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Der große Bio-Schmaeh

Titel: Der große Bio-Schmaeh
Autoren: Clemens G Arvay
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genug zum Verheizen! Ganz besonders in der ökologischen Landwirtschaft darf es einfach keinen Platz für profitorientiertes, manipulatives Marketing geben. Fordern wir eine Kommunikationspolitik, die nicht auf Illusion, Beschönigung und Verschleierung aufbaut! Wir brauchen Information statt Täuschung, brauchen einen Öko-Markt, in dem den Kundinnen und Kunden die Wahrheit zugemutet wird, anstatt sie zu unterschlagen.
    »Was? Sie betreiben Massenwerbung? Entschuldigen Sie, aber bei Ihnen kaufe ich nicht!«

Rede und Antwort!
Die brennendsten Fragen an den Autor
    Warum haben Sie dieses Buch geschrieben?
    Mit diesem Buch schaffe ich Bewusstsein für die Idee des Ökolandbaus und zeige gleichzeitig, wie dehnbar der Begriff geworden ist. Aufgeklärte Konsumenten sind gegenüber Werbeeinflüssen besser gewappnet. Ökologische Landwirtschaft ist ein wichtiges gesellschaftliches Anliegen, das nach Transparenz verlangt. Nur so kann sie authentisch umgesetzt und weiterentwickelt werden. Biolandbau darf kein Marketinginstrument bleiben!
    Ist es ethisch vertretbar, Informationen über Konzerne publik zu machen, die von den Konzernen selbst nicht freiwillig der Öffentlichkeit preisgegeben werden?
    Lebensmittelkonzerne sind öffentliche Akteure, die auch in der Öffentlichkeit kommunizieren und Werbeaussagen tätigen. Wenn es Abweichungen zwischen medialen Selbstdarstellungen der Unternehmen und vorgefundener Wirklichkeit gibt, so sind diese von öffentlichem Interesse. Vor allem im Bio-Bereich sind Erwartungen und Hoffnungen von Konsumenten involviert. Die Realität zu zeigen, ist ein legitimes Unterfangen im Sinne des Konsumentenschutzes. Meine Recherchen habe ich mit größter Sorgfalt durchgeführt und auch die Wiedergabe der Ergebnisse ist gewissenhaft erfolgt. Das öffentliche Interesse an den Ergebnissen ist als höherstehend zu bewerten als das Interesse der Bio TM -Konzerne an der Verschleierung der Realität.
    Ist es in Ordnung, einzelne Akteurinnen und Akteure der Bio-Marken persönlich beim Namen zu nennen?
    Ich habe auf die Nennung von Personennamen aus dem Kreis der Lebensmittelkonzerne konsequent verzichtet. Ausgenommen sind jene Personen, die sich bereits von sich aus in die Öffentlichkeit gestellt haben. Alles, was im öffentlichen Raum gesagt wird, darf auch in diesem behandelt und diskutiert werden. Ich habe stets darauf geachtet, mich nur mit öffentlich getätigten Aussagen von Personen auseinanderzusetzen. Die Menschen selbst sowie deren Persönlichkeitsrechte bleiben unangetastet.
    Sie schreiben unter anderem über die Bio-Marke
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(Hofer). Sie haben im Qualitätsmanagement der Werner Lampert Beratung GmbH und somit im Dienste dieser Marke gearbeitet. Verstoßen Sie nicht gegen geltendes Recht, wenn Sie Insider-Information über
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preisgeben?
    Alles, was ich über
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oder über deren Zulieferbetriebe geschrieben habe, ist das Ergebnis monatelanger Recherchen, die ich
nach
meinem Austritt aus der Firma getätigt habe. Sämtliche Informationen, die aus meiner Zeit als Qualitätsmanager für
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stammen, halte ich strengstens unter Verschluss. Was ich in diesem Buch veröffentlicht habe, geht ausschließlich auf meine journalistischen Recherchen unter Zuhilfenahme legaler Mittel der Informationsbeschaffung zurück, nicht aber auf meine Insider-Kenntnisse.
    Sie schildern in Ihrem Buch auch Szenen aus landwirtschaftlichen Betrieben des Bio-Massenmarktes. Kommt das nicht einem Angriff auf die Bauernschaft gleich?
    Ich identifiziere mich selbst mit dem ökologischen Bauerntum. Dass ich Agrarbiologe geworden bin, hängt mit meinem Interesse für biologische Landwirtschaft zusammen. Es geht mir darum, das Bio-Bauerntum – im ursprünglichen Sinne der Bio-Idee – zu unterstützen. Dies verlangt zwangsläufig eine kritische Beschäftigung mit der Vertragslandwirtschaft unter der Schirmherrschaft von immer größer werdenden Lebensmittelkonzernen. Bio-Bauern werden in diesem »Feldzug« der Wirtschaftsstrategen zu Hühnerfütterern, Lohnarbeitern und Vertragsgemüseproduzenten degradiert. Ich betrachte das »echte« Bio-Bauerntum als an der Kippe stehend. Bäuerinnen und Bauern, vor allem in Klein- und Mittelbetrieben, sind nicht als »Täter«, sondern eher als »Objekte« der Lebensmittelkonzerne zu betrachten. Es liegt mir fern, sie für die Entwicklungen am Bio-Massenmarkt verantwortlich zu machen.
    Aber schaden Sie mit Ihrem Buch nicht
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