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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force
Autoren: James Rollins
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einen freien Willen, ein Bewusstsein mit Potenzial in beide Richtungen.
    Endlich frei, ging er weiter, während diese eine Wirklichkeit weitere Potenziale zusammenstürzen ließ wie eine Reihe von Dominosteinen, bis nur noch ein schwankendes Potenzial übrig blieb.
    Rachel.
    Er ließ die Brücke hinter sich und näherte sich dem vereinbarten Treffpunkt.
    Als er das Kaffeehaus erreichte, wartete sie bereits auf der Terrasse. Offenbar war sie gerade erst eingetroffen. Sie hatte ihn noch nicht gesehen. Er blieb stehen, bestürzt von ihrer Schönheit. Die brachte ihn jedes Mal zum Staunen. Groß gewachsen, langbeinig, mit einladenden Rundungen an Hüfte, Busen und Hals. Sie drehte sich um und bemerkte, dass er sie ansah. Ein Lächeln erblühte auf ihrem Gesicht. Ihre karamellfarbenen Augen leuchteten. Beinahe scheu fuhr sie sich durchs schwarze Haar.
    Wer hätte nicht gern den Rest seines Lebens an ihrer Seite verbracht?
    Er ging zu ihr hinüber und wollte ihre Hand ergreifen.
    In diesem Moment fiel ihm wieder die Auseinandersetzung mit Monk ein. Monk hatte wissen wollen, wie es mit ihnen weitergehen würde. Drei Argumente hatte er geltend gemacht.
    Heirat, Hypothek und Kinder.
    Mit anderen Worten, die Realität.
    Eine Beziehung konnte nicht auf Dauer im Potenziellen verharren. Im Zustand der Liebe und der Nichtliebe. Dem stand die Evolution entgegen. Irgendwann musste sich das Potenzial an der Realität messen lassen.
    Und das galt nun auch für Gray.
    Heirat, Hypothek und Kinder.
    Gray kannte die Antwort. Er war bereit, die Herausforderung anzunehmen. Und mit dieser Erkenntnis kippte auch der letzte Dominostein in seinem Herzen.
    Liebe oder Nichtliebe.
    Welle oder Teilchen.
    Gray ergriff Rachels Hand. Er sah alles ganz klar vor sich, doch das Ergebnis überraschte ihn dennoch. Er geleitete Rachel zu einem kleinen Tisch und bemerkte, dass bereits ein Teller mit Gebäck und zwei dampfende Becher mit Milchkaffee auf sie warteten.
    Rachel hatte wieder einmal an alles gedacht.
    Sie nahmen beide Platz.
    Er sah ihr in die Augen. Er vermochte seine Trauer und sein schlechtes Gewissen nicht zu verbergen, doch es schwang auch Entschlossenheit in seiner Stimme mit.
    »Rachel, wir müssen miteinander reden.«
    Er sah es auch in ihren Augen. Die Realität. Zwei Karrieren, zwei Kontinente, zwei Menschen, die von nun an getrennte Wege gehen würden.
    Sie drückte ihm die Hand. »Ich weiß.«
    Pater Piotr hatte beobachtet, wie der junge Mann die Brücke überquert hatte. Er stand an der offenen Tür des Weinkellers. Als sein Besucher in der gegenüberliegenden Gasse verschwunden war, seufzte er.
    Ein netter junger Mann, aber von Schatten verdüstert.
    Der arme Kerl schleppte eine Menge Kummer mit sich herum.
    Aber so war das Leben eben.
    Ein leises Miauen lenkte ihn ab. Eine magere gescheckte Katze streifte an seinem Bein, den Schwanz steil aufgerichtet, blickte das Tier erwartungsvoll zu ihm auf. Einer von Pater Varicks Streunern. Jetzt war er dafür zuständig. Piotr bückte sich und stellte einen kleinen Teller mit Essensresten auf einen Stein. Die Katze rieb sich noch einmal an seinem Bein, dann machte sie sich über den Teller her.
    Pater Piotr ging in die Hocke und blickte auf den Fluss hinaus, der im Licht der untergehenden Sonne funkelte. Da bemerkte er neben seinem Fuß ein Federbällchen. Ein verletzter brauner Sperling. Eines der vielen Geschenke, die seine Waisen an seiner Schwelle niederlegten.
    Kopfschüttelnd nahm er den reglosen Vogel zwischen die Handflächen und hob ihn an die Lippen. Er pustete aufs Gefieder, dass die Federn sich sträubten. Flatternd hob sich ein Flügel im Luftstrom. Plötzlich schwang sich der Sperling in die Lüfte.
    Piotr sah ihm nach und versuchte, etwas aus der Flugbahn herauszulesen. Dann wischte er sich die Hände ab, richtete sich auf und streckte sich.
    Das Leben blieb doch ein wundersames Geheimnis.
    Auch für ihn.

Nachbemerkung des Autors: Wahrheit oder Fiktion
    Ich möchte Ihnen dafür danken, dass Sie mich auf dieser Reise begleitet haben. Wie gewöhnlich möchte ich die Gelegenheit nutzen, den Roman ein wenig zu dekonstruieren , um die Grenze zwischen Recherche und Imagination deutlich zu machen.
    Zunächst ein paar eher nebensächliche Details:
    Die DARPA hat tatsächlich Prothesen mit revolutionärer Technologie entwickelt (wenngleich ich bezweifle, dass Blendgranaten darin eingebaut sind).
    Die Standford University hat den Ukufas vergleichbare Schimärenmäuse gezüchtet, deren
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