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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
Autoren: Karl Marx
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Ware ein, weil es nur teilweise in ihrer Produktion verausgabt wird. Das angewandte zirkulierende Kapital geht ganz in den Kostpreis der Ware ein, weil es in ihrer Produktion ganz verausgabt wird. Was beweist dies aber, als daß die verbrauchten fixen und zirkulierenden Kapitalteile, pro rata ihrer Wertgröße, gleichmäßig in den Kostpreis ihrer Ware eingehn und daß dieser Wertbestandteil der Ware überhaupt nur aus dem in ihrer Produktion verausgabten Kapital entspringt? Wäre dies nicht der Fall, so wäre nicht abzusehn, warum das vorgeschoßne fixe Kapital von 1200 Pfd. St. dem Produktenwert, statt der 20 Pfd. St., die es im Produktionsprozeß verliert, nicht auch die 1180 Pfd. St. zusetzt, die es nicht in ihm verliert.
    Diese Differenz zwischen fixem und zirkulierendem Kapital in bezug auf die Berechnung des Kostpreises bestätigt also nur die scheinbare Entstehung des Kostpreises aus dem verausgabten Kapitalwert oder dem Preis, den die verausgabten Produktionselemente, die Arbeit einbegriffen, dem Kapitalisten selbst kosten. Andrerseits wird der variable, in Arbeitskraft ausgelegte Kapitalteil in bezug auf Wertbildung hier unter der Rubrik von zirkulierendem Kapital ausdrücklich identifiziert mit konstantem Kapital (dem in Produktionsstoffen bestehenden Kapitalteil) und so die Mystifikation des Verwertungsprozesses des Kapitals vollendet. 1
    Wir haben bisher nur ein Element des Warenwerts betrachtet, den Kostpreis. Wir müssen uns jetzt auch nach dem andern Bestandteil des Warenwerts umsehn, dem Überschuß über den Kostpreis oder dem Mehrwert. Zunächst ist der Mehrwert also ein Überschuß des Werts der Ware über ihren Kostpreis. Da aber der Kostpreis gleich dem Wert des verausgabten Kapitals, in dessen stoffliche Elemente er auch beständig rückverwandelt wird, so ist dieser Wertüberschuß ein Wertzuwachs des in der Produktion der Ware verausgabten und aus ihrer Zirkulation zurückkehrenden Kapitals.
    Man sah bereits früher, daß, obgleich m, der Mehrwert, nur aus einer Wertveränderung von v, dem variablen Kapital entspringt und daher ursprünglich bloß ein Inkrement des variablen Kapitals ist, er dennoch nach beendigtem Produktionsprozeß ebensosehr einen Wertzuwachs von c + v, dem verausgabten Gesamtkapital bildet. Die Formel c + (v + m), die andeutet, daß m produziert wird durch die Verwandlung des in Arbeitskraft vorgeschoßnen bestimmten Kapital werts v in eine fließende Größe, also einer konstanten Größe in eine variable, stellt sich ebenso dar als (c + v) + m. Vor der Produktion hatten wir ein Kapital von 500 Pfd. St. Nach der Produktion haben wir das Kapital von 500 Pfd. St. plus einem Wertzuwachs von 100 Pfd. St. 2
    Der Mehrwert bildet jedoch einen Zuwachs, nicht nur zu dem in den Verwertungsprozeß eingehenden, sondern auch zu dem nicht darin eingehenden Teil des vorgeschoßnen Kapitals; also einen Wertzuwachs, nicht nur zu dem verausgabten Kapital, das aus dem Kostpreis der Ware ersetzt wird, sondern zu dem in der Produktion überhaupt angewandten Kapital. Vor dem Produktionsprozeß hatten wir einen Kapitalwert von 1680 Pfd. St.: 1200 Pfd. St. in Arbeitsmitteln ausgelegtes fixes Kapital, wovon nur 20 Pfd. St. für Verschleiß in den Wert der Ware eingehn, plus 480 Pfd. St. zirkulierendes Kapital in Produktionsstoffen und Arbeitslohn. Nach dem Produktionsprozeß haben wir 1180 Pfd. St. als Wertbestandteil des produktiven Kapitals plus einem Warenkapital von 600 Pfd. St. Addieren wir diese beiden Wertsummen, so besitzt der Kapitalist jetzt einen Wert von 1780 Pfd. St. Zieht er davon das vorgeschoßne Gesamtkapital von 1680 Pfd. St. ab, so bleibt ein Wertzuwachs von 100 Pfd. St. Die 100 Pfd. St. Mehrwert bilden also ebensosehr einen Wertzuwachs zu dem angewandten Kapital von 1680 Pfd. St., wie zu dem während der Produktion verausgabten Bruchstück desselben von 500 Pfd. St.
    Es ist dem Kapitalisten nun klar, daß dieser Wertzuwachs aus den produktiven Vorgängen entspringt, die mit dem Kapital vorgenommen werden, daß er also aus dem Kapital selbst entspringt; denn nach dem Produktionsprozeß ist er da, und vor dem Produktionsprozeß war er nicht da. Was zunächst das in der Produktion verausgabte Kapital betrifft, so scheint der Mehrwert gleichmäßig aus dessen verschiednen, in Produktionsmitteln und Arbeit bestehenden Wertelementen zu entspringen. Denn diese Elemente gehn gleichmäßig in die Bildung des Kostpreises ein. Sie setzen gleichmäßig ihre als Kapitalvorschüsse
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