Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Goldschatz der vom Himmel fiel

Der Goldschatz der vom Himmel fiel

Titel: Der Goldschatz der vom Himmel fiel
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
sie auf. Niemand war im
Gang. Aber ein Schatten wieselte um die Ecke, denn dort wurde der Gang zur
Kreuzung.
    Also doch! Nicht getäuscht!,
dachte Tim. Es hat geknackt. Eine Berührung war an der Kabinentür.
    Er sauste zur Ecke und spähte
in den abbiegenden Gang.
    Hm! Lars Loddersteg, der
semmelblonde Helfer, schloss eben seine Kabinentür auf, bemerkte Tim und wandte
sich ihm zu — mit einer Miene der totalen Harmlosigkeit.
    Ein Stück weiter den Gang
hinauf verschwand Schwitzke-Nöhl in seiner Kajüte, ohne hinter sich zu blicken.
    Jetzt kann ich mir aussuchen,
dachte der TKKG-Häuptling, wer’s war.
    Er grinste Loddersteg zu,
sagte, hier könne man sich total verirren, und ging zu seinen Freunden zurück.
     
    *
     
    Schnaufend schälte sich
Berthold Schwitzke-Nöhl aus seiner Joppe, warf die Mütze aufs Bett und stemmte
wütend die Fäuste in die Hüften.
    Verdammt! Seine Ahnung hatte
ihn nicht getrogen. Diese Kids brachten Unheil. Zwar hatte er aus anderem
Grunde an deren Kabinentür gelauscht. Doch was er statt der erwarteten
Befürchtung erfuhr, war noch unangenehmer. Aus dem Koffer wühlte er sein
Mobil-Telefon hervor, ein teures Gerät mit starker Leistung und angeblich
grenzenloser Reichweite. Nur der Mann-im-Mond — hatte man ihm beim Kauf
versichert — wäre nicht zu erreichen, aber jeder Winkel der Welt unter
Garantie.
    Schwitzke-Nöhl rief seinen
Halbbruder an und hatte Glück. Uwe meldete sich sofort.
    „...bist du allein, Uwe? Gut!
Dann kann ich ja reden. Ja, ich bin schon auf dem Weg zu dir, bin an Bord der Seemöwe
— wie dieser Äppelkahn heißt. Leider gibt es Ärger. Und zwar dies: Vier Kids
sind an Bord, so um die 14 Jahre. Der eine sieht allerdings älter aus, könnte
16 oder 17 sein. Drei Jungs, ein Mädchen. Das Mädchen kenne ich. Und sie mich
leider auch. Ist die Tochter von einem Oberbullen. Der hat mich vor Weihnachten
vernommen. Wegen meiner Spendenfirma. War sehr unangenehm. Ich bin gerade noch
mit ‘nem blauen Auge davongekommen. Aber die Ermittlungen gegen mich dauern an.
Immerhin konnte ich meine Mitarbeiter, die Drücker-Kolonne, in alle Winde
zerstreuen. Kommissar Glockner hatte also keine Zeugen. Aber wie ich den
einschätze, lässt er nicht locker. Zum Glück ist er mit schweren Delikten
befasst. Dagegen sind meine Betrügereien Kleinkram. Jedenfalls — seine Tochter
heißt Gaby, ist hier an Bord und hat mich erkannt. Nun habe ich eben bei den
Kids an der Tür gelauscht, um mal zu hören, was die über mich sabbeln.
Vonwegen! Ich bin kein Thema. Die haben anderes drauf: das Haager Tribunal.
Außerdem wissen sie, dass Sloby und du — dass ihr beide in Dschellala seid. Das
missfällt denen. Sie schmieden Pläne. Diese Sau-Kids wollen euch ans Leder. Ich
befürchte, die haben wir auf dem Hals. Sie werden herumschnüffeln. Das könnte
sehr stören, wenn wir das Gold bergen.“
    „Machst du Witze, Berti? Soll
ich etwa beunruhigt sein wegen vier Kids?“
    „Ja! Unbedingt! Das Mädchen
ist, wie gesagt, die Tochter eines Hauptkommissars. Und der große Bengel sieht
zäh aus. Uwe, ich sag’s dir: Die machen uns Ärger.“
    „Kein Problem! Dem schieben wir
einen Riegel vor. Sie werden kalt gestellt, bis wir das Gold haben.“
    Er erklärte, was er vorhatte.
Schwitzke-Nöhl leckte sich die Lippen.

6. Wo ist Gaby?
     
    In dieser Nacht schnarchte
Klößchen. Tim ist daran gewöhnt, denn auch in der Internatsbude Adlernest gehört das zum Alltag, bzw. zu den nächtlichen Geräuschen. Doch Gaby wälzte
sich auf dem oberen Bett hin und her — freilich ohne Protest, denn das wäre
unkameradschaftlich gewesen. Zumal alle befürchteten, Klößchens Seekrankheit
könnte wieder aufflackern.
    Aus einem sauberen
Papiertaschentuch formte Tim Kügelchen. Er stand auf und beugte sich über Gabys
Kopfende.
    „Noch ein Gute-Nacht-Bussi?“,
fragte sie schläfrig. „Das wäre das neunte.“
    „Immer noch viel zu wenig. Aber
ich will dich mit Ohrenpfropfen versorgen.“
    „Super! Danke!“
    Nach einer Weile sagte Karl
leise: „Aber beim 14. Gute-Nacht-Bussi solltet ihr aufhören. Wir müssen uns
ausschlafen für morgen.“
     
    *
     
    Am frühen Nachmittag war
Ankunft in Dschellala. TKKG standen am Bug und bestaunten die weiße Stadt an
der Meeresküste. Maurische Häuser boten sich dar — der Turm der Moschee und
eine etwas andere islamische Baukunst als in den benachbarten nordafrikanischen
Ländern. TKKG sahen gedrungene Kuppeln und klotzig wirkende Minarette.
    Im Hafen war nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher