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Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)

Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)
Autoren: Sarah Mallory
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zweifelhaften Ruf? Oder hatte er sie ernstlich verärgert, obwohl er sie doch nur ein wenig hatte necken wollen? Sicher, es war nicht richtig gewesen, die Tür zu schließen, als sie zu ihm ins Schlafzimmer gekommen war. Aber schließlich war sie kein unerfahrenes junges Mädchen, sondern eine verwitwete Frau.
    Nun, vielleicht würde es am besten sein, sich bei ihr zu entschuldigen. Schließlich wollte er in der Nähe seines Freundes bleiben, solange es diesem nicht gut ging.
    Er leerte sein Glas und begab sich in den Salon, wo er enttäuscht feststellte, dass nur Lady Arabella auf ihn wartete. Ihre Enkelinnen hatten sich bereits zurückgezogen. Sie hielt ihm mit einer wahrhaft majestätischen Geste die Hand zum Kuss hin und wünschte ihm eine gute Nacht. „Martin wird Sie zu Ihrem Zimmer führen, Lord Darrington.“
    Er war entlassen.

3. KAPITEL
    G uy schaute sich aufmerksam um. Der Bedienstete schien ihn nicht zu einem der Gästezimmer gebracht zu haben, sondern zum Schlafzimmer eines Gentleman.
    „Hat Mr Forrester hier geschlafen?“, erkundigte der Earl sich.
    „Nein“, gab Martin zurück, „es ist Mr Simons Zimmer. Lady Arabella will nicht, dass was verändert wird. Obwohl der junge Herr ja tot ist. Im Schrank sind noch seine Sachen. Die passen Ihnen aber nicht, Euer Lordschaft. Mr Simon war viel kleiner als Sie. Deshalb hat Mrs Forrester ein Nachthemd von ihrem Gatten für Sie rausgelegt. Morgen können Sie wieder Ihre eigenen Sachen anziehen, soll ich Ihnen sagen.“
    Guy nickte und entließ den Diener. Er zog den Rock aus und hängte ihn über eine Stuhllehne. Es war unangenehm gewesen, ein in den Schultern zu enges Kleidungsstück zu tragen.
    Dann warf er einen Blick auf die Uhr, die auf dem Kaminsims stand. Weit vor Mitternacht! Kein Wunder, dass er sich trotz all der Aufregung noch nicht müde fühlte. Nun, er konnte die Zeit nutzen, um seine Umgebung ein wenig zu erforschen.
    An der Wand hingen Gemälde von Pferden und Jagdszenen. In einem Regal standen ein paar Bücher. Alles wirkte so, als sei der Bewohner des Zimmers nur kurz hinausgegangen und würde jeden Moment zurückerwartet. Eine Ausnahme bildete lediglich der Waschtisch. Dort gab es weder Bürste noch Rasiermesser und auch sonst nichts von dem, was ein Gentleman normalerweise benötigte. Vermutlich hatte Simon Wakeford all diese Dinge mitgenommen auf die Reise. Sie mussten mit ihm im Meer versunken sein.
    Guy empfand ehrliches Mitgefühl für Lady Arabella und ihre Enkelinnen. Sein eigener Bruder Nick fuhr zur See, und tatsächlich hatte er sich schon oft Sorgen seinetwegen gemacht. Er konnte sich vorstellen, wie schmerzhaft es war, einen geliebten Menschen zu verlieren. Für Mrs Forrester musste es besonders schlimm sein, denn sie war verwitwet und trug nun die Verantwortung für ihre Schwester und ihre Großmutter.
    Andererseits, überlegte er, geht mich das alles nichts an; sie hat mir mehr als deutlich zu verstehen gegeben, dass ich hier nur geduldet bin; warum also sollte ich meine Sympathie an sie verschwenden?
    Er begann die Weste aufzuknöpfen, hielt aber inne, als er einen leisen Schrei hörte. Besorgt runzelte er die Stirn. Ehe er zu Bett ging, sollte er wohl noch einmal nach Davey schauen und sich davon überzeugen, dass es ihm den Umständen entsprechend gut ging. Er nahm den Kerzenleuchter vom Nachttisch und trat in den Flur hinaus. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er die geliehenen Schuhe bereits ausgezogen hatte. Nun, sie waren sowieso zu groß. Deshalb hätte er nicht leise in ihnen gehen können. Auf Strümpfen würde er zumindest niemanden stören. Und er hatte ja nicht vor, das Haus zu verlassen.
    Wenig später stand er vor Daveys Zimmer. Durch eine Ritze unter der Tür fiel ein schwacher Lichtstrahl. Guy trat ein, ohne anzuklopfen. Auf dem Nachttisch stand eine Lampe, deren Docht so weit heruntergedreht war, dass nur die nächste Umgebung beleuchtet wurde und die Ecken des Raumes im Schatten lagen.
    Eine Bewegung in der Nähe des offenen Kamins, in dem ein paar Holzscheite brannten, zog seine Aufmerksamkeit auf sich.
    „Mrs Forrester!“
    Sie sprang erschrocken auf. Der Schein des Feuers fing sich in ihrem roten Haar und ließ es aufleuchten. Aus weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an.
    „Ich habe einen Schrei gehört und wollte nachsehen, ob es womöglich Mr Davies war“, meinte er entschuldigend. Er betrachtete seinen Freund, der reglos dalag. Aus den Augenwinkeln sah er, wie ein Ausdruck von Angst über
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