. Irgend etwas hier war... falsch. Doch was? Gedankenverloren deutete er zum Tisch hinüber. »Laß uns frühstücken. Robert wird bald zurück sein. Jedenfalls hoffe ich es.«
    Rowlf machte keine Anstalten, ihm zu folgen. Er starrte an Howard vorbei in den Living-room und runzelte die Stirn. »Was’n jez los?« brummte er. »Wo kommt denn die Sonne her, bei dem Nebel?«
    Howard war herumgefahren, bekam jedoch nur noch das zweite Verblassen der Leuchterscheinung mit. Sie hatte nicht direkt mit den Templern zu tun, davon war er jetzt überzeugt. Dennoch mußte sie eine Bedeutung besitzen.
    »Wir müssen uns vorsehen«, sagte er zu Rowlf. »Etwas ist hier im Gange!«
    »Wir könn’ ja den Kleenen fragen, wenn er zurückkommt«, schlug er vor.
    Howard schüttelte mißbilligend den Kopf.
    »Glaubst du, daß wir nicht allein damit zurechtkommen?« fragte er. »Und ich glaube...« Er ging noch einmal zu der Stelle, an der das Zeichen erschienen war, und sah zum Fenster hoch. »Ja«, fuhr er fort. »Es ist das Haus, Rowlf! Es versucht, uns auf etwas aufmerksam zu machen.«
    »Auf ‘ne Gefahr doch nich’, oder?«
    »Egal. Irgend etwas. Das Haus will uns warnen, und es bedient sich magischer Zeichen, die den Mitgliedern des Ordens geläufig sind. Das ist kein Wunder; Erfahrungen mit den Templern hat dieses Haus inzwischen genug!«
    Er steuerte auf den Frühstückstisch zu. Die Teetassen begannen in ihren Untersetzern zu klirren, und der Korb mit dem Gebäck neigte sich langsam zur Seite und stürzte um. Die Brötchen kullerten zu Boden. Ein Zittern durchlief das Haus.
    »Es geht los!« zischte Howard. Er vergaß den Gedanken an eine erste Zigarre nach dem Frühstück. »Jemand greift das Haus an!«

    * * *

    Plötzlich lag ein Singen über der Halle. Es legte sich wie ein Netz unsichtbarer Spinnweben über den Raum und schien Howard und Rowlf einzuweben in einen Kokon aus Tönen und Visionen. Mit einem Male fühlten sie sich in eine endlose Ebene versetzt, deren einziger Bezugspunkt ein ferner Berg war. Auf der Spitze dieses Berges stand ein Engel und sang ein Lied. Der Wind wehte die Klänge heran und formte sie zu einer Zauberballade aus dem Jenseits, dem Echo einer anderen, paradiesischen Welt.
    Rowlf stieß einen dumpfen Schrei aus und taumelte in
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