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Der General von Dorsai

Der General von Dorsai

Titel: Der General von Dorsai
Autoren: Gordon R. Dickson
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Sache als der komplizierte Anflug der N4J. Ein Kurier, der zwischen einem Planeten mit bekannter Position und Eigenbewegung und einer Flotte pendelte, deren Standort und Abdrift ebenfalls bekannt waren, konnte mit einer einzigen Phasenverschiebung bis in Funkreichweite der betreffenden Welt springen und genauso problemlos zurückkehren – vorausgesetzt, die Entfernung war nicht zu groß für eine genaue Berechnung, was manchmal zwischen den verschiedenen Planeten der Fall war.
    „Soll ich Ihnen eine Übersicht zeigen, oder möchten Sie, daß ich Sie rasch instruiere?“ fragte Lludrow.
    „Eine kurze Zusammenfassung reicht“, sagte Donal.
    Und so berichtete Lludrow. Die Hysterie, die den Anschuldigungen der Kommission gegen Donal und sein Verschwinden gefolgt war, hatte zum Sturz der bestehenden Regierungen geführt, deren Positionen bereits zuvor durch die Zwistigkeiten in Hinsicht auf den offenen Markt ins Wanken geraten waren. Ausgenommen waren hier nur die der Exotischen Welten, von Dorsai, Alt-Erde sowie die der beiden kleineren Planeten Coby und Dunnins Welt. Dadurch war ein vollkommenes Machtvakuum entstanden, in das William mit seinen Streitkräften von Ceta rasch und ohne zu zögern vorgestoßen war. Auf Neuerde, Freiland, Newton, Cassida, Venus, Mars, Harmonie und Eintracht waren provisorische Regierungen entstanden und hatten im Namen des Volkes die Macht übernommen. Doch sie standen direkt unter Williams Befehl und hielten die betreffenden Welten nun im eisernen Griff des Kriegsrechts. William hatte sich in der letzten Zeit weniger um seine üblichen Geschäfte gekümmert, sondern statt dessen die Kontrakte vieler Truppenkontingente auf den zivilisierten Welten aufgekauft. Unter den verschiedensten Vorwänden – zur Ausbildung, Vermietung, Bereitschaft und aus einem Dutzend anderer scheinheiliger Gründe – hatte William ganze mit Kontrakten an Ceta gebundene Armeen auf allen Welten stationiert, auf denen es zu Unruhen gekommen war. Er hatte nur kleine Truppenkontingente und Offiziere mit den richtigen Befehlen für die bereits vor Ort befindlichen Streitkräfte einsetzen müssen.
    „Generalstabsbesprechung“, sagte Donal.
    Sein Stab versammelte sich im Konferenzraum des Flaggschiffes: Flottenkommandeur Lludrow, Truppenkommandeur Ian Graeme – und jeweils ein halbes Dutzend Senior-Offiziere, die den beiden unterstellt waren.
     
    „Meine Herren“, sagte Donal, als sie alle am Tisch Platz genommen hatten. „Sicherlich sind Sie alle mit der Lage vertraut. Irgendwelche Vorschläge?“
    Für kurze Zeit herrschte Schweigen. Donal sah die Männer der Reihe nach an.
    „Wir sollten Verbindung mit Freiland oder Neuerde aufnehmen“, sagte Ian. „Oder mit irgendeinem anderen Planeten, von dem wir Unterstützung erwarten können. Wir landen eine kleine Streitmacht und holen zum Gegenschlag gegen die Truppen von Ceta aus.“ Er blickte seinen Neffen an. „Die Berufssoldaten beider Seiten kennen deinen Namen. Vielleicht erhalten wir sogar aus den Reihen der gegnerischen Streitkräfte Unterstützung.“
    „Das bringt nichts“, widersprach Lludrow von der anderen Seite des Tisches. „Das ginge zu langsam. Sobald wir uns auf einem bestimmten Planeten einrichten, könnte William dort seine Truppen zusammenziehen.“ Er wandte sich an Donal. „Was die Anzahl der Schiffe betrifft, so sind wir ihm überlegen – aber seine Einheiten besäßen Bodenunterstützung auf allen von ihm kontrollierten Welten. Und unsere Landetruppen hätten alle Hände voll zu tun, um einen Brückenkopf zu errichten.“
    „Das stimmt allerdings“, erwiderte Donal. „Was schlagen Sie also vor?“
    „Wir sollten uns auf einen der Planeten zurückziehen, auf denen es zu keinen Unruhen gekommen ist: Die Exotischen Welten kämen da in Frage, ferner Coby und Dunnins Welt. Oder sogar Dorsai, wenn man uns da aufnimmt. Dort wären wir sicher und in einer Position der Stärke. Und wir hätten Zeit genug, um nach einer Möglichkeit für einen Gegenschlag Ausschau zu halten.“
    Ian schüttelte den Kopf.
    „William wird auf den von ihm übernommenen Welten mit jeder Stunde und jedem Tag stärker“, sagte er. „Je länger wir warten, desto schlechter werden unsere Aussichten. Und schließlich wäre er so stark, um uns angreifen zu können – und uns zu schlagen.“
    „Nun, was sollen wir dann Ihrer Meinung nach unternehmen?“ fragte Lludrow scharf. „Eine Flotte ohne Heimatbasis ist keine durchschlagende Waffe. Und wie viele von
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