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Der General von Dorsai

Der General von Dorsai

Titel: Der General von Dorsai
Autoren: Gordon R. Dickson
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das Dafür oder Dagegen – wird von dem jeweiligen Kapitän hier zum Flaggschiff weitergeleitet. Meine Herren …“ Donal streckte den Arm aus und dirigierte den Mann, den Lee gefunden hatte, an seine Seite und damit in den Erfassungsbereich der Bildschirmübertragung. „Ich möchte Ihnen Gruppenführer Theiss vorstellen, der den Mut hatte, wie ein freier Mann aufzustehen und Fragen zu stellen.“
    Der Gruppenführer trat überrascht vor. Es machte ihn unsicher, plötzlich im Scheinwerferlicht zu stehen; er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und grinste ein wenig einfältig.
    „Ich überlasse die Entscheidung Ihnen allen“, fügte Donal hinzu und gab ein Zeichen, damit die Aufnahmekameras ausgeschaltet wurden.
     
    Drei Stunden später befand sich Gruppenführer Theiss wieder an Bord seines eigenen Schiffes und erstaunte seine Kameraden mit einem Bericht darüber, was er erlebt hatte. Dann trafen die Abstimmungsergebnisse ein.
    „Fast einstimmig für den Angriff.“ berichtete Lludrow. „Nur drei Schiffe sind dagegen – aber sie gehören nicht zur ersten Welle, und es sind auch keine Truppentransporter.“
    „Ich möchte, daß diese drei Schiffe nicht zum Angriff hinzugezogen werden“, sagte Donal. „Und notieren Sie die Kenn-Nummern und die Namen der Kapitäne. Erinnern Sie mich daran, wenn dies alles vorbei ist. Also gut.“ Er erhob sich aus seinem Sessel im Salon des Flaggschiffes. „Erteilen Sie die Befehle, Kommandeur. Es geht los.“
    Die Flotte brach auf. Ceta hatte die Möglichkeit eines Feindangriffs nie ernsthaft in Erwägung gezogen. Es war der einzige bewohnbare Planet im System von Tau Ceti, einer Sonne vom KO-Typ; weite Teile seiner Oberfläche waren noch unerforscht, der Großteil der natürlichen Ressourcen ungenutzt. Ceta nahm eine fest verankerte Position ein in dem komplexen Netz aus Forderungen und Verbindlichkeiten, das alle anderen planetaren Regierungen bis zu einem gewissen Grad abhängig machte vom Geschäftsgebaren der Handelsfürsten. Und deshalb befanden sich nur wenige Schiffe in einem permanenten Verteidigungsorbit.
    Die Positionen und Orbitalgeschwindigkeiten dieser Schiffe waren von Donals Nachrichtendienst ganz genau ermittelt worden. Als die Flotte der Angreifer auftauchte, wurden die wenigen Verteidiger gestellt und sofort außer Gefecht gesetzt. Ihnen blieb kaum die Zeit für eine Warnung. Und die wenigen Alarmsignale, die noch gesendet werden konnten, stießen auf Ceta selbst auf Skepsis und Unglauben.
    Aber zu dieser Zeit fielen die Landetruppen bereits der Oberfläche des Planeten entgegen. Eingehüllt vom dunklen Vorhang der Nacht, die rasch um die große, aber schnell rotierende Welt herumglitt, sanken sie den Städten, Militärbasen und Polizeistationen entgegen.
    In den meisten Fällen trafen sie ihre Ziele ganz genau, denn die Manöver der Schiffe, die sie weit oben am Himmel abgesetzt hatten, wurden durch keine Störangriffe des Feindes beeinträchtigt. Und die Gefechte auf dem Boden spielten sich ziemlich genau so ab, wie man es erwarten konnte, wenn voll ausgerüstete, bestens ausgebildete und kampferprobte Truppen auf lokale Polizeieinheiten, kaum bewaffnete Milizen und in Garnisonen faulenzende Soldaten stießen. Hier und da kam es zu erbitterten Kämpfen, wenn eine Angriffsgruppe plötzlich auf eine Söldnereinheit stieß, die sich ebenfalls aus kriegserfahrenen Veteranen zusammensetzte. Aber in diesen Fällen wurde sofort Verstärkung herangebracht, um den Widerstand zu brechen.
    Donal selbst landete mit der vierten Welle. Und als am nächsten Morgen die Sonne groß und gelb über den Horizont kletterte, war Ceta fest in ihrer Hand. Zwei Stunden später übermittelte eine Ordonnanz Donal die Nachricht, daß man William selbst ausfindig gemacht hatte – in seinem Domizil außerhalb von Whitetown, etwa fünfzehnhundert Kilometer entfernt.
    „Ich fliege hin“, sagte Donal. Er sah sich rasch um. Seine Offiziere waren beschäftigt, und Ian befand sich mit einer Truppenabteilung irgendwo im Einsatz. Er wandte sich an Lee. „Kommen Sie mit, Lee“, sagte er.
    Sie nahmen eine Vier-Mann-Plattform und machten sich auf den Weg. Die Ordonnanz wies sie ein. Als sie in dem Garten der Wohnanlage landeten, ließ Donal die Ordonnanz bei der Plattform zurück, bedeutete Lee, ihn zu begleiten, und betrat das Haus.
    Er schritt durch stille Räume, in denen sich nur Möbel befanden. Alle Bewohner des Hauses schienen verschwunden zu sein. Nach einer Weile begann er
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