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Der geheimnisvolle Gentleman

Der geheimnisvolle Gentleman

Titel: Der geheimnisvolle Gentleman
Autoren: Celeste Bradley
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brachte.
    Lord Greenleighs lange, goldblonde Haare hingen locker über seine breiten Schultern. Sein weites, weißes Hemd steckte in einer schwarzen Hose, die sich eng an seine muskulösen Schenkel schmiegte und seine schmalen Hüften und seinen flachen Bauch ausgesprochen gut aussehen ließ. Da stand er, geschmeidig und lässig wie eine Wildkatze, mit einer Hand auf dem Türgriff und den einen Winkel seines perfekten Mundes zu einem unsicheren Begrüßungslächeln nach oben verzogen.
    Ihr Mann war ein Gott, ein Gott, der plötzlich in ihrem Schlafzimmer stand.
    Wenn sie nicht alles täuschte, freute er sich ebenfalls sehr, hier zu sein. Sie riss sich los von der imposanten Region unterhalb seiner Hüften und zwang sich, den Mann als Ganzes wahrzunehmen.
    Und das war absolut unvergleichlich. Er sah wild aus, elegant und barbarisch, wie ein nordischer Stammesfürst aus einem weniger zivilisierten Zeitalter.
    Im Fluss hatte sie ihn für attraktiv gehalten. In der Eingangshalle im Haus ihrer Eltern war er ihr sehr gut aussehend erschienen. Während der Hochzeitszeremonie hatte sie ihn durch ihren Spitzenschleier kaum erkennen können, und bei dem anschließenden Empfang war ihr ein bisschen zu übel gewesen, um ihn wirklich anzusehen.

    Jetzt, hier mit ihm allein, raubte ihr der Anblick seiner Größe und seiner golden schimmernden Schönheit schier den Atem. Die breiten Schultern schienen den Raum auszufüllen, der ihr zuvor als sehr weitläufig vorgekommen war, und seine blauen Augen zogen ihren Blick auf sich wie ein Magnet. Sie konnte noch immer keine Luft holen, und das ließ sie schwindlig werden.
    Sie hielt sich den Handrücken an die Stirn. Sehr, sehr schwindlig …
    Mit einem geschmeidigen Sprung war er an ihrer Seite, um sie aufzufangen, noch bevor ihre Knie nachgaben. Er hob sie hoch, als wöge sie kaum mehr als ein Kätzchen – und Olivia war sich sicher, dass sie mehr wog als sehr viele wohl genährte Katzen -, und trug sie eilig zu einem Stuhl neben dem Kamin.
    »Ist Euch unwohl?« Sein Atem schlug ihr warm und sanft gegen die Wange. Olivia schloss die Augen, peinlich berührt von ihrem Schwächeanfall und unfähig zu antworten. »Soll ich nach Eurer Zofe schicken?«
    Seine Arme umschlangen sie immer noch und stützten sie, obgleich es ihr wieder gut ging. Es kam ihr vor, als wäre sie zwischen steinernen Bögen gefangen, als könnte nichts ihn je dazu veranlassen, sie wieder loszulassen. Die Hitze seines Körpers umflutete sie, und er roch immer noch so gut. Olivia errötete, als ihr bewusst wurde, dass sie das alles als sehr angenehm empfand. Leider musste sie das Ganze abbrechen. Sie war noch nie eine gute Lügnerin gewesen, und deshalb war sie jetzt gezwungen, zu sagen: »Ihr macht es mir schwer zu atmen.«
    Prompt löste er seine Umarmung. Olivia tat es sofort leid. Sie unterdrückte das Verlangen, in einem erneuten Schwächeanfall an seine breite Brust zu sinken. Warum nicht, es wäre nicht einmal unanständig, denn er gehörte jetzt ihr.
    So befreiend und verführerisch dieser Gedanke auch war, konnte sie Dane nicht länger im Ungewissen lassen. »So
habe ich das nicht gemeint«, sagte sie und verfluchte die flammende Röte, die ihr Gesicht überzog. Es war ihr nie gelungen, auf hübsche Art zu erröten wie andere Frauen, bei denen Rosen auf beiden Wangen erblühten. Bei ihr sah das eher nach hektischen Flecken aus. »Ich habe heute nichts gegessen, und ich bin ein wenig nervös, Ihr seid geradezu … umwerfend.«
    Zutiefst enttäuscht schaute Dane auf seine Braut hinab. Er hatte sich in ihr getäuscht. Bei ihren letzten Begegnungen war sie ihm reichlich robust vorgekommen, geradezu kühn und von gesundem Menschenverstand. Widerstrebend löste er die Umarmung und stand auf. Sie hatte sich in seinen Armen so gut angefühlt. Er hatte gehofft …
    Sie war wohl doch ängstlicher und zerbrechlicher, als er angenommen hatte. Sie konnte es kaum ertragen, ihn anzusehen. Sei’s drum. Was geschehen war, war geschehen. Sie war jetzt seine Frau. Es war seine Pflicht, sie zu beschützen, selbst wenn das bedeutete, dass er sie vor ihm selbst beschützen musste. Sie traf keine Schuld an ihrer mangelnden Seelenstärke, genauso wenig wie er etwas für sein Problem konnte.
    »Ich werde nach Eurer Zofe läuten«, sagte er sanft und ließ sich seine Enttäuschung nicht anmerken. »Dann werde ich Euch ungestört Euch selbst überlassen.«
    Seine Braut schaute ihn überrascht an. Die feurige Röte auf ihrem Gesicht
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