Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht

Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht

Titel: Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht
Autoren: Verschiedene
Vom Netzwerk:
sind«, sagte Ixmal leise, »werden wir tun, was unsere Aufgabe ist, und sie töten. Der Berg muß geschützt werden, wie es die Götter von unseren Vorfahren verlangt haben.«
    Der Läufer erbleichte bei diesen Worten. Aber dann sah er, daß Ixmal lächelte, und dieses Lächeln schien auch ihm ein wenig Zuversicht zu geben. Gehorsam drehte er sich herum und lief zum Lager zurück, um Ixmals Befehl zu folgen.
    Der junge Flötenmann blickte ihm nach, dann wandte er sich um und sah wieder zum Berg und dem auf ewig geschlossenen Tor hinüber. Auf seinen Lippen lag noch immer ein leises, zuversichtliches Lächeln.
    Und es verstärkte sich noch, als er die Hand hob und fast liebkosend über die Knochenflöte strich, die an seinem Hals hing...

    * * *

    Der Rettungszug kam gegen zehn Uhr vormittags. Bis zum letzten Moment hatte Cody daran gezweifelt, daß Teagardens Leute wirklich telegrafieren und uns Hilfe schicken würden, und auch ich war mit jeder Stunde, die verging, weniger zuversichtlich gewesen.
    Aber meine Rechnung war aufgegangen: Teagarden war gewiß nicht hergekommen, um mir wirklich mein Wechselgeld zu geben, sondern mit finstereren Absichten. Und ich zweifelte nicht daran, daß er, wäre es anders gekommen, eventuelle Zeugen über den Haufen geschossen hätte. Aber in unserer Begleitung befanden sich an die hundert Männer und Frauen, und so war ihm nichts anderes übriggeblieben, als mit seinen Männern die rettenden Engel zu spielen. Bis jetzt. Es ist müßig, die Ereignisse aufzuzählen, bis der Zug kam und die Überlebenden hineinverfrachtet werden konnten. Es wurde Mittag, bis sich die Rettungsarbeiten ihrem Ende näherten.
    Cody kam zu mir, als der erste schrille Pfiff der Lokomotive die dicht bevorstehende Abfahrt des Zuges ankündigte. Noch war das mit Trümmern übersäte Gelände dicht vor dem Paß voller Menschen, und auch Teagardens Schlägertrupp packte überall kräftig mit an, aber dieser Anblick würde sich bald ändern.
    »Es ist soweit, Robert«, sagte Bill Cody leise. Er war nicht allein. Lancelot Postlethwaite begleitete ihn, und wie fast immer auch Sitting Bull. Annie hielt sich – ganz gewiß nicht durch Zufall – in der Nähe auf. Sie sprach mit zwei Männern des Rettungsteams, warf aber immer wieder nervöse Blicke in unsere Richtung. »Der Zug fährt in zehn Minuten. Wir müssen verschwinden«, raunte Bill.
    Ich hatte nichts anderes erwartet. Teagarden würde nicht zusehen, wie wir ihm entkamen. Und selbst wenn es uns gelang, in den Zug zu steigen, würde er Cody und mich beim nächsten Bahnhof erwarten.
    »Und wie?« fragte ich.
    Statt einer Antwort drehte sich Cody herum und deutete mit einer Kopfbewegung auf die Pferde. Teagardens Leute hatten ihre Tiere ein Stück talwärts angebunden. Sie wurden bewacht, aber nur von einem Mann.
    »Wir leihen uns ein paar Pferde von unserem Freund Teagarden«, sagte er. »Mit etwas Glück sind wir weg, ehe sie’s überhaupt merken.«
    »Und dann?« fragte ich. »Kennst du dich hier aus?«
    »Er nicht, aber ich«, sagte Postlethwaite. Er grinste, als er mein Stirnrunzeln bemerkte. »Ihr geschätzter Freund Buffalo Bill Cody war so offen, mich über die Einzelheiten Ihres... äh... Disputes mit Mister Teagarden und seinen Begleitern aufzuklären«, sagte er. »Und ich – zumal ich gestehen muß, daß sich meine Sympathien für Mister Teagarden ebenfalls in Grenzen halten – habe mich natürlich sofort bereit erklärt, Ihnen zu helfen, soweit es in meinen Möglichkeiten liegt.«
    Cody begann lautlos in sich hineinzugrinsen, während ich Postlethwaite mit offenem Mund anstarrte. Selbst auf Sitting Bulls normalerweise unbewegtem Gesicht zuckte es.
    »Sie meinen, Sie könnten uns von hier fortbringen?« fragte ich.
    Postlethwaite nickte. »Mein Lager befindet sich nicht weit von hier«, antwortete er. »Kaum fünfhundert Yards.«
    Demonstrativ runzelte ich die Stirn und sah mich um. Mit Ausnahme eines schmalen, sandigen Streifens beiderseits des Gleiskörpers gab es nur himmelhoch aufstrebende Felsen, so weit das Auge reichte.
    Aber Postlethwaite schüttelte den Kopf und deutete in Richtung des Abgrundes.
    »Dort unten«, sagte er. »Ich lagere am Fuße der Felsenwand. Mit Verlaub gesagt, wäre mir Ihre famose Lokomotive beinahe direkt ins Zelt gefallen.«
    »Und wie sollen wir dort hinunterkommen?« erkundigte ich mich. »Teagardens Leute sind auf Pferden gekommen, nicht auf Bergziegen.«
    Postlethwaite schürzte beleidigt die Lippen, aber Cody
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher