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Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter

Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter

Titel: Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter
Autoren: Verschiedene
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vorne – und wo sie waren, konnte auch ihr Herr nicht weit sein, denn trotz aller Zaubermacht mußte er die Insel verlassen, ehe die letzte, alles vernichtende Explosion kam.
    Ich wich einem brennenden Baum aus, der wie ein loderndes Schafott dort niederkrachte, wo ich gerade noch gestanden hatte und setzte mit einem gewagten Sprung über einen feuerspeienden Riß im Erdreich hinweg. Der Mantel zitterte und bebte, und ich spürte, welche Anstrengung es ihn kostete, meinem ausgezehrten Körper die Kraft für derlei Kunststücke zu geben. Irgend etwas in meinem Inneren schien zu schrumpfen, kleiner und schwächer zu werden.
    Wenige Tage, hatte Jennifer gesagt. Aber auch das stimmte nicht. So, wie ich Barlaams geliehenen Körper mißhandelte, würde das bißchen Lebenskraft, das noch in ihm war, in wenigen Stunden aufgebraucht sein. Aber welche Rolle spielte das schon? Ich hatte weder eine Uhr, noch konnte ich den Sternenhimmel sehen, aber bis zum Sonnenaufgang konnte nurmehr sehr wenig Zeit sein. Und wenn ich dann noch auf Krakatau oder auch nur in seiner Nähe war...
    Ich dachte den Gedanken vorsichtshalber nicht zu Ende, sondern steigerte mein Tempo noch mehr und rannte in einem irrsinnigen Zickzack zwischen brennenden Bäumen und klaffenden Erdspalten dahin. Steine und Schlamm regneten auf mich herab, ein Spritzer glühender Lava traf meine Wange, aber ich spürte nichts von alledem; die phantastische Kraft des Mantels schützte mich weiter.
    Es dauerte fast eine Stunde, ehe ich die Küste erreichte; beinahe genau an der gleichen Stelle, an der ich sie verlassen hatte. Trotzdem erkannte ich sie kaum wieder.
    Die namenlose Stadt, in der alles begonnen hatte, war verschwunden. An ihrer Stelle gähnte ein gewaltiger, mit kochendem Meerwasser und Schlamm gefüllter Krater, unter dessen brodelnder Oberfläche es immer wieder aufblitzte und der von geschwärzten, niedergebrannten Ruinen gesäumt wurde. Beißender Qualm hing in der Luft, und vom Meer her fauchte eine kochende Böe gegen die Insel.
    Ich taumelte weiter, blieb im Schatten eines niedergebrannten Baumes stehen und sah mich mit wachsender Verzweiflung um. Wo war Barlaam?! Ich mußte ihn finden, sofort!
    Und dann? flüsterte eine leise, boshafte Stimme in meinen Gedanken. Was würde ich dann tun? Barlaam war ein Magier, ein Mann, der um Dinge wußte und über Kräfte gebot, die meine Vorstellungskraft schlichtweg gesprengt hätten. Selbst wenn ich im Vollbesitz meiner eigenen magischen Kräfte gewesen wäre, wäre ein Kampf gegen ihn etwa so aussichtsreich gewesen wie ein Angriff mit bloßen Händen auf einen tobsüchtigen Stier.
    Oder wie der Kampf Davids gegen Goliath...
    Inmitten der brodelnden Rauch- und Dampfwolken über mir blitzte es auf, als sich ein Lichtstrahl auf schimmerndem Kristall brach. Schnell ließ ich mich tiefer hinter meine Deckung sinken und starrte gebannt nach oben.
    Es war eine der fliegenden Scheiben, bemannt mit gleich drei von Barlaams Männern. Aber sie mußte beschädigt sein, denn aus ihrem eleganten Flug war ein bockendes, schüttelndes Hin und Her geworden, bei dem sich die drei Männer auf ihrer Oberfläche kaum mehr zu halten vermochten.
    Plötzlich hob einer der drei die Hand. Etwas Silbernes funkelte in seinen Fingern, und dann zuckte ein greller, schmerzhafter weißer Blitz direkt in die brodelnden Wolken hinein und explodierte in einer feurigen Wolke.
    Sie kämpften! Aber gegen wen?
    Wie zur Antwort auf meine Gedanken wuchs plötzlich ein zweiter, monströser Schatten aus den Wolken hervor.
    Der Anblick ließ mich für einen Moment an meinem Verstand zweifeln.
    Das Wesen war mit nichts zu vergleichen, was ich jemals gesehen hatte. Im ersten Moment glaubte ich, eine Art riesiger Fledermaus zu sehen, aber das stimmte nicht; es war nur Trug, hervorgerufen durch das Toben von Qualm und heißer Luft. Es war ein Ding wie ein Stück zerrissener Stoff von der Farbe der Nacht, aber unglaublich groß und monströs. In einer Art ziellosen Taumelns flatterte das Monstrum auf die Flugscheibe zu, hüpfte nach oben und unten, nach beiden Seiten und wieder zurück – und sprang genau in die Schußbahn eines grellweißen Energiestrahles hinein.
    Für eine halbe Sekunde verschwand das Stück flatternder Schwärze in einer Wolke aus Flammen und brodelnder Hitze, und ich glaubte Fetzen brennenden Gewebes zu Boden sinken zu sehen. Das Wesen krümmte sich wie in irrsinnigem Schmerz – und dann brach es mit einem ungeheuren Satz aus der
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