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Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost

Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost

Titel: Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost
Autoren: Cindy Miles
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und schob ihren leeren Koffer unter das Bett.
    »Ich hoffe, du hattest einen angenehmen Flug?«
    »Was ...« Allie fuhr so heftig zusammen, dass sie sich den Kopf an dem hölzernen Bettgestell anstieß. Auf den Fersen hockend rieb sie sich den Hinterkopf und warf ihrem Freund einen bösen Blick zu. »Wie bist denn du hierhergekommen, Dauber?«
    Dauber kratzte sich unter seiner Mütze und zuckte mit den Schultern. »Das ist schwer zu erklären, Allie«, erwiderte er mit einem schiefen Grinsen. »Geister tun alles Mögliche ohne einen bestimmten Grund. Ich muss es mir wohl einfach sehr gewünscht haben, was?«
    Allie richtete sich auf. »Ja, du wirst dich wohl hierher gewünscht haben«, stimmte sie ihm zu und setzte sich aufs Bett. »Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob du hier sehr freundlich aufgenommen werden wirst. Der Besitzer ist fest entschlossen, seine eigenen impertinenten Geister loszuwerden, auch wenn ich noch nicht genau dahintergekommen bin, warum. Und ich bezweifle, dass er noch einen weiteren dazubekommen will.«
    Dauber hockte sich auf die Kommode. »Dann bist du ihnen also schon begegnet? Den anderen Geistern, meine ich?«
    »Nur kurz. Aber selbst bei dieser flüchtigen Begegnung konnte ich sehen, dass mindestens einer von ihnen es faustdick hinter den Ohren hat.«
    Dauber schlug die knochigen Beine übereinander und erwiderte ihren Blick. »Mit frechen Geistern kannst du umgehen. Aber was ist mit ihm?«
    Allie stand auf und ging zu dem Schrank, in dem sie ihre Kleider untergebracht hatte, um einen schwarzen Rollkragenpullover und eine saubere Jeans herauszunehmen. »Wen meinst du?«
    »Den Sterblichen, wen sonst. Was glaubst du, wie du mit ihm zurechtkommen wirst?«
    Mit einem Seufzer legte Allie ihre sauberen Sachen auf das Bett. »Ich weiß nicht, Daubs. Er ist nicht besonders freundlich. Eigentlich ist er sogar richtig griesgrämig, und bisher habe ich ihn noch nicht anders gesehen als mit gerunzelter Stirn.«
    Was sie allerdings mit voller Absicht nicht erwähnte, war, wie ungeheuer sexy der Besitzer von Odin's Thumb war. Himmelherrgott! Der intensive Blick seiner faszinierend grünen Augen machte sie schwach - obwohl sie das ganz gut verborgen hatte, dachte sie. Und er hatte so ein schönes, starkes Kinn, und dann dieser ausgeprägte schottische Akzent, der sie manchmal ganz perplex machte. Er wurde sogar noch reizvoller durch den tiefen, rauen Tonfall seiner ... »Allie?«
    Sie blinzelte, drehte sich um und nahm saubere Unterwäsche aus einer Schublade der Kommode. Als sie sie aufs Bett warf, blickte sie zu ihrem fast durchsichtigen Freund hinüber. »Ja?«
    »Na, na. Schon so tief in Gedanken versunken, Kleines?«
    Allie runzelte die Stirn, als nähme sie ihm die Bemerkung übel. »Red keinen Unsinn, Daubs. Ich fragte mich nur gerade, was ich heute Abend wohl erfahren werde.«
    Dauber grinste wie ein Honigkuchenpferd. »Aber ja, natürlich, Kleines.«
    »So«, sagte Allie und klatschte in die Hände. »Ich werde jetzt duschen und mich vor dem Abendessen noch ein bisschen ausruhen. Und was wirst du solange tun?«, fragte sie mit schief gelegtem Kopf. »Erzähl mir nicht, dass du hierbleiben und mir beim Schlafen zusehen willst.«
    Dauber zupfte ein nicht vorhandenes Fädchen von seinem Ärmel. »Obschon es eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist, über dich zu wachen, werde ich vielleicht doch lieber zum Hafen hinuntergehen. Das hier scheint mir eine ziemlich interessante kleine Stadt zu sein.« Er nickte Allie zu und lächelte. »Bis später also, meine Liebe.«
    Dauber verblasste nach und nach, bis er vollkommen verschwunden war.
    »Bis später«, sagte Allie zu sich selbst und lächelte die Stelle an, an der ihr Freund eben noch gesessen hatte, bevor sie ihr Reisenecessaire mit Shampoo, Pflegespülung, Rasierer, Körperlotion, Seife und Kosmetika an sich nahm und auf den Korridor hinaustrat. Sie beeilte sich auf dem Weg zum Badezimmer, weil sie es kaum erwarten konnte, sich nach der langen Reise ein ausgiebiges Bad zu gönnen. Und ein wohltuendes kleines Nickerchen vor dem Abendessen ...
    Langsam öffnete Allie zuerst nur ein Auge, dann das andere. Anfangs war ihre Sicht noch verschwommen, aber dann gewöhnten sich ihre Augen an das spätnachmittägliche Halbdunkel im Zimmer.
    An ihrem Bett stand eine Gestalt. Es war ein kleiner Junge, der sie anstarrte. Sehr böse anstarrte.
    Allie blinzelte, und für den Bruchteil einer Sekunde nahm sie die Umrisse einer anderen Gestalt - einer Frau?
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