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Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb

Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb

Titel: Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb
Autoren: Verschiedene
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und ließ mich schreien, schreien, schreien ...
    Wie in einer bizarren, unwirklichen Vision sah ich, wie Howard und Tremayn gleichzeitig herumwirbelten und auf mich zustürzten.
    Tremayn war um den Bruchteil einer Sekunde schneller.
    Seine Faust traf Howard am Kinn und schleuderte ihn zurück, und fast gleichzeitig klatschte seine andere Hand auf die meine herab und versuchte sie vom Einband des Buches loszureißen.
    Irgend etwas geschah. Es ging zu schnell, als daß ich wirklich begriff, was es war – es war wie das blitzartige Überspringen eines Funkens, ein Gefühl, als entlüde sich die aufgestaute Energie in meinem Inneren in einem einzigen, gewaltigen Schlag, als sich unsere Hände berührten. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte ich, ein Licht zu sehen, ein winziges, unerträglich grelles Licht, das aus meinen Fingerspitzen brach und sich in seinen Körper fraß, dann wurde Tremayn abermals von einer unsichtbaren Faust gepackt und herumgeworfen. Aber diesmal stürzte er nicht zu Boden, sondern blieb, wie von unsichtbaren Händen gehalten, starr und in unnatürlich verkrümmter Haltung stehen.
    Tremayns Körper begann von innen heraus zu glühen, erst rot, dann gelb, schließlich in einem unerträglich grellen, blauweißen Licht, alles in einer einzigen, schrecklichen Sekunde. Eine Welle glühendheißer Luft fauchte durch das Zimmer, ließ das Eis an den Wänden verdampfen und die Fensterscheibe zerspringen, und plötzlich schoß eine brüllende Feuersäule aus dem Boden, hüllte Tremayns Körper ein und verschlang ihn.
    Ich spürte kaum, wie mich die Druckwelle erreichte und zu Boden schleuderte. Ich fiel, rollte haltlos über den Boden und kam mit einem schmerzhaften Schlag zur Ruhe. Meine Hand umklammerte noch immer das Buch. Howard schrie irgend etwas, das ich nicht verstand, und plötzlich waren überall Flammen und Rauch. Dort, wo die Feuersäule das Dach berührt hatte, gähnte eine gewaltige, gezackte Öffnung, aus deren Ränder Flammen schlugen. Die morschen Balken brannten wie Zunder, und das Feuer breitete sich mit unheimlicher Geschwindigkeit aus, viel schneller, als es eigentlich möglich war. Ich hustete, stemmte mich mühsam auf Hände und Knie hoch und hielt nach Howard und Rowlf Ausschau. Ihre Gestalten waren nur als flackernde dunkle Schemen hinter der Wand aus Flammen zu erkennen, die das Zimmer in zwei ungleichmäßige Hälften teilte. Die Hitze wurde unerträglich.
    »Robert!« schrie Howard. »Spring! Um Gottes willen, spring! Das ganze Haus fängt Feuer!«
    Ich stand auf, machte einen Schritt auf die Flammenwand zu – und prallte abermals zurück. Die Hitze war unvorstellbar. Meine Kleider begannen zu schwelen, und mein Gesicht schmerzte, als stünde es bereits in Flammen. Aber ich hatte keine Wahl. Die Feuerwand bewegte sich rasend schnell auf mich zu; in wenigen Sekunden würde das ganze Zimmer ein einziges Flammenmeer sein, und ich würde verbrennen.
    Ich atmete ein, so tief ich konnte, hob das Buch schützend vor das Gesicht – und stieß mich mit aller Kraft ab.
    Es dauerte weniger als eine Sekunde, aber mir kam es vor wie Jahre. Die Flammen hüllten meinen Körper ein und verwandelten meine Kleider in schwelende schwarze Fetzen. Ein Schmerz explodierte in meinem Körper, und in meinen Lungen schien plötzlich weißglühende Lava zu sein. Ich fiel, schlug mit der Stirn gegen die steinharte Kante des Buches und kämpfte mich keuchend auf Hände und Knie hoch, ehe mich Rowlf erreichte und auf die Füße riß und auf den Ausgang zustieß. Auch in diesem Teil des Zimmers tobten bereits die Flammen, und die Luft war so heiß, daß ich gequält aufschrie, als ich zu atmen versuchte.
    Als wir aus dem Zimmer taumelten, blickte ich noch einmal über die Schulter zurück. Und genau in diesem Moment schlugen die Flammen über der Stelle zusammen, an der ich gerade noch gestanden hatte. Das Brüllen der feurigen Explosion klang wie ein dämonischer Wutschrei.
    ** *
    Das Haus brannte wie ein gewaltiger Scheiterhaufen, als wir auf die Straße hinausliefen. Die Hitze war uns wie eine unsichtbare glühende Pranke nachgefolgt, während wir die morschen Holztreppen hinunterrannten, und die Flammen hatten mit der gleichen, unheimlichen Geschwindigkeit in dem morschen Gebälk um sich gegriffen, in dem sie sich bereits in Tremayns Zimmer ausgebreitet hatten. Howard, Rowlf und ich hatten gegen alle Türen geschlagen und lauthals »Feuer!« geschrien, um die Bewohner zu warnen, aber auf der Straße
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